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Was hat basales Theaterspiel mit Unterstützter Kommunikation zu tun 15<br />

nicht zu interagieren (wo<strong>bei</strong> sich Interaktion von Kommunikation durch nicht erkennbare<br />

kommunikative Intentionen des Senders unterscheidet; vgl. zu dieser Unterscheidung<br />

auch Klauß 2002). Damit sind alle Äußerungen schwerstbehinderter<br />

Menschen als sinnvolle Mitteilungen aufzufassen (vgl. von Pawel 1993, S. 170). Da<br />

diese Mitteilungen jedoch in der Regel über für 'nichtbehinderte' Menschen ungewohnte<br />

Kommunikationskanäle – z.B. Atemrhythmus, Berührungen, motorische Aktivitäten<br />

etc. – erfolgen, verläuft Kommunikation zwischen schwerstbehinderten und<br />

'nichtbehinderten' Personen nur selten befriedigend (vgl. Adam 1991, S. 172).<br />

Aufgabe der Kommunikationsförderung ist es daher, zunächst eine gemeinsame<br />

Interaktionsbasis herzustellen, indem der/die 'nichtbehinderte' KommunikationspartnerIn<br />

die Verantwortung für das Gelingen bzw. Misslingen der Kommunikation<br />

<strong>bei</strong> sich sucht und Möglichkeiten entwickelt, sein/ihr Gegenüber zu verstehen (vgl.<br />

Braun/Kristen 1997, S. 11). Dazu ist es notwendig, sich auf die spezifischen Kommunikationsweisen<br />

schwerstbehinderter Menschen einzulassen, sie zu erkennen,<br />

zu interpretieren und dialogisch aufzugreifen.<br />

Genau dieses sich Einlassen auf die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten<br />

schwerstbehinderter Menschen, das Interpretieren und Aufgreifen ihres individuellen<br />

kommunikativen Verhaltens bildet auch die Basis für die Gestaltung eines Basalen<br />

Theaterstücks: Durch den weitgehenden oder sogar vollständigen Verzicht auf Verbalsprache,<br />

die Fokussierung nonverbaler Ausdrucksweisen und die primäre Vermittlung<br />

der Inhalte über ganzheitliche Wahrnehmungserfahrungen werden "digitale" Informationen<br />

gewissermaßen in ihre "analoge Sprache" übersetzt (vgl. von Pawel<br />

1993, S. 171).<br />

• Erweiterung der Interaktionsmöglichkeiten<br />

Beide Ansätze – sowohl der der Unterstützten Kommunikation als auch der des<br />

Basalen Theaters – gehen aber weit über das Schaffen einer gemeinsamen Interaktionsbasis<br />

hinaus. Ihr Hauptanliegen besteht im weitesten Sinne in einer Erweiterung<br />

der Interaktionsmöglichkeiten, also der Kommunikations- und Handlungskompetenzen,<br />

durch die möglichst eigenaktive, selbstbestimmte Beteiligung an<br />

einem gemeinsamen Geschehen. Damit dies gelingen kann, müssen angemessene<br />

Kooperationsformen gefunden werden, die sowohl den für die Herstellung einer gemeinsamen<br />

Interaktionsbasis zentralen Beziehungsaufbau ermöglichen als auch genügend<br />

Kommunikationssituationen und vor allem attraktive Angebote für eigenaktives<br />

Handeln <strong>bei</strong>nhalten.<br />

• Schaffen geeig<strong>net</strong>er Spiel- und Erlebnisangebote<br />

Gemeinsames Spielen (und Erleben) stellt – <strong>bei</strong> entsprechender Gestaltung der<br />

Spiel- und Erlebnissituation – eine solche angemessene Kooperationsform mit<br />

schwerstbehinderten Menschen dar (wo<strong>bei</strong> zu berücksichtigen ist, dass die Angebote<br />

"dem Lebensalter und der Lebenserfahrung des Menschen angepasst werden müssen"<br />

[Kloe/Schönbach/Weid-Goldschmidt 2001, S. 225]). Nicht nur der Ansatz des<br />

Basalen Theaters rückt daher das Schaffen geeig<strong>net</strong>er Spiel- und Erlebnisräume in<br />

den Mittelpunkt, sondern auch im Bereich der Unterstützten Kommunikation gilt das<br />

kooperative Spiel als die Möglichkeit der Wahl, um mit sehr jungen oder auch kom-<br />

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