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Basales Theater in der Projektwoche – Wie geht das 21<br />
Die Ausführungen skizzieren den idealtypischen Ablauf eines Projektes für die<br />
Regelschule, der selbst dort in der Praxis wohl nur in wenigen Fällen umzusetzen<br />
und für den Sonderschulbereich mehr oder weniger deutlich zu reduzieren ist (vgl.<br />
Pitsch 1999, S. 300). Für die Projektar<strong>bei</strong>t mit SchülerInnen mit schwersten Behinderungen<br />
gilt dies – sofern sie überhaupt stattfindet – in besonderem Maße. Einzelne<br />
der genannten Merkmale, so z.B. das gemeinsame Aufstellen eines Planes für die Bear<strong>bei</strong>tung<br />
des Themas oder die Überprüfung der <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>sergebnisse an der Wirklichkeit,<br />
können hier<strong>bei</strong> gar nicht oder nur ansatzweise berücksichtigt werden. Dagegen<br />
können jedoch die grundlegenden Prinzipien des Projektunterrichts uneingeschränkt<br />
auch in der <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong> mit schwerstbehinderten SchülerInnen berücksichtigt werden.<br />
Die folgende Tabelle zeigt, dass sich diese Grundprinzipien weitgehend mit der<br />
Vorgehensweise <strong>bei</strong> der Gestaltung eines basalen Theaterstücks decken, so dass der<br />
Ansatz tatsächlich einer Umsetzungsvariante der Projektar<strong>bei</strong>t mit schwerstbehinderten<br />
SchülerInnen entspricht:<br />
Grundprinzipien des Projektunterrichts (auch)<br />
mit schwerstbehinderten SchülerInnen<br />
• Berücksichtigung des Situations-, Lebensund<br />
Interessenbezugs <strong>bei</strong> der Themenwahl,<br />
• hohes Maß an Eigenaktivität in allen<br />
Projektphasen,<br />
• Handlungsorientierung <strong>bei</strong> der Bear<strong>bei</strong>tung<br />
des Themas/Einbeziehen möglichst vieler<br />
Sinne, Handlungsformen und Materialien,<br />
• Schaffen möglichst vielfältiger Kommunikationsanlässe,<br />
• Prozess- und Produktorientiertheit<br />
• abschließende Präsentation der <strong>Ar<strong>bei</strong>t</strong>sergebnisse<br />
Vorgehensweise <strong>bei</strong> der Gestaltung eines<br />
basalen Theaterstücks<br />
• das Thema wird, wenn möglich, von den<br />
Beteiligten selbst bestimmt,<br />
• die SchülerInnen sind in allen Phasen des<br />
Prozesses so eigenaktiv wie möglich beteiligt,<br />
• es werden möglichst viele Sinne,<br />
Handlungsformen und Materialien einbezogen,<br />
• Kommunikation unter Einbeziehung diverser<br />
Modi wird als wesentliches Gestaltungselement<br />
begriffen,<br />
• Prozess und Produkt sind gleichwertig und<br />
• der Gestaltungsprozess mündet in einer<br />
Präsentation in Form einer Aufführung des<br />
Theaterstücks.<br />
4.2. Projektunterricht vs. Projektwoche:<br />
Gegenüberstellung der Rahmenbedingungen<br />
Der zuvor dargestellte Projektunterricht findet als eine Form des regulären Unterrichts<br />
primär in fest bestehenden, weitgehend altershomogenen Lerngruppen statt<br />
und ist zeitlich in den 45-Minuten-Rhythmus des Schulalltags eingepasst (vgl. Gudjons<br />
1997, S. 253). Damit ist gleichzeitig auch eine Konstanz bezüglich der Lehrpersonen<br />
gegeben, die das Projekt gemeinsam mit den SchülerInnen planen und durchführen.<br />
Die Gesamtdauer eines Projektes kann in den meisten Fällen vorab nur grob<br />
geschätzt werden und ergibt sich aus den ablaufenden Prozessen – das Ende eines<br />
Projektes wird durch die Fertigstellung des anvisierten Produktes und dessen Präsentation<br />
markiert. Langfristige Vorhaben, im Rahmen derer die meisten der in der Literatur<br />
beschriebenen basalen Theaterstücke umgesetzt wurden, weisen im wesentlichen<br />
die Merkmale des Projektunterrichts auf (sie werden daher auch als "projekt-<br />
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