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Kirchenblatt April/Mai 2013 - Kirchgemeinde Neukirch/Lausitz

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Rückblick<br />

"Nun still und lasst uns lauschen<br />

andächtig groß und klein". Diese Zeile<br />

aus dem Gedicht von Kurt Ihlenfeld<br />

weckt die Erwartung auf ein bevorstehendes<br />

Ereignis von großer<br />

Eindrücklichkeit - sie kündigt das erste<br />

Läuten des erneuerten <strong>Neukirch</strong>er<br />

Geläuts im Oktober 1948 an.<br />

Die vornehmste Aufgabe der Kirchenglocken<br />

ist es die Menschen durch ihren<br />

überirdischen Klang mit dem Himmel zu<br />

verbinden und zur Besinnung auf Gott,<br />

den Ursprung und das Ziel<br />

unseres Daseins zu rufen.<br />

Kirchenglocken weisen also<br />

über sich selbst hinaus. Sie<br />

verweisen uns auf den, der<br />

Himmel und Erde, dich und<br />

mich, durch seine Stimme ins<br />

Leben rief.<br />

Heute nach knapp 65 Jahren<br />

hilft allerdings kein noch so<br />

gespanntes Lauschen. Unsere<br />

Glocken haben ihren<br />

Dienst eingestellt. Zum Osterfest<br />

<strong>2013</strong> erschallte ihr Ruf<br />

ein letztes Mal über dem Dorf.<br />

Nun schweigen sie. Nicht am Sonntag<br />

und auch nicht Werktags werden wir sie<br />

hören. Sie geleiten fortan weder Brautpaare<br />

ins gemeinsame Leben noch Verstorbene<br />

in das ewige Leben. Kein<br />

Täufling wird bei seiner Taufe vom Jubel<br />

der Glocken als neugeborenes Gotteskind<br />

begrüßt werden und wer es gewohnt<br />

war, mit dem allmorgendlichen<br />

Läuten der Glocken aufzustehen oder<br />

das Haus zu verlassen auch der muss<br />

sich nun einen anderen Zeitmesser als<br />

Orientierung und Taktgeber suchen.<br />

Der fehlende Glockenklang hinterlässt<br />

in unserem Dorf eine Leerstelle. Aber es<br />

2<br />

ist wie in einer guten Stube in der ein<br />

schönes Gemälde seit Jahrzehnten die<br />

Wand ziert. Auch wenn man es eines<br />

Tages abnimmt, kann doch jeder an den<br />

Umrissen noch gut sehen, wo es gehangen<br />

hat. Auch eine solche "Leere"<br />

verkündigt. Sie ruft: hier gehört das Bild<br />

hin! Wo ist es<br />

Wenn unsere Glocken jetzt schweigen,<br />

entsteht auch eine Leere. Das Schweigen<br />

des Geläuts spricht für die, die es<br />

kannten und liebten aber mindestens<br />

ebenso laut wie das Läuten. Es drängt<br />

uns und lässt uns nicht in Ruhe bis der<br />

Ruf von neuem über unserer Heimat<br />

erschallt.<br />

Wir erhoffen ihn noch in diesem Jahr.<br />

Wenn unser menschliches Planen dem<br />

Plan Gottes nicht zuwider läuft, dann<br />

dürfen wir am 1. September ein neues<br />

Bronzegeläut weihen und uns zum Reformationsfest<br />

am 31. Oktober zum ersten<br />

mal an seinem Klang erfreuen.<br />

Eine segensreiche Zeit in stiller Erwartung<br />

wünscht,<br />

Ihr Pfarrer Jörg Briesovsky<br />

Amtseinführung Kantor A. Egermann<br />

in Ebersbach<br />

Lätare - freuet Euch! Die Freude stand den<br />

Beteiligten ins Gesicht geschrieben. In einem<br />

festlichen Gottesdienst wurde an diesem<br />

Sonntag Amadeus Egermann in das<br />

Amt des Kantors zu Ebersbach<br />

eingeführt. Kinder-, Jugend-, Kirchenund<br />

Posaunenchor, dazu eine große<br />

Festgemeinde bildeten den würdigen<br />

Rahmen bei diesem wichtigen Ereignis<br />

für die Gemeinde und den Kantor.<br />

KMD Arnold gab nach 38 Jahren den<br />

Staffelstab an seinen jungen Nachfolger<br />

weiter. Beim "Marche Triomphale"<br />

zum Ausgang ließ die Orgel das Gotteshaus<br />

samt Zuhörern erbeben. Ja, so<br />

können Menschen ganz spürbar<br />

wachgerüttelt werden.<br />

"Pfarrer der Oberlausitz berichten<br />

aus 3 Jahrhunderten"<br />

(Weltgeschichte, Geschichtliche Ereignisse<br />

in der Oberlausitz und Kirchengeschichte)<br />

Seit Sommer 2012 sind Herr Walther<br />

Pfützner, Polenz und Frau Dr. Elisabeth<br />

Rieger, Steinigtwolmsdorf dabei, die handschriftlichen<br />

Aufzeichnungen der Pfarrer aus<br />

3 Jahrhunderten in die lateinische Schrift zu<br />

übertragen. Die Aufzeichnungen schließen<br />

sich an die bereits vorliegende<br />

Geißlersche Chronik an und umfassen<br />

den Zeitraum 1671 bis 1880. Es sind<br />

einmalige historische Dokumente, die<br />

nicht nur die jeweiligen Ereignisse in<br />

<strong>Neukirch</strong> beschreiben, sondern für<br />

ganz Sachsen und darüber hinaus von<br />

Bedeutung sind.<br />

In einigen Beiträgen der "Sächsischen<br />

Zeitung" werden bis zum Sommer einige<br />

spannende Geschichten aus dieser<br />

Chronik erscheinen, dazu gehören u. a.<br />

der harte Winter und das Hochwasser<br />

im Jahre 1755, die Belagerung von<br />

Viele freundliche Worte wurden in der<br />

anschließenden Grußstunde vorgetragen.<br />

Auch wir <strong>Neukirch</strong>er begleiten unsere Egermanns<br />

mit herzlichen Segenswünschen in<br />

diesen neuen Abschnitt ihres Lebens.<br />

[Christoph Krause]<br />

Geschichtliches<br />

<strong>Neukirch</strong> durch das Österreichische Heer<br />

1758, aber auch Ereignisse, die mit dem<br />

Napoleon-Krieg zusammen hängen.<br />

Zur Glockenweihe, am 1. September sollen<br />

diese Aufzeichnungen als Buch vorliegen.<br />

Um den Preis moderat zu halten, werden zur<br />

Zeit verschiedene Anträge zu Kofinanzierung<br />

des Projektes mit großer Unterstützung<br />

durch den "Kulturförderverein <strong>Neukirch</strong>er<br />

Heimat e. V." auf den Weg gebracht.<br />

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