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science-live-lemgo Die geraubten Kinder – Musterlösung

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s c i e n c e - l i v e - l e m g o<br />

Biotech-Labor für Schülerinnen und Schüler<br />

<strong>Die</strong> <strong>geraubten</strong> <strong>Kinder</strong> – Musterlösung<br />

Der Prüfling ........................................................................................................<br />

1<br />

erklärt die folgenden Fachbegriffe!<br />

Gen<br />

für ein Genprodukt (Protein) codierender Abschnitt der DNA<br />

Intron<br />

codierender Abschnitt eines Eukaryoten-Gens<br />

Exon<br />

nicht codierender Abschnitt eines Eukaryoten-Gens<br />

strukturelle Mutation Mutation: seltene, nicht zielgerichtete, aber mit einer gewissen statistischen Wahrscheinlichkeit<br />

auftretende Veränderung der Erbinformation. Von einer strukturellen M. spricht man, wenn durch die M.<br />

die Struktur eines Chromosoms verändert wird. Strukturelle M. lassen sich mithilfe cytogenetischer<br />

Untersuchungen an einer Veränderung der Länge von p- und/oder q-Arm, der Lage des Centromers<br />

bzw. des Bandenmusters eines Chromosoms erkennen.<br />

stumme Mutation Stumme Mutationen sind i. d. R. Genmutationen. Von stummer Mutation spricht man, wenn die<br />

Veränderung der DNA auf molekularer Ebene keine Auswirkung auf das Genprodukt hat. <strong>Die</strong>s ist z. B.<br />

der Fall, wenn<br />

- Introns von der Mutation betroffen sind.<br />

- die Mutation aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes zu keiner Veränderung der AS-<br />

Sequenz des Genprodukts führt.<br />

- die Mutation zwar zu einer Veränderung der AS-Sequenz des Genprodukts führt, die veränderte<br />

AS aber keine Bedeutung für die 3-D-Struktur des Genprodukts hat.<br />

Chromosom<br />

fadenförmige, Gene tragende Strukturen im Zellkern. Chromosomen liegen je nach Phase des<br />

Zellzyklus als Ein-Chromatid- oder Zwei-Chromatid-Chromosom vor.<br />

genetischer<br />

Mehrschrittiges Verfahren (DNA-Isolierung, PCR, Gelelektrophorese) zur Feststellung der biologischen<br />

Fingerabdruck Abstammung (siehe Aufgabe 3)<br />

MENDELsche Regeln Regeln der Klassischen Genetik:<br />

1. Kreuzt man Lebewesen einer Art, die sich in einem Merkmal unterscheiden, für das sie reinerbig<br />

sind, so sind die Nachkommen der F 1-Generation in Bezug auf dieses Merkmal uniform.<br />

2. Kreuzt man die Hybriden der F 1-Generation untereinander, so spalten sich die Merkmale der<br />

Eltern in der F 2-Generation in einem bestimmten Zahlenverhältnis wieder auf.<br />

3. Kreuzt man Lebewesen einer Art, die sich in mehreren Merkmalen reinerbig unterscheiden, so<br />

können die einzelnen Anlagen unabhängig voneinander vererbt und neu kombiniert werden.<br />

erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium.<br />

Kompetenzbereich: Fachwissen<br />

Kompetenz:<br />

Kenntnisse wiedergeben<br />

AFB:<br />

I<br />

erreichte<br />

Punktzahl<br />

mögliche<br />

Punktzahl<br />

7<br />

3<br />

von 10<br />

leitet aus Material 1 und 2 einen Stammbaum der Familien ... ab (soweit möglich)!<br />

4+2<br />

2<br />

Stammbaum der möglichen Familie<br />

Stammbaum der sozialen Familie<br />

erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. 2<br />

Kompetenzbereich: Kommunikation<br />

Kompetenz:<br />

Darstellungsform wechseln<br />

von 6<br />

AFB:<br />

II<br />

3<br />

4<br />

überprüft, ob mithilfe der Untersuchungsergebnisse ...!<br />

• Clara () kann die Genotypen BOrh-rh- oder OOrh-rh- gehabt haben.<br />

• Wenn Pedro den Genotyp A*Rh+* gehabt hat, kommen Clara und Pedro als Lauras Eltern in Frage. (*beliebiges, in Frage<br />

kommendes Allel)<br />

• Da alle Verwandten von Pedro verschwunden sind, lässt sich dieses Problem nicht lösen.<br />

7,5<br />

• Der soziale Vater von Laura hat den Genotyp A*Rh+*. Er kann Lauras biologischer Vater sein.<br />

• Das Problem der biologischen Verwandtschaft lässt sich in diesem Fall nicht mithilfe der Merkmale Blutgruppe und<br />

Rhesusfaktor nach den Regeln der Klassischen Genetik lösen.<br />

erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. 2<br />

Kompetenzbereich: Erkenntnisgewinnung<br />

Kompetenz:<br />

Daten hypothesenbezogen auswerten, Modelle kritisch prüfen im Hinblick auf ihre Aussagekraft<br />

von 7,5<br />

AFB:<br />

III<br />

stellt die biologischen Grundlagen des genetischen Fingerabdrucks auf chromosomaler und molekularer Ebene dar!<br />

• Menschen sind diploide Organismen. <strong>Die</strong> Zahl ihrer Chromosomen beträgt in den Körperzellen 2n = 46.


• Jedes Chromosom besteht in Abhängigkeit von der Phase des Zellzyklus bei der Isolierung der DNA aus einem oder zwei<br />

Chromatiden.<br />

• Chromatiden bestehen aus einer Abfolge codierender (Gene) und nicht codierender DNA-Abschnitte.<br />

• Ein Gen besteht aus einer Abfolge codierender (Exons) und nicht codierender (Introns) Abschnitte. Anfang und Ende eines<br />

Gens werden durch den Promotor bzw. den Terminator bestimmt.<br />

• Introns bestehen häufig aus sich wiederholenden kurzen Basensequenzen. <strong>Die</strong>se sich wiederholenden kurzen<br />

18<br />

Basensequenzen werden short tandem repeats = STRs genannt.<br />

• <strong>Die</strong> Zahl der STRs homologer Introns kann infolge von strukturellen Mutationen variieren. Introns spielen für das<br />

Genprodukt keine Rolle, da es sich um nicht codierende Abschnitte der DNA handelt. Bei der Veränderung der STR-Zahl<br />

handelt es sich um stumme Mutationen.<br />

• Chromosomen werden als Ganzes vererbt und damit alle auf ihnen liegenden Introns mit ihren STRs.<br />

• <strong>Die</strong> Vererbung der STR-Zahl homologer Introns folgt den MENDELschen Regeln.<br />

• STRs mit einer charakteristischen Anzahl an Wiederholungen müssen sich entweder bei der Mutter und/ oder beim Vater<br />

eines Individuums nachweisen lassen.<br />

4<br />

• Entsprechendes gilt für das Verhältnis Großeltern und Enkel.<br />

erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. 2<br />

Kompetenzbereich: Fachwissen<br />

Kompetenz:<br />

Biologisches Wissen in komplexeren Kontexten neu verwenden<br />

von 22<br />

AFB: I (1-9), III (10)<br />

wertet Material 3 aus und<br />

Laura Großmutter Großvater <strong>Die</strong>go Arthuro Vater Mutter<br />

STR 1 16 / 20 16 / 26 14 / 25 26 / 25 14 / 16 14 / 15 5 / 14<br />

STR 2 11 / 12 9 / 21 7 / 12 9 / 12 7 / 21 7 / 17 6 / 12<br />

STR 3 4 / 7 36 / 26 17 / 7 26 / 7 17 / 36 13 / 37 17 / 20<br />

STR 4 4 / 18 32 / 13 4 / 19 13 / 4 4 / 13 3 / 4 3 / 4<br />

STR 5 14 / 59 4 / 4 59 / 22 59 / 4 59 / 4 21 / 22 5 / 22<br />

STR 6 22 / 72 14 / 19 22 / 36 14 / 36 14 / 22 8 / 9 6 / 8<br />

STR 7 20 / 8 8 / 7 11 / 22 7 / 11 8 / 22 5 / 30 3 / 8<br />

STR 8 13 / 36 15 / 13 15 / 36 15 / 36 15 / 36 30 / 63 22 / 63<br />

STR 9 9 / 21 33 / 37 10 / 21 33 / 21 10 / 33 13 / 24 10 / 27<br />

STR 10 2 / 12 13 / 21 12 / 24 13 / 24 21 / 24 37 / 44 23 / 41<br />

STR 11 16 / 26 10 / 44 10/ 16 10 / 10 10 / 10 19 / 33 14 / 33<br />

5,5<br />

5<br />

• Bei 11 untersuchten STRs stimmt jeweils eine Repeathäufigkeit (rot) bei Laura und den möglichen Großeltern überein =<br />

100% (bezogen auf die Anzahl der STRs).<br />

3<br />

• Bei 11 untersuchten STRs stimmt jeweils eine Repeathäufigkeit bei <strong>Die</strong>go und Arthuro mit je einer der Großeltern (hier:<br />

Eltern) überein = 100%.<br />

• Bei 11 untersuchten STRs stimmt nur in drei Fällen eine Repeathäufigkeit bei Laura und den sozialen Eltern überein ≈ 25%.<br />

begründet, zu welcher Familie Laura biologisch gehört<br />

• Laura kann nicht das biologische Kind ihrer sozialen Eltern sein. Sie besitzt angeborene Merkmale (hier: 8 von 11<br />

untersuchten Repeathäufigkeiten), die keine der beiden Personen besitzen, ihr damit auch nicht vererbt haben können.<br />

• Lauras Merkmale (hier: Repeathäufigkeit) lassen sich bei 100% der untersuchten STRs bei den möglichen Großeltern<br />

feststellen. Sie können sie ihr über die Mutter Clara vererbt haben.<br />

6<br />

• <strong>Die</strong>go und Arthuro sind die biologischen Nachkommen der Großeltern/ Eltern und damit biologische Verwandte von Laura.<br />

• Laura gehört biologisch zur Familie der Großeltern.<br />

erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. 2<br />

Kompetenzbereich: Erkenntnisgewinnung<br />

Kompetenz:<br />

Daten hypothesenbezogen auswerten, Modelle kritisch prüfen im Hinblick auf ihre Aussagekraft<br />

von 14,5<br />

AFB:<br />

III<br />

∑ = ... von 60

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