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"Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines basalen Theaterprojektes 34 Dadurch entfiel der Raum jedoch für die Gestaltung der Spiel- und Erlebnisangebote an den vier Erarbeitungstagen, so dass diese auf den UK-Raum und die beiden kleinen Gruppenräume beschränkt werden musste. Weder der UK-Raum noch die beiden Gruppenräume erschienen dabei ausreichend groß, um sämtliche Spiel- und Erlebnisangebote darin unterzubringen und den SchülerInnen gleichzeitig eine angenehme Spielatmosphäre bieten zu können. Daher bestand eine wesentliche planerisch-organisatorische Aufgabe des Teams darin, ein spezielles Konzept zur räumlichen Gestaltung zu entwickeln, dessen zentraler Aspekt in der Teilung der Gesamtgruppe in drei Kleingruppen und der damit möglichen parallelen Nutzung mehrerer Räume während der "freien" Spiel- und Erlebnisphasen (s.o.: 5. Phase) bestand. Um einen Beziehungsaufbau innerhalb der aus jeweils (bis zu) vier SchülerInnen (so die Planungsgrundlage) und zwei erwachsenen Bezugspersonen bestehenden Kleingruppen zu erleichtern, sollte deren Zusammensetzung für die Dauer der gesamten Projektwoche konstant bleiben, wobei die Einteilung am ersten Tag weitgehend willkürlich bzw. anhand vermuteter Sympathien erfolgte. Die drei Spiel- und Erlebnisräume wurden – in Anlehnung an ein Stationsverfahren – so gestaltet, dass die Angebote eines Raumes jeweils primär zwei Wahrnehmungsbereichen zuzuordnen waren, und die SchülerInnen in der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit alle drei Räume möglichst eigenaktiv erkunden konnten. So entstanden zu jeder in der Rahmenhandlung thematisierten Landschaft • ein taktil-haptisch ausgerichteter Spiel- und Erlebnisraum, • ein visuell-auditiv ausgerichteter Spiel- und Erlebnisraum sowie • ein olfaktorisch-gustatorisch ausgerichteter Spiel- und Erlebnisraum (vgl. 5.3.1 – 5.3.4). Neben den organisatorischen Vorteilen dieses Raumnutzungskonzept mussten jedoch auch einige Nachteile bei der Planung berücksichtigt werden: • Durch eine zeitweise Teilung der Gesamtgruppe reduzieren sich die Interaktionsund Kommunikationsmöglichkeiten der Gruppenmitglieder untereinander – die Gruppe erhält weniger Gelegenheit, sich als solche zu definieren. • Die Fokussierung einzelner Wahrnehmungsbereiche in den Stationsräumen und die räumliche Trennung von der Landschaftskulisse während der Spiel- und Erlebnisphase erschwert vermutlich das perzeptive und inhaltliche Erfassen des Zusammenhangs zwischen der Rahmenhandlung und den jeweiligen Spiel- und Erlebnisangeboten. Um vor allem das letztgenannte Problem weitgehend zu lösen, wurden folgende Entscheidungen getroffen, die wiederum Auswirkungen auf die Strukturierung des Tagesablaufs sowie die Gestaltung des Aufführungsraumes hatten: • Im Rahmen des gemeinsamen Einstiegs sollte jeweils die gesamte bislang erlebte Rahmenhandlung vor den entsprechenden Kulissen und unter Einbeziehung einiger prägnanter Spiel- und Erlebniselemente wiederholt werden, bevor die "neue" Landschaft thematisiert wird. www.fopaed.net

"Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines basalen Theaterprojektes 35 • Die taktil-haptische Station sollte in den Aufführungsraum, und damit direkt in die entsprechende Kulisse integriert werden. • An allen drei Station sollten zusätzlich deutliche Verbindungen zu den in der Einstiegsphase bereits kennen gelernten Elementen der Rahmenhandlung geschaffen werden (z.B. in Form eines BIGmacks mit einer zentralen Aussage oder einem zentralen Geräusch). • Die SchülerInnen sollten in der gemeinsamen Abschlussphase jeweils ein für sie besonders reizvolles Spiel- oder Erlebnisangebot aus einem der Stationsräume präsentieren und damit die Landschaftskulisse ergänzen, um eine Rückführung zur Rahmenhandlung zu gewährleisten (und die SchülerInnen aktiv an der Gestaltung der Kulissen zu beteiligen). • Gestaltung des Aufführungsraumes (UK-Raum) Auch die Entscheidungen über die Gestaltung der abschließenden Aufführung mussten bereits vor Beginn der Projektwoche getroffen werden, da die entsprechenden Kulissen im Vorfeld erstellt und aufgebaut werden sollten, um während der Projektwoche die gesamte Aufmerksamkeit auf den gemeinsamen Gestaltungsprozess und die möglichst selbstbestimmte Erkundung der Spiel- und Erlebnisangebote richten zu können. Im Aufführungsraum, der gleichzeitig das räumliche Zentrum des gesamten Projektwochengeschehens bildete, sollte der Verlauf der Rahmengeschichte für die SchülerInnen nachvollziehbar dargestellt werden, so dass die Kulisse – entsprechend der 'Wanderung' von Eisbär und Tiger – täglich um eine weitere 'Landschaft' erweitert wurde. Damit waren erst am Ende der Projektwoche, also am Ende der 'Wanderung', alle vier Landschaftskulissen im Aufführungsraum aufgebaut. Gleichzeitig war zu berücksichtigen, dass neben dem Platz für die Kulissen eine genügend große Freifläche zur Gestaltung der gemeinsamen Einstiegs- und Abschlussphasen während der Projektwoche bzw. als Aktionsraum für die ProtagonistInnen während der Aufführung sowie Sitz- und Stehplätze für das spätere Publikum geschaffen werden mussten. Am besten schien diesen Ansprüchen die in Anhang A 2 grafisch dargestellte Raumgestaltung zu entsprechen: Die Landschaftskulissen sollten in den vier Ecken des Aufführungsraumes entstehen, so dass die Raummitte als Aktionsfläche genutzt werden konnte. Dem Publikum standen während der Aufführung die mit Teppichfliesen ausgelegten Flächen zwischen den einzelnen Landschaftskulissen als Sitz- und Stehplätze zur Verfügung. • Einbeziehung von Methoden der Unterstützten Kommunikation Die Einbeziehung der o.g. Methoden der Unterstützten Kommunikation bzw. Kommunikations- und Adaptionshilfen (vgl. 3.3 und 5.1.5) diente in erster Linie dazu, dem Anspruch, nach • möglichst vielfältigen Kommunikations- und Interaktionsgelegenheiten zwischen den SchülerInnen und ihren Bezugspersonen, aber auch der SchülerInnen untereinander, • möglichst vielfältigen Möglichkeiten der aktiven Beteiligung der SchülerInnen in allen Phasen sowie www.fopaed.net

"Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines basalen Theaterprojektes 34<br />

Dadurch entfiel der Raum jedoch für die Gestaltung der Spiel- und Erlebnisangebote<br />

an den vier Erar<strong>bei</strong>tungstagen, so dass diese auf den UK-Raum und die <strong>bei</strong>den kleinen<br />

Gruppenräume beschränkt werden musste.<br />

Weder der UK-Raum noch die <strong>bei</strong>den Gruppenräume erschienen da<strong>bei</strong> ausreichend<br />

groß, um sämtliche Spiel- und Erlebnisangebote darin unterzubringen und den<br />

SchülerInnen gleichzeitig eine angenehme Spielatmosphäre bieten zu können. Daher<br />

bestand eine wesentliche planerisch-organisatorische Aufgabe des Teams darin, ein<br />

spezielles Konzept zur räumlichen Gestaltung zu entwickeln, dessen zentraler Aspekt<br />

in der Teilung der Gesamtgruppe in drei Kleingruppen und der damit möglichen parallelen<br />

Nutzung mehrerer Räume während der "freien" Spiel- und Erlebnisphasen<br />

(s.o.: 5. Phase) bestand. Um einen Beziehungsaufbau innerhalb der aus jeweils (bis<br />

zu) vier SchülerInnen (so die Planungsgrundlage) und zwei erwachsenen Bezugspersonen<br />

bestehenden Kleingruppen zu erleichtern, sollte deren Zusammensetzung für<br />

die Dauer der <strong>gesamte</strong>n Projektwoche konstant bleiben, wo<strong>bei</strong> die Einteilung am ersten<br />

Tag weitgehend willkürlich bzw. anhand vermuteter Sympathien erfolgte.<br />

Die drei Spiel- und Erlebnisräume wurden – in Anlehnung an ein Stationsverfahren<br />

– so gestaltet, dass die Angebote eines Raumes jeweils primär zwei Wahrnehmungsbereichen<br />

zuzuordnen waren, und die SchülerInnen in der ihnen zur Verfügung<br />

stehenden Zeit alle drei Räume möglichst eigenaktiv erkunden konnten. So entstanden<br />

zu jeder in der Rahmenhandlung thematisierten Landschaft<br />

• ein taktil-haptisch ausgerichteter Spiel- und Erlebnisraum,<br />

• ein visuell-auditiv ausgerichteter Spiel- und Erlebnisraum sowie<br />

• ein olfaktorisch-gustatorisch ausgerichteter Spiel- und Erlebnisraum<br />

(vgl. 5.3.1 – 5.3.4).<br />

Neben den organisatorischen Vorteilen dieses Raumnutzungskonzept mussten<br />

jedoch auch einige Nachteile <strong>bei</strong> der Planung berücksichtigt werden:<br />

• Durch eine zeitweise Teilung der Gesamtgruppe reduzieren sich die Interaktionsund<br />

Kommunikationsmöglichkeiten der Gruppenmitglieder untereinander – die<br />

Gruppe erhält weniger Gelegenheit, sich als solche zu definieren.<br />

• Die Fokussierung einzelner Wahrnehmungsbereiche in den Stationsräumen und<br />

die räumliche Trennung von der Landschaftskulisse während der Spiel- und Erlebnisphase<br />

erschwert vermutlich das perzeptive und inhaltliche Erfassen des Zusammenhangs<br />

zwischen der Rahmenhandlung und den jeweiligen Spiel- und Erlebnisangeboten.<br />

Um vor allem das letztgenannte Problem weitgehend zu lösen, wurden folgende Entscheidungen<br />

getroffen, die wiederum Auswirkungen auf die Strukturierung des Tagesablaufs<br />

sowie die Gestaltung des Aufführungsraumes hatten:<br />

• Im Rahmen des gemeinsamen Einstiegs sollte jeweils die <strong>gesamte</strong> bislang erlebte<br />

Rahmenhandlung vor den entsprechenden Kulissen und unter Einbeziehung einiger<br />

prägnanter Spiel- und Erlebniselemente wiederholt werden, bevor die "neue"<br />

Landschaft thematisiert wird.<br />

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