Bekanntmachung_Wasser - Gemeinde Heidenrod
Bekanntmachung_Wasser - Gemeinde Heidenrod
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B e k a n n t m a c h u n g<br />
nach § 55 KWG über die Durchführung eines Bürgerentscheids<br />
gemäß § 8 b Hess. <strong>Gemeinde</strong>ordnung<br />
Die <strong>Gemeinde</strong>vertretung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Heidenrod</strong> hat in ihrer Sitzung vom<br />
28.10.2011 beschlossen, dass das von der Initiative „Bürgerbegehren zur<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung in <strong>Heidenrod</strong>“ eingereichte Bürgerbegehren zulässig ist<br />
und der beantragte<br />
Bürgerentscheid am Sonntag, den 22.01.2012<br />
durchgeführt wird.<br />
Die im Rahmen des Bürgerentscheids zur Abstimmung stehende Frage lautet:<br />
„Sind Sie bezüglich der <strong>Wasser</strong>versorgung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Heidenrod</strong> für die<br />
Aufrechterhaltung und den Ausbau der zurzeit durch die <strong>Gemeinde</strong><br />
überwiegend praktizierten <strong>Wasser</strong>gewinnung aus <strong>Heidenrod</strong>er<br />
<strong>Wasser</strong>aufkommen (Eigengewinnung)“<br />
Begründung der Antragsteller:<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Heidenrod</strong> steht gegenwärtig vor der Entscheidung, ihre<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung entweder durch die Aufrechterhaltung und den Ausbau der<br />
Eigenwassergewinnung (z. Z. ca. 60 %) oder durch eine Ausweitung des<br />
Fremdwasserbezugs (z. Z. ca. 40 %) zu gewährleisten. Die Entscheidung hierüber ist<br />
unausweichlich geworden, weil der <strong>Wasser</strong>beschaffungsverband Rheingau-Taunus<br />
(WBV) diesbezüglich der <strong>Gemeinde</strong> ein Angebot unterbreitet hat und hierauf alsbald<br />
eine Antwort erwartet. Das Angebot des WBV geht dahin, der <strong>Gemeinde</strong> eine<br />
Fremdwasserleitung von Kemel über Huppert nach Laufenselden (ca. 9 km Länge)<br />
zu bauen und 85 % der hierfür notwendigen Kosten zu tragen.<br />
Die Annahme des Angebots bedeutet in jedem Falle, dass der Fremdwasserbezug<br />
der <strong>Gemeinde</strong> ausgeweitet wird. Das gemeindeeigene <strong>Wasser</strong> erfreut sich jedoch bei<br />
vielen <strong>Heidenrod</strong>er Bürgern großer Beliebtheit.<br />
Die Kostenlast wird sich in jedem Falle noch deutlich erhöhen, sei es durch den<br />
Fremdwasserleitungsbau in Verbindung mit der Ausweitung des<br />
Fremdwasserbezugs, sei es durch den Ausbau der Eigenwassergewinnung<br />
einschließlich des damit verbundenen Betreiberrisikos.<br />
Nach dem vorliegenden Gutachten eines Wirtschaftsprüferbüros muss nach<br />
heutigem Stand der zumindest längerfristig anfallenden Aufwendungen damit<br />
gerechnet werden, dass das Eigenwasser unter der Voraussetzung kostendeckender<br />
Gebühren im Ergebnis knapp 10 % teurer sein wird, als das vom WBV angebotene<br />
Fremdwasser. Dies wären Mehrkosten von rund 42 Cent pro Kubikmeter.
Nach Lage der <strong>Heidenrod</strong>er <strong>Gemeinde</strong>finanzen ist die Finanzierung der künftigen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung ausschließlich durch kostendeckende Gebühren sicher zu stellen.<br />
Unter diesen Voraussetzungen und angesichts der Tatsache, dass die <strong>Gemeinde</strong> in<br />
die Eigenwasserversorgung bereits mehr als 7 Millionen € investiert hat, ist nach<br />
unserer Auffassung für die hier zu treffende Entscheidung der beantragte<br />
Bürgerentscheid die gebotene Vorgehensweise.<br />
Auffassung der <strong>Gemeinde</strong>organe:<br />
Ausgangspunkt für die Überlegungen zur Neuausrichtung der <strong>Wasser</strong>versorgung in<br />
der <strong>Gemeinde</strong> ist die - auch von den übergeordneten Stellen geforderte -<br />
Sicherstellung der <strong>Wasser</strong>versorgung im Hinblick auf Qualität und Quantität im<br />
gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet.<br />
Vor diesem Hintergrund sind die bisher nicht in das innerörtliche Verbundnetz der<br />
<strong>Gemeinde</strong> und des <strong>Wasser</strong>beschaffungsverbandes Rheingau-Taunus<br />
eingebundenen Ortsteile Algenroth, Grebenroth, Huppert, Laufenselden und<br />
Martenroth kritisch zu betrachten, da sie bei einer jederzeit möglichen Störung an<br />
den dortigen Eigengewinnungsanlagen nicht ausreichend mit Trinkwasser versorgt<br />
werden können.<br />
Im Zuge der Beratungen in den gemeindlichen Gremien wurden verschiedene<br />
Lösungsansätze untersucht. Eine Möglichkeit wäre, die genannten Ortsteile an das<br />
Netz des <strong>Wasser</strong>beschaffungsverbandes Rheingau-Taunus anzuschließen und<br />
zumindest teilweise mit Fremdwasser zu versorgen. Die Alternative hierzu wäre der<br />
Ausbau der Eigenwassergewinnung durch Erschließung neuer Gewinnungsanlagen.<br />
Als Ergebnis einer betriebswirtschaftlichen Untersuchung ist festzustellen, dass der<br />
kostendeckende <strong>Wasser</strong>preis für alle <strong>Heidenrod</strong>er Bürgerinnen und Bürger bei einem<br />
Ausbau der Eigenversorgung pro Kubikmeter <strong>Wasser</strong> etwa 42 Cent teurer wäre als<br />
bei einer Erhöhung des Fremdbezuges. Dabei ist unterstellt, dass bei beiden<br />
Alternativen die angenommenen Investitionskosten gehalten und der Bezugspreis<br />
beim WBV gleich bleibt.<br />
Im Vorfeld eines möglichen Bürgerentscheids sollten die Bürgerinnen und Bürger<br />
Gelegenheit erhalten, sich im Rahmen von Informationsveranstaltungen über die<br />
Thematik umfassend zu informieren.<br />
<strong>Heidenrod</strong>, den 30. November 2011<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>vorstand<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Heidenrod</strong><br />
(Schmelzeisen)<br />
Bürgermeister