Artist & Repertoire Management - Music Business Research

2 Artist & Repertoire – Eine Einführung 31
und Erfinder Malcolm MacLaren mit nur einer veröffentlichten Single sehr viel
Geld einnehmen. Die zweite Single „God save the Queen“ (Virgin Records) verkaufte
sich dann 250.000 Mal und blieb mehrere Wochen in den UK Charts.
MacLaren verstand es ein gutes Marketingkonzept profitabel in der Musikindustrie
zu nutzen, umzusetzen und nur durch 2 Singleveröffentlichung reich und
bekannt zu werden.
In den USA wurde, durch Rochaden in der Geschäftsführung der Major Labels,
junger Elan und Aufgeschlossenheit gegenüber der damaligen Jugendkultur
gesichert. Es waren Männer wie Clive Davis, die die Wichtigkeit und Verkaufskraft
der Rockmusik erkannten, neue Medien effektiv zu nutzen begannen und
somit frischen Wind in die Segel der Majors pusteten. Davis, der seine Karriere
als junger Anwalt bei dem Major Columbia startete, arbeitete sich durch seine
„Spürnase“ für Talente schnell hoch und wurde 1967 Präsident des Labels. 41
Zuvor trat Davis schon bei den Vertragsverhandlungen zwischen Columbia und
Bob Dylan in Erscheinung. Als Dylan den Vertrag und jegliche Lizenzansprüche
seitens des Labels kündigen wollte, erteilte Davis John Hammond, den damaligen
A&R Chef Columbias und Dylans Produzenten, den Rat, dass er nochmals
privat mit Bob Dylan, da er sich gut mit ihm verstand, über den Vertrag und etwaige
Veränderung des Vertrages reden sollte. 42
Clive Davis war in den folgenden Jahren unter anderem für das Signing von
Carlos Santana, Chicago und Leonard Cohen verantwortlich. Mit Hilfe von „The
Rock Machine“, einem Newcomer Rock Sampler, konnte er neuen Künstlern
einem größeren Publikum zuführen und präsentieren. Aber er verstand es auch,
als einer der Ersten, die Rock Presse, vor allem das Magazin „Rolling Stone“,
geschickt als Marketing- und Promotiontool einzusetzen und für den Erfolg seiner
gesignten Künstler zu nutzen.
1974 wurde Davis auf Grund von Vorwürfen, Firmengeld für persönliche Ausgaben
verwendet zu haben, von dem Label Columbia gekündigt. Er gründete
das Label Arista Records und konnte nach kurzer Zeit Barry Manilow und A-
41 Vgl. Larkin (1997), S. 344
42 Vgl. Prial (2006), S. 236 ff.