Artist & Repertoire Management - Music Business Research
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2 <strong>Artist</strong> & <strong>Repertoire</strong> – Eine Einführung 30<br />
Columbia war, entdeckt und 1961 gesignt wurde. Folkfestivals wurden damals<br />
zu einem Art Talent-Pool für A&R Manager und Produzenten, an dem sie sich<br />
nur bedienen mussten. Hammond gelang es in den 60er und 70er Jahren des<br />
letzten Jahrhunderts weitere Künstlerkarrieren bei CBS-Columbia starten zu<br />
lassen, darunter finden sich erfolgreiche und namhafte Künstler wie George<br />
Benson und Bruce Springsteen. 39<br />
Die Major Labels hatten nun mehr keine Scheu politisch unkorrekt zu agieren.<br />
Sie nahmen genauso kritische und rebellische Künstler unter Vertrag, bauten<br />
deren Image weiter aus und förderten diese. Gemeinsam mit den Künstlermanagern<br />
und Produzenten kreierten die Plattenlabels das Künstlerimage und feilten<br />
an deren Sound. Wenn sich ein Erfolg erahnen lies wurde weiterhin in den<br />
Künstler investiert. 40<br />
Die damals entstandenen Produktentwicklungs- und Markenbildungsstrategien<br />
wurden über die Jahre und Jahrzehnte ausgebaut und verfeinert und sind heute<br />
nach wie vor gebräuchlich, auch wenn sie damals erst in den Kinderschuhen<br />
steckten.<br />
2.2.7 Subkulturen werden zum Mainstream – Clive Davis<br />
Durch die neu entstandene Strategie der Major Labels, Trends vorab ohne größerem<br />
finanziellen Risiko beobachten zu können, kam es in den 1970er Jahren<br />
dazu, dass auch Heavy Metal und Punk Rock Bands in die Kataloge der großen<br />
Plattenfirmen aufgenommen wurden. Die wohl legendärste Punk Rock Band<br />
jener Zeit, die Sex Pistols, waren jedoch das aus einer Marketingidee hervorgegangene<br />
Produkt des Managers Malcolm MacLaren und der Boutique Besitzerin<br />
Vivienne Westwood. Die provokanten und rebellischen Sex Pistols waren<br />
zwar keine gecastete Band, wurden aber von MacLaren bewusst zusammengestellt.<br />
Im Anschluss der Veröffentlichung der ersten Single, die mit der Absicht<br />
auf einen Chart-Erfolg mit dem erfolgreichen Mainstream Produzenten<br />
Chris Thomas produziert wurde, wurden sie nach diversen öffentlichen Eklats<br />
von Major Label zu Major Label weitergereicht. Durch die dadurch immer wieder<br />
erhaltenen Produktionsvorschüsse konnten die Sex Pistols und ihr Manager<br />
39 Vgl. Larkin (1997), S. 567<br />
40 Vgl. Tschmuck (2003), S. 185 ff.