Artist & Repertoire Management - Music Business Research
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2 <strong>Artist</strong> & <strong>Repertoire</strong> – Eine Einführung 29<br />
likum nicht identifizieren konnten. 38 Die Majors griffen immer erst dann einen<br />
Trend auf, wenn er schon voll im Gange war. Sie konnten also nur ein bisschen<br />
am Erfolg teilhaben. Den Verantwortlichen gelang es jedoch nie neue Trends<br />
rechtzeitig zu erkennen bzw. zu setzen und somit im vollen Umfang an diesem<br />
Trend zu verdienen.<br />
Seitens der Majors wurden Rock’n’Roll Retortenacts aufgebaut und man bediente<br />
sich dem <strong>Repertoire</strong> aus dem New Yorker Brill Building, in welchem sich<br />
vorwiegend die Firmensitze von Musikverlagen befanden. Diese Musikverlage<br />
arbeiteten mit angestellten Songwritern, vorwiegend Duos. Eines dieser<br />
Songwriter Duos waren unter anderem Mike Stoller und Jerry Loiber, welche<br />
schon als Teenager, Anfang der 1950er, Hits für diverse R&B Acts schrieben.<br />
Später unterschrieben sie einen Songwriting- und Produzentenvertrag bei Atlantic<br />
Records. Diese Entwicklung ebnete den Weg dafür, dass der künstlerische<br />
und kommerzielle Erfolg nun nicht mehr nur vom Künstler und dem <strong>Repertoire</strong>,<br />
sondern vielmehr von Produzenten ausging.<br />
Später kam es zu der Entwicklung, dass Produzenten nun mehr vorwiegend<br />
unabhängig und nicht mehr als Angestellte der Plattenfirmen arbeiteten. Dies<br />
war für die Labels von großem Vorteil. Das finanzielle Risiko der Anfangsaufbauphase<br />
eines Künstlers wurde auf die Produzenten abgetreten und sie konnten<br />
zuerst beobachten, ob sich ein längerfristiger Erfolg erahnen lassen würde.<br />
Dies ermöglichte den Major Labels nun ihr veröffentlichtes <strong>Repertoire</strong> zu<br />
verbreitern und in mehreren Genres erfolgreich zu sein beziehungsweise<br />
Charterfolge zu erzielen.<br />
Vor allem aber ist auch in den Vorstandsetagen der Major Labels eine neue<br />
Generation von Managern eingezogen, die keinerlei Ablehnung gegenüber bestimmten<br />
Musikstilen mehr hatten. Dadurch hatten nun Acts aus den verschiedensten<br />
Genres die Möglichkeit einen Plattenvertrag bei einem Major angeboten<br />
zu bekommen. Die in den 1960er Jahren in Amerika entstandene Friedensbewegung<br />
gegen den von der amerikanischen Regierung geführten Vietnamkrieg,<br />
machte viele Folksänger bekannt und beliebt. Einer von Ihnen war Bob<br />
Dylan, der von John Hammond, welcher nach wie vor A&R Manager der CBS-<br />
38 Vgl. Tschmuck (2003), S.169