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Ziele der Medienerziehung - Mebis - Bayern

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<strong>Ziele</strong> <strong>der</strong> <strong>Medienerziehung</strong><br />

Definition<br />

<strong>Medienerziehung</strong> ist das Anregen und Begleiten jener Lernvorgänge,<br />

die den Heranwachsenden zu einem selbstständigen und kompetenten<br />

Umgang mit Medien befähigen.<br />

Zitat Aus dem Orientierungsrahmen <strong>der</strong> Bund-Län<strong>der</strong>-Kommission für Bildungsplanung<br />

und Forschungsför<strong>der</strong>ung vom 12. Dezember 1994:<br />

„<strong>Medienerziehung</strong> in <strong>der</strong> Schule kann we<strong>der</strong> von <strong>der</strong> einen noch von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Position allein ausgehen. Sie muss die rasche technische Entwicklung, Medienfaszination<br />

und mediale Gestaltungsmöglichkeiten ebenso in Rechnung<br />

stellen wie Gefährdungen und Risiken, die aus Nutzung und Wirkung <strong>der</strong> elektronischen<br />

Medien resultieren können."<br />

„<strong>Medienerziehung</strong> in <strong>der</strong> Schule soll dazu beitragen, für den alltäglichen Umgang<br />

mit den elektronischen Medien „Medienkompetenz“ und „Medienkultur“<br />

entfalten zu helfen, die <strong>der</strong> Lesekultur an Differenziertheit und Tragfähigkeit<br />

entsprechen.“<br />

<strong>Medienerziehung</strong><br />

<strong>Medienerziehung</strong>, als Teil von Erziehung, leistet einen wichtigen Beitrag zur<br />

Sozialisation junger Menschen: Durch <strong>Medienerziehung</strong> lernen Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche Medien als kulturelles Phänomen zu begreifen. <strong>Medienerziehung</strong><br />

verdeutlicht, dass Fernsehen, Presse, Kino u. a. stets die moralische und politische<br />

Beschaffenheit einer Gesellschaft wi<strong>der</strong>spiegeln, in <strong>der</strong> sie sich vorfinden,<br />

und dass Medien umgekehrt aber auch gesellschaftliche Entwicklungen<br />

beeinflussen können.<br />

<strong>Medienerziehung</strong> wirkt mit ihren spezifischen Zielsetzungen an <strong>der</strong> Erfüllung<br />

des elterlichen und schulischen Erziehungsauftrags mit, indem sie sich bemüht,<br />

Wertorientierung, Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen, Kommunikationsfähigkeit<br />

und schöpferische Kräfte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen zu för<strong>der</strong>n.<br />

Die nachfolgend beschriebenen <strong>Ziele</strong> <strong>der</strong> <strong>Medienerziehung</strong> richten sich an<br />

alle mit Bildung und Erziehung befassten Personen und Einrichtungen. Mit<br />

ihren detaillierten Beschreibungen wenden sie sich vor allem an die Lehrkräfte.<br />

Herausgeber:<br />

Staatsinstitut für Schulqualität<br />

und Bildungsforschung<br />

Schellingstraße 155, 80797 München<br />

Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105<br />

www.isb.bayern.de<br />

www.mebis.bayern.de<br />

Seite 1


<strong>Ziele</strong> <strong>der</strong> <strong>Medienerziehung</strong><br />

<strong>Ziele</strong> <strong>der</strong> <strong>Medienerziehung</strong><br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche sollen<br />

1. die Verbreitung und Wirkung von Medien kennen lernen<br />

Sie sollen verschiedene Arten von Medien, ihre Verwendungsmöglichkeiten,<br />

technische, wirtschaftliche, rechtliche und politische Bedingungen <strong>der</strong> Medienproduktion<br />

kennen lernen und einen kritischen Überblick über den aktuellen<br />

Medienmarkt gewinnen.<br />

Die Jugendlichen sollen darüber hinaus die Wirkungen von Medien auf Individuum,<br />

Kultur und Gesellschaft kennen- und einschätzen lernen und eine<br />

Sensibilität für die Wirkung von Medien auf die eigene Persönlichkeit entwickeln.<br />

2. Medien verstehen und beurteilen lernen<br />

Sie sollen die beson<strong>der</strong>e Sprache <strong>der</strong> verschiedenen Medien, z. B. die "Sprache"<br />

des Bildes, des Films, des Hörfunks, des Fernsehens, <strong>der</strong> Comics, <strong>der</strong><br />

Werbung, verstehen und beurteilen lernen. Sie sollen lernen, über die von<br />

ihnen genutzten Medien zu sprechen, ihre Eindrücke, Erlebnisse und Emotionen<br />

beim Medienkonsum zu benennen und sich mit an<strong>der</strong>en darüber<br />

auseinan<strong>der</strong> zu setzen.<br />

Darüber hinaus ist es wichtig, dass sie sich mit den Wertorientierungen, die<br />

durch die Medien vermittelt werden, auseinan<strong>der</strong> setzen, diese an ihren<br />

eigenen und in unserer Gesellschaft geltenden messen und kritisch vergleichen.<br />

Den Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen soll auch bewusst werden, dass<br />

Medien Primärerfahrungen nicht ersetzen können, diese aber ergänzen.<br />

3. Medien gestalten und einsetzen lernen<br />

Sie sollen lernen, sich <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Medien zu bedienen, indem sie dazu<br />

angeleitet werden, Medien, z. B. Bil<strong>der</strong>, Videofilme, Computergrafiken,<br />

selbst herzustellen und diese durch gezielten Einsatz zur Verdeutlichung<br />

eigener Anliegen und Interessen o<strong>der</strong> in künstlerischer Gestaltungsabsicht<br />

einzusetzen.<br />

Durch diesen kreativen und spielerischen Umgang mit den verschiedenen<br />

Medien sollen sie erkennen, dass Medien durch bestimmte ästhetische<br />

und gestalterische Ausdrucksformen Botschaften mit bestimmten Absichten<br />

an die jeweiligen Adressaten richten.<br />

Seite 2


<strong>Ziele</strong> <strong>der</strong> <strong>Medienerziehung</strong><br />

4. Medien auswählen und auswerten lernen<br />

Sie sollen lernen, Medien für das eigene Leben zu nutzen, auch um sich die<br />

Erfahrungen an<strong>der</strong>er anzueignen. Deshalb sollen sie Kriterien kennen lernen,<br />

nach denen man Medien auswählen, untersuchen und beurteilen<br />

kann, und an vielfältigen Beispielen die Fähigkeit erproben und entwickeln,<br />

diese Kriterien anzuwenden und mit ihnen umzugehen.<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche lernen in diesem Zusammenhang auch, ihre Freizeit<br />

sinnvoll und verantwortungsbewusst zu gestalten.<br />

5. Medien im gesellschaftlichen Zusammenhang sehen lernen<br />

Sie sollen Medien in den kulturellen und politischen Zusammenhängen sehen<br />

lernen, aus denen sie hervorgehen und auf die sie zurückwirken, und ein<br />

Gespür für diese Zusammenhänge entwickeln.<br />

Sie sollen erkennen, dass Medien zur Irreführung und Manipulation <strong>der</strong>er<br />

benützt werden können, die diese Medien unreflektiert auf sich einwirken<br />

lassen, und lernen, wie sie selbst Medien beeinflussen und demokratisch<br />

mitgestalten können.<br />

Fazit Ziel <strong>der</strong> <strong>Medienerziehung</strong> ist die „Medienkompetenz“ des einzelnen<br />

als Bestandteil allgemeiner und beruflicher Bildung sowie die „Medienkultur“<br />

als Ausdruck eines aufgeklärten Nutzungsverhaltens.<br />

Quelle<br />

Sammelwerk "Medienzeit": Bayer. Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft<br />

und Kunst, Basisbaustein: "<strong>Medienerziehung</strong> in <strong>Bayern</strong>, Einführung in das Gesamtkonzept"<br />

1996, Verlag Ludwig Auer, Donauwörth<br />

Autorin<br />

Barbara Mörig, ISB München, Referat Medienbildung<br />

Bildquelle<br />

Microsoft cliparts<br />

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