Artist & Repertoire Management - Music Business Research
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4 Die Major Record Companies 46<br />
Da für die Majors die sogenannten Superstars in den vergangenen Jahren immer<br />
die Umsatzgaranten waren und sie somit auch andere Produktionen mitfinanzierten,<br />
liegt der Fokus der Major Labels nach wie vor auf der Verwertung<br />
von globalen Superstars. Dies umfasst nicht nur die Vermarktung von „alt gedienten“<br />
Superstars“, sondern auch den Aufbau von neuen Talenten, welche<br />
später international beworben und verkauft werden sollen. 85 In weiterer Folge<br />
dieser Arbeit wird man jedoch feststellen, dass der langfristige Aufbau von neuen<br />
Superstars sehr viel Geld kostet und durch die momentane Situation der Krise<br />
eine risikoreiche Aufgabe ist.<br />
Durch die Schnelllebigkeit von Trends und der Marktsituation in der Musikindustrie<br />
sind die Major Plattenfirmen gezwungen sich dezentral zu organisieren.<br />
Die einzelnen Abteilungen handeln weitgehend selbständig, um flexibel und<br />
schnell auf die Veränderungen des Marktes reagieren zu können. 86 „Die Konzernzentrale<br />
beschränkt sich sowohl auf strategische Rahmenentscheidungen<br />
als auch auf Kontrolle“ 87<br />
Seit Anfang der 1960er Jahre sind Major Labels darauf bedacht, so viel Genres<br />
wie möglich mit ihrem Künstlerkatalog abdecken zu können, um das Absatzrisiko<br />
so klein wie möglich zu halten. Sie arbeiten gewinnorientiert, planen kurzfristig<br />
und investieren und fördern vorwiegen Künstler und Produkte, bei denen das<br />
Risiko gering erscheint. Da der Aufbau von Newcomern sehr risikoreich für Major<br />
Companys ist, wird dies meist ausgelagert. Künstler werden von Independent<br />
Labels, Musikverlagen und oder Produzenten aufgebaut und bei einem<br />
Erfolg von Major Labels übernommen oder sie wurden von einem Sublabel des<br />
Major unter Vertrag genommen und der Major profitiert auf diesem Wege am<br />
Erfolg des Künstlers. Die ausgelagerten Unternehmen sind meist Tochterunternehmen<br />
des Major Labels oder auf eine andere Art, zum Beispiel durch Joint<br />
Ventures, Beteiligung oder auch nur durch die Distribution an das globale Label<br />
gebunden. 88<br />
85 Briegmann/Jakob (2008), S. 97,98<br />
86 Vgl. Burghart/Hampl (2007), S. 41<br />
87 Kook (2006), S. 36<br />
88 Vgl. Kook (2006), S.36 - 37