Artist & Repertoire Management - Music Business Research
Artist & Repertoire Management - Music Business Research
Artist & Repertoire Management - Music Business Research
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4 Die Major Record Companies 53<br />
4.3 Die Stellung der 4 Majors im heutigen Tonträgermarkt<br />
Nach wie vor befinden sich die Major Labels durch die Tonträgermarktkrise 107<br />
in einer Umbruchphase, da sie noch keine Strategien gefunden haben um die<br />
Umsatzeinbrüche am physischen Verwertungsmarkt auszugleichen. Die Angaben<br />
wie groß ihr gemeinsamer Marktanteil ist, wie schon zuvor erwähnt,<br />
schwankt in der Literatur zwischen unter 75 % 108 und 85 % 109 . Sie dominieren<br />
also nach wie vor den Markt und bilden ein Oligopol.<br />
Majors sind stärker vom Abwärtstrend betroffen, nicht nur, weil der CD-<br />
Singlemarkt des Mainstream Genres um 80 % Verluste seit 2000 einbußen<br />
musste 110 , sondern auch durch die Anfangs eigene Strategie den Künstlerkatalog<br />
zu verkleinern. Künstler wechselten somit zu Independent Labels oder<br />
gründeten ihre eigene Plattenfirma. Akteure von Nischenmärkten hingegen bedienen<br />
eher kleine, aber dafür sehr stabile Märkte, die eine zahlungswillige Fan<br />
Community haben. 111<br />
Im Gegensatz zum physischen Markt, wo die Entwicklung der Größe des<br />
Marktanteiles der Majors dafür spricht, dass sie Marktanteile an Independent<br />
Labels abgeben mussten (2004 hielten sie noch über 80%, 2007 waren es<br />
schon unter 75%), können sie im Bereich der Online/digitalen Content Verwertung<br />
eine Erwirtschaftung von 90% des Gesamtumsatzes für sich verbuchen. 112<br />
Ein weiteres Problem, dass sich durch die Umsatzeinbußen des physischen<br />
Tonträgermarktes ergibt, ist das sich die Künstler vermehrt auf den Live-Markt<br />
konzentrieren, da sie an dem Verkauf der Tonträger immer weniger verdienen.<br />
Da die Labels bislang jedoch nicht an Nebenrechten mitverdienten, kam es zu<br />
dem Geschäftsmodell der sogenannten 360 Grad Verträge. Diese Verträge erlauben<br />
es den Labels aus allen Erlösquellen der Künstler mitzuverdienen. In-<br />
107 Siehe Kapitel 7 dieser Masterthese<br />
108 Vgl. Altig/Clement/Papies (2008), S. 25<br />
109 Vgl. Cordes (2009), S. 33<br />
110 Vgl. Kapitel 6, Abbildung 8<br />
111 Vgl. Cordes (2009), S. 33<br />
112 Vgl. Altig/Clement/Papies (2008), S. 25