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21.01.2015 Aufrufe

Basales Theater in der Projektwoche – Wie geht das 24 Bei genauerer Betrachtung zeigt sich also, dass einige der zunächst nachteilig wirkenden Rahmenbedingungen einer Projektwoche durchaus auch positive Aspekte für die Gestaltung eines basalen Theaterstücks beinhalten können. Deutlich wird aber auch, dass die Umsetzung im Rahmen einer Projektwoche vor allem im Vorfeld ein weitaus höheres Maß an Planung und Organisation seitens des Projektteams erfordert. Damit einher gehen die wesentlich geringeren aktiven und passiven Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten der SchülerInnen an der Themenauswahl und am Planungsprozess. Umso wichtiger erscheint es, ihnen möglichst vielfältige Möglichkeiten der aktiven Beteiligung und (Mit)Bestimmung im Rahmen der Gestaltung des Theaterstücks während der Projektwoche zu geben. Die folgende Dokumentation des Planungs- und Umsetzungsprozesses eines im Rahmen der diesjährigen Projektwoche an der Löchterschule (SfKb) durchgeführten basalen Theaterprojektes zeigt exemplarisch, wie sich die spezifischen Rahmenbedingungen auf die konkrete Gestaltung eines basalen Theaterstücks auswirken können. www.fopaed.net

"Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines basalen Theaterprojektes 25 5. "Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines im Rahmen einer Projektwoche an der Löchterschule (SfKb) durchgeführten basalen Theaterprojektes "Löchterschule in Bewegung" lautete das Motto der diesjährigen Projektwoche an der Schule für Körperbehinderte in Gelsenkirchen – ein Motto, dass geradezu ideal dem vorrangigen Förderbedarf der Schülerschaft gerecht zu werden versprach und dass eine Vielzahl an Ideen hervorbrachte. Bei der Auflistung bestehender Themenvorschläge wurde jedoch schnell deutlich, dass sich einige dieser Themen gar nicht und die meisten nur bedingt dazu eignen würden, auch SchülerInnen mit schwersten Behinderungen aktiv einzubeziehen. Damit standen dieser SchülerInnengruppe, die mit ca. 70 SchülerInnen etwa 1/3 der Gesamtschülerschaft bildet (vgl. Löchterschule 2000, S. 26; berücksichtigt wurden SchülerInnen der "Gruppen" 2 und 3), nur sehr begrenzt Angebote zur Auswahl, die auch ihnen eine der Grundintention des Projektunterrichts (s. Abschnitt 4.1) entsprechende Beteiligung ermöglichten. Auf der Suche nach einem zusätzlichen Angebot, dass einerseits dem Motto der Projektwoche gerecht werden und andererseits in besonderem Maße die spezifischen Bedürfnissen schwerstbehinderter SchülerInnen berücksichtigen sollte, konkretisierte sich die schon seit längerem bestehende Idee, den Ansatz des "Basalen Theaters" aufzugreifen. Da jedoch keinerlei Erfahrungsberichte anderer Schulen bezüglich der Gestaltung basaler Theaterstücke im Rahmen von Projektwochen existierten, galt es, ein eigenes Konzept für die Umsetzung unter den sich bietenden, sich von den in der Literatur skizzierten deutlich unterscheidenden Rahmenbedingungen zu entwickeln. Im Folgenden werden die in diesem Zusammenhang vor und während der Gestaltung des Theaterstücks vorgenommenen konzeptionellen Überlegungen dargestellt, wobei ein Schwerpunkt auf der Analyse der spezifischen Rahmenbedingungen und der notwendigen Anpassung des Ansatzes an eben diese liegt. Anschließend erfolgt eine kurze Zusammenfassung des tatsächlichen Verlaufs des Theaterprojektes. 5.1. Analyse der Rahmenbedingungen 5.1.1. Zeitlicher Rahmen Die Projektwoche umfasste den Zeitraum einer Schulwoche, wobei sich die zeitliche Struktur der einzelnen Tage von der einer "normalen" Schulwoche deutlich unterschied, da im Rahmen der Projektwoche kein Ganztagsunterricht stattfand, sondern die Schultage um 13:00 Uhr endeten. Die Überlegungen im Vorfeld ergaben, dass von den insgesamt 4 ¾ Zeitstunden, die damit pro Tag als Planungsgrundlage zur Verfügung standen, maximal 2 ½ Stunden für die Arbeit an dem Theaterstück genutzt werden konnten, da notwendige pflegerische Maßnahmen und Ruhepausen der SchülerInnen die übrige Zeit beanspruche würden. Zusätzlich war der Freitag als abschließender "Tag der offenen Tür" der Präsentation der in den Projektgruppen erstellten Produkte – Aufführungen, Ausstellungen, Video-Präsentationen, Mitmach- Aktionen etc. – vorbehalten. Dieser Tag fiel damit von vornherein als in die Planung www.fopaed.net

"Kennst du den Weg zum Tigerwald" – Beschreibung eines basalen Theaterprojektes 25<br />

5. "Kennst du den Weg zum Tigerwald" –<br />

Beschreibung eines im Rahmen einer Projektwoche an der<br />

Löchterschule (SfKb) durchgeführten basalen Theaterprojektes<br />

"Löchterschule in Bewegung" lautete das Motto der diesjährigen Projektwoche<br />

an der Schule für Körperbehinderte in Gelsenkirchen – ein Motto, dass geradezu<br />

ideal dem vorrangigen Förderbedarf der Schülerschaft gerecht zu werden versprach<br />

und dass eine Vielzahl an Ideen hervorbrachte. Bei der Auflistung bestehender Themenvorschläge<br />

wurde jedoch schnell deutlich, dass sich einige dieser Themen gar<br />

nicht und die meisten nur bedingt dazu eignen würden, auch SchülerInnen mit<br />

schwersten Behinderungen aktiv einzubeziehen. Damit standen dieser SchülerInnengruppe,<br />

die mit ca. 70 SchülerInnen etwa 1/3 der Gesamtschülerschaft bildet (vgl.<br />

Löchterschule 2000, S. 26; berücksichtigt wurden SchülerInnen der "Gruppen" 2 und<br />

3), nur sehr begrenzt Angebote zur Auswahl, die auch ihnen eine der Grundintention<br />

des Projektunterrichts (s. Abschnitt 4.1) entsprechende Beteiligung ermöglichten.<br />

Auf der Suche nach einem zusätzlichen Angebot, dass einerseits dem Motto<br />

der Projektwoche gerecht werden und andererseits in besonderem Maße die spezifischen<br />

Bedürfnissen schwerstbehinderter SchülerInnen berücksichtigen sollte, konkretisierte<br />

sich die schon seit längerem bestehende Idee, den Ansatz des "Basalen<br />

Theaters" aufzugreifen. Da jedoch keinerlei Erfahrungsberichte anderer Schulen bezüglich<br />

der Gestaltung basaler Theaterstücke im Rahmen von Projektwochen existierten,<br />

galt es, ein eigenes Konzept für die Umsetzung unter den sich bietenden, sich<br />

von den in der Literatur skizzierten deutlich unterscheidenden Rahmenbedingungen<br />

zu entwickeln.<br />

Im Folgenden werden die in diesem Zusammenhang vor und während der Gestaltung<br />

des Theaterstücks vorgenommenen konzeptionellen Überlegungen dargestellt,<br />

wo<strong>bei</strong> ein Schwerpunkt auf der Analyse der spezifischen Rahmenbedingungen<br />

und der notwendigen Anpassung des Ansatzes an eben diese liegt. Anschließend erfolgt<br />

eine kurze Zusammenfassung des tatsächlichen Verlaufs des Theaterprojektes.<br />

5.1. Analyse der Rahmenbedingungen<br />

5.1.1. Zeitlicher Rahmen<br />

Die Projektwoche umfasste den Zeitraum einer Schulwoche, wo<strong>bei</strong> sich die<br />

zeitliche Struktur der einzelnen Tage von der einer "normalen" Schulwoche deutlich<br />

unterschied, da im Rahmen der Projektwoche kein Ganztagsunterricht stattfand, sondern<br />

die Schultage um 13:00 Uhr endeten. Die Überlegungen im Vorfeld ergaben,<br />

dass von den insgesamt 4 ¾ Zeitstunden, die damit pro Tag als Planungsgrundlage<br />

zur Verfügung standen, maximal 2 ½ Stunden für die <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> an dem Theaterstück genutzt<br />

werden konnten, da notwendige pflegerische Maßnahmen und Ruhepausen der<br />

SchülerInnen die übrige Zeit beanspruche würden. Zusätzlich war der Freitag als abschließender<br />

"Tag der offenen Tür" der Präsentation der in den Projektgruppen erstellten<br />

Produkte – Aufführungen, Ausstellungen, Video-Präsentationen, Mitmach-<br />

Aktionen etc. – vorbehalten. Dieser Tag fiel damit von vornherein als in die Planung<br />

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