Handbuch Unternehmen - Home - ZWILLING JA HENCKELS AG ...
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Scheren<br />
®<br />
Schulungshandbuch Scheren<br />
Qualitäts-Scheren von <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong><br />
Seit Jahrhunderten stellt <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong> Scheren von hervorragender<br />
Qualität her. Die Anforderungen sind überdurchschnittlich hoch: Die Scheren<br />
müssen sich ebenso leicht und präzise öffnen wie schließen lassen und bei sachgerechter<br />
Handhabung dauerhaft scharf bleiben. Es ist schon etwas Besonderes<br />
mit <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong> zu schneiden.<br />
Es gibt große Qualitätsunterschiede bei Scheren. Das fängt beim Material, also<br />
der Qualität des Stahls, an. Ganz wichtig ist die Art und Weise der Verarbeitung<br />
des Materials. Das Herstellungsverfahren bestimmt die Eigenschaften des fertigen<br />
Produktes.<br />
Scheren von <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong> gibt es in den unterschiedlichsten<br />
Formen und für die unterschiedlichsten Funktionen. Für jeden Zweck die<br />
richtige, gut funktionierende Schere anzubieten, gehört zu den ständigen<br />
Herausforderungen für einen Schneidwaren-Hersteller, der zu den Besten der<br />
Welt gehört.<br />
Auf den folgenden Seiten ist alles Wissenswerte über Scheren zusammengefasst.<br />
Warum die Scheren von <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong> von so guter Qualität sind,<br />
wodurch Qualitätsunterschiede entstehen und wie sie sich auswirken.<br />
Scheren, Seite 46
®<br />
Scheren<br />
Scheren: Fachbegriffe<br />
Die Bezeichnung der Scherenteile<br />
Halbmond<br />
Zwischen<br />
Spitze<br />
spitzer Beck<br />
Spitze<br />
stumpfer Beck<br />
Blatt<br />
Wate<br />
Rücken<br />
Riemen<br />
Rückenschore<br />
Oberbeck<br />
(mit Senkloch)<br />
Unterbeck<br />
(mit Gewindloch)<br />
Hohle<br />
Blatteinsatz<br />
Schraube<br />
Zwischen<br />
Halmansatz<br />
(Schließfläche)<br />
Halmeinsatz G<br />
(Hohlkehle am Gewerbe)<br />
Wateschore<br />
Gewerbe<br />
Zeichenstelle<br />
Gewerbeansatz<br />
(Schließfläche)<br />
Halm<br />
Halmeinsatz A<br />
(Hohlkehle am Auge)<br />
Zug: Blattbiegung<br />
Drall: Blattverwindung<br />
aufgebogen<br />
Außenflächen<br />
Wate<br />
Blatt<br />
Rücken<br />
Riemen<br />
Gewerbe<br />
Wateschore<br />
Rückenschore<br />
Innenflächen<br />
Hohle<br />
Zwischen<br />
Schnürchen<br />
(eingeschmiedete Rille)<br />
Auge<br />
Augenbord<br />
Scherenlänge:<br />
Gesamtlänge von<br />
Spitze bis Augenende<br />
in Rheinische Zoll:<br />
cm oder mm<br />
1 Rheinischer Zoll = 26,2 mm<br />
seitwärts gebogen<br />
Ort<br />
Scheren, Seite 47
Scheren<br />
®<br />
Scheren: Fachbegriffe<br />
Die wichtigsten Teile einer Schere sind:<br />
1. Die beiden Scherenhälften - Ober- und Unterbeck<br />
Der Oberbeck ist der oben aufliegende spitze Scherenteil (wo der Schraubenkopf<br />
zu sehen und die Marke eingeprägt oder eingeätzt ist). Der Unterbeck ist das<br />
untere Gegenstück. Die beiden Teile werden durch eine Schraube („Nagel”) miteinander<br />
verbunden.<br />
Um gut zu schneiden müssen die Scherenteile so geformt und angepasst sein,<br />
dass die Schneiden beim Schließen der Schere in Berührung bleiben. Sie dürfen<br />
sich beim Öffnen und Schließen aber nur punktförmig berühren.<br />
Weil das Schneidgut die Scherenhälften nicht auseinander drücken darf, sind die<br />
beiden Schneidblätter leicht gegeneinander gebogen (Zug) und verdreht (Drall).<br />
Der spezielle Schliff der Blattinnenseiten (Hohle) unterstützt diesen Vorgang durch<br />
seine spezielle Formgebung.<br />
Oberbeck und Unterbeck einer Qualitätsschere werden sehr sorgfältig gefertigt<br />
und präzise miteinander verbunden.<br />
Alle Scheren von <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong> sind so gut verarbeitet, dass die<br />
beiden Becke bei geschlossener Schere von der Spitze bis zum Gewerbe exakt<br />
übereinanderliegen. Ein feiner Hohlschliff und ein gleichmäßiger Halbmond<br />
machen die Schere leichtgängig.<br />
2. Das Gewerbe<br />
Über das Gewerbe werden die beiden Scherenhälften mit der Schraube verbunden.<br />
Der Halbmond, auf dem die beiden Scherenbecke laufen, sitzt genau<br />
im Zwischen. Die exakte Form des Halbmondes und die präzise Montage von<br />
Oberbeck und Unterbeck gewährleisten den leichten Gang der Schere. Scheren<br />
von <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong> lassen sich ohne Kraftaufwand gleichmäßig öffnen<br />
und schließen. Sie haben den sprichwörtlich „guten Gang”.<br />
3. Die Schneidkante der Schere (Wate)<br />
Wie beim Messer heißen die Schneidkanten der Schere am Ober- und Unterbeck Wate.<br />
Sie sind die eigentlichen scharf geschliffenen Funktionsteile der Schere. Es wird zwischen<br />
der glatten Wate und einigen Varianten der gezahnten Wate unterschieden.<br />
a) Scheren mit glatter Wate<br />
Die glatte Wate eignet sich zum Schneiden von feinen und leichten Materialien,<br />
die sauber und glatt zertrennt werden sollen, z.B. Papier, Stoff, Folien.<br />
b) Scheren mit gezahnter Wate<br />
Scheren mit gezahnter Wate sind Spezialscheren wie z.B. Geflügelscheren. Die<br />
Original Küchenhilfe von <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong> und die stabile Vielzweckschere<br />
„TWIN” haben Waten mit Microzahnung, die auch feste Materialien (z.B. Pappe und<br />
Karton) leicht durchtrennen. Die Microzahnung hält das Schneidgut fest.<br />
Scheren, Seite 48
Scheren<br />
®<br />
Scheren: Fachbegriffe<br />
4. Der Halm und die Augen: gut geformte Griffe<br />
Halm und Augen bilden zusammen den Griff der Schere. Die Scherenaugen<br />
sind das Arbeitsbett für die Finger. Sie müssen so geformt sein, dass sie gut in<br />
der Hand liegen und die Hände auch nach längerem Schneiden nicht ermüden.<br />
Die Augen sollen so stehen, dass sie harmonisch zur natürlichen Fingerform<br />
verlaufen. Entscheidend für schmerzfreies Arbeiten ist die sorgfältige, glatte<br />
Oberflächenbearbeitung im Inneren der Scherenaugen.<br />
Abhängig von der geplanten Funktion der Schere – für grobe oder feine Arbeiten<br />
mit hohem bzw. geringem Kraftaufwand – müssen die Augen entsprechend groß<br />
oder klein sein. Die Griffaugen sind passend zur Größe und Funktion der Schere<br />
geformt. Damit eine große Schere von zwei oder mehr Fingern gut gehalten und<br />
geführt werden kann, ist das eine Auge oft größer und länglich-oval.<br />
Bei Scheren mit Kunststoffgriffen ist die Anpassung der Scherenaugen an die<br />
Anatomie der Hand besonders gut zu realisieren. <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong><br />
arbeitet in der Entwicklung neuer Scherenmodelle mit Designern zusammen,<br />
die in ihren Entwürfen die ergonomischen Aspekte besonders berücksichtigen.<br />
5. Die Scherenspitzen: abgerundet oder ganz fein<br />
Je feiner die Schneidanforderungen an eine Schere sind - z.B. bei einer Stickschere<br />
- desto spitzer und schlanker muss die Scherenspitze zulaufen. Eine gute<br />
Schere schneidet bis zum letzten Millimeter der Schneide absolut sauber. Deshalb<br />
werden Scheren von <strong>ZWILLING</strong> J.A. <strong>HENCKELS</strong> mit dem „Spitzen-Schnitt“ an<br />
speziellen Teststoffen geprüft.<br />
Scheren, Seite 49