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"Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines basalen Theaterprojektes 26 einzubeziehende Erarbeitungszeit weg, eröffnete aber gleichzeitig die Option, ein eventuell entstandenes Theaterstück nicht nur vor schulischem, sondern auch vor außerschulischem Publikum aufzuführen und damit LehrerInnen, Eltern, Geschwistern, SchülerInnen etc. das Ergebnis des von den schwerstbehinderten SchülerInnen verantwortlich mitgestalteten kulturellen Prozesses zu präsentieren. Insgesamt bildeten damit 4 Tage à 2 ½ Zeitstunden, also 10 Zeitstunden (zuzüglich einer 'Generalprobe' am Aufführungstag) den zeitlichen Rahmen für die Umsetzung des basalen Theaterstücks. 5.1.2. Personelle Besetzung Der Kern des Projektteams bestand aus insgesamt fünf weiblichen Lehrkräften (drei Sonderschullehrerinnen sowie zwei Lehramtsanwärterinnen) mit unterschiedlichsten Erfahrungen im Umgang mit schwerstbehinderten SchülerInnen sowie hinsichtlich des Einsatzes von Medien und Methoden der Unterstützten Kommunikation. Zwei der Kolleginnen verfügten über differenzierte theoretische wie praktische Kenntnisse im Bereich der Unterstützten Kommunikation, die übrigen Teammitglieder brachten z.T. langjährige Erfahrungen im Umgang mit schwerstbehinderten SchülerInnen ein. Allen gemeinsam war die große Bereitschaft, sich auf den Versuch der Umsetzung eines basalen Theaterstücks im Rahmen der Projektwoche einzulassen. Ergänzt wurde das Team durch einen zeitweise zur Verfügung stehenden Zivildienstleistenden der Löchterschule, der in erster Linie bei der pflegerischen Versorgung und Lagerung der SchülerInnen behilflich war, sowie durch zwei weitere Zivildienstleistende, die als private Integrationshelfer zweier angemeldeter SchülerInnen ausschließlich für deren Versorgung und mögliche Beteiligung am Geschehen zuständig waren. Eine – seitens des Projektteams aus Gründen der Interdisziplinarität und der damit verbundenen Vereinigung unterschiedlichster Kompetenzbereiche erwünschte – Beteiligung therapeutischer Fachkräfte scheiterte leider trotz des großen Interesses einzelner Therapeutinnen aus organisatorischen und die Abrechnungsmodalitäten der Krankenkassen betreffenden Gründen: Für jede/n therapeutisch versorgten SchülerIn liegt eine ärztliche Therapieverordnung vor, die die Frequenz und Dauer der therapeutischen Maßnahme genau festlegt. Wird diese nicht eingehalten, so ist die Kostenübernahme seitens der zuständigen Krankenkassen gefährdet. Damit ist eine Beteiligung therapeutischer Fachkräfte an langfristigen, wenige Wochenstunden umfassenden basalen Theaterprojekten zwar durchaus möglich (sofern einzelne der beteiligten SchülerInnen über eine ärztliche Therapieverordnung verfügen), während die mangelnde Flexibilität der Abrechnungsmodalitäten in Bezug auf veränderte zeitliche Rahmenbedingungen diese Beteiligung an einer Projektwoche verhindert. Bei den Planungen im Vorfeld der Projektwoche orientierte sich das Projektteam an der Anmeldungsliste, auf der fünf Schüler und sieben Schülerinnen aus den Jahrgangsstufen E(ingangsstufe) bis W(erkstufe) eingetragen waren. Der Planung des Projektes lag damit ein gewährleisteter Betreuungsschlüssel von ca. 1:2 (eine Betreu- www.fopaed.net

"Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines basalen Theaterprojektes 27 ungsperson für zwei SchülerInnen) zugrunde, der in etwa der Minimalbesetzung für Basales Theater entspricht. De facto waren während der Projektwoche jedoch an keinem Tag mehr als sechs SchülerInnen anwesend, wobei insgesamt sieben der zwölf angemeldeten SchülerInnen aus den Jahrgangsstufen E bis 5 an dem Projekt teilnahmen. Da unter anderem auch ein von einem privaten Zivildienstleistenden begleiteter Schüler über die gesamte Dauer der Projektwoche hinweg fehlte, reduzierte sich die Anzahl der Teammitglieder auf sieben Personen, wobei der Zivildienstleistende der Löchterschule häufig von anderen Projektgruppen beansprucht wurde und in der Regel nur im Rahmen des gemeinsamen Frühstücks und der anschließenden hygienischen Versorgung und Lagerung der SchülerInnen helfen konnte. Damit ergab sich letztendlich doch eine personelle Situation, die nahezu durchgängig eine 1:1-Betreuung ermöglichte. 5.1.3. Informationsstand bzgl. der angemeldeten SchülerInnen Den Teammitgliedern waren die angemeldeten SchülerInnen zum größten Teil unbekannt – lediglich eine Kollegin kannte fast alle dieser SchülerInnen aus früheren oder noch laufenden Fördermaßnahmen im Bereich der Unterstützten Kommunikation. Sie verfügte damit über Informationen bezüglich grundlegender Fähigkeiten, Interessen, Bedürfnisse, etwaiger gesundheitlicher Probleme etc., die jedoch nicht in allen Fällen dem aktuellen Stand entsprachen. Ihren Aussagen nach verfügten die meisten SchülerInnen über z.T. elementare, z.T. umfangreichere Erfahrungen im Umgang mit Schaltern und einfachen Sprachausgabegeräten (z.B. BIGmack) sowie über elementare rezeptive wie expressive linguistische Kompetenzen, bis hin zu einem (beginnenden) JA-NEIN-Konzept auf intentionalem Niveau (zur Entwicklung des JA-NEIN-Konzeptes vgl. Kloe/Schönbach/Weid-Goldschmidt 2001). Bei einzelnen SchülerInnen konnte zudem von einem elementaren Sprachverständnis auf konkret-situativem Niveau ausgegangen werden. Auf das Beschaffen weiterer, möglichst umfassender Informationen über die angemeldeten SchülerInnen wurde im Vorfeld der Projektwoche ganz bewusst verzichtet, da gerade in der Unvoreingenommenheit, mit der weitgehend unbekannten Personen begegnet werden kann, ein Vorteil für die förderfreie Gestaltung des Prozesses gesehen wurde. Damit beschränkte sich das Projektteam auf das Einholen der notwendigsten Informationen bezüglich • eindeutiger Interessen und Abneigungen der SchülerInnen, • eventueller medizinischer Problemstellungen und notwendiger Medikation, • bestehender Erfahrungen im Bereich der Unterstützten Kommunikation, sofern diese nicht bereits bekannt waren (Schalterbedienung, Ansteuerungsmöglichkeiten, körpereigene Kommunikation...), • individueller Lagerungsmöglichkeiten und -regeln. In diesem Zusammenhang wurde schnell deutlich, dass vor allem bezüglich der eindeutigen Interessen und Abneigungen der SchülerInnen – wenn überhaupt – nur sehr www.fopaed.net

"Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines basalen Theaterprojektes 26<br />

einzubeziehende Erar<strong>bei</strong>tungszeit weg, eröff<strong>net</strong>e aber gleichzeitig die Option, ein<br />

eventuell entstandenes Theaterstück nicht nur vor schulischem, sondern auch vor<br />

außerschulischem Publikum aufzuführen und damit LehrerInnen, Eltern, Geschwistern,<br />

SchülerInnen etc. das Ergebnis des von den schwerstbehinderten SchülerInnen<br />

verantwortlich mitgestalteten kulturellen Prozesses zu präsentieren.<br />

Insgesamt bildeten damit 4 Tage à 2 ½ Zeitstunden, also 10 Zeitstunden (zuzüglich<br />

einer 'Generalprobe' am Aufführungstag) den zeitlichen Rahmen für die Umsetzung<br />

des basalen Theaterstücks.<br />

5.1.2. Personelle Besetzung<br />

Der Kern des Projektteams bestand aus insgesamt fünf weiblichen Lehrkräften<br />

(drei Sonderschullehrerinnen sowie zwei Lehramtsanwärterinnen) mit unterschiedlichsten<br />

Erfahrungen im Umgang mit schwerstbehinderten SchülerInnen sowie hinsichtlich<br />

des Einsatzes von Medien und Methoden der Unterstützten Kommunikation.<br />

Zwei der Kolleginnen verfügten über differenzierte theoretische wie praktische<br />

Kenntnisse im Bereich der Unterstützten Kommunikation, die übrigen Teammitglieder<br />

brachten z.T. langjährige Erfahrungen im Umgang mit schwerstbehinderten<br />

SchülerInnen ein. Allen gemeinsam war die große Bereitschaft, sich auf den Versuch<br />

der Umsetzung eines basalen Theaterstücks im Rahmen der Projektwoche einzulassen.<br />

Ergänzt wurde das Team durch einen zeitweise zur Verfügung stehenden Zivildienstleistenden<br />

der Löchterschule, der in erster Linie <strong>bei</strong> der pflegerischen Versorgung<br />

und Lagerung der SchülerInnen behilflich war, sowie durch zwei weitere Zivildienstleistende,<br />

die als private Integrationshelfer zweier angemeldeter SchülerInnen<br />

ausschließlich für deren Versorgung und mögliche Beteiligung am Geschehen zuständig<br />

waren.<br />

Eine – seitens des Projektteams aus Gründen der Interdisziplinarität und der<br />

damit verbundenen Vereinigung unterschiedlichster Kompetenzbereiche erwünschte<br />

– Beteiligung therapeutischer Fachkräfte scheiterte leider trotz des großen Interesses<br />

einzelner Therapeutinnen aus organisatorischen und die Abrechnungsmodalitäten der<br />

Krankenkassen betreffenden Gründen: Für jede/n therapeutisch versorgten SchülerIn<br />

liegt eine ärztliche Therapieverordnung vor, die die Frequenz und Dauer der therapeutischen<br />

Maßnahme genau festlegt. Wird diese nicht eingehalten, so ist die Kostenübernahme<br />

seitens der zuständigen Krankenkassen gefährdet. Damit ist eine Beteiligung<br />

therapeutischer Fachkräfte an langfristigen, wenige Wochenstunden umfassenden<br />

basalen Theaterprojekten zwar durchaus möglich (sofern einzelne der beteiligten<br />

SchülerInnen über eine ärztliche Therapieverordnung verfügen), während die<br />

mangelnde Flexibilität der Abrechnungsmodalitäten in Bezug auf veränderte zeitliche<br />

Rahmenbedingungen diese Beteiligung an einer Projektwoche verhindert.<br />

Bei den Planungen im Vorfeld der Projektwoche orientierte sich das Projektteam<br />

an der Anmeldungsliste, auf der fünf Schüler und sieben Schülerinnen aus den<br />

Jahrgangsstufen E(ingangsstufe) bis W(erkstufe) eingetragen waren. Der Planung des<br />

Projektes lag damit ein gewährleisteter Betreuungsschlüssel von ca. 1:2 (eine Betreu-<br />

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