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Artist & Repertoire Management - Music Business Research

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2 <strong>Artist</strong> & <strong>Repertoire</strong> – Eine Einführung 23<br />

2.2.4 Die 1930er und 1940er Jahre – John Hammond<br />

Da die damaligen Major Labels in den USA die Wichtigkeit der Radiostationen,<br />

welche Ende der 1920er Jahre aus dem Boden zu sprießen begannen, nicht<br />

erkannten, wurde ihr Einfluss auf das <strong>Repertoire</strong>, welches verkauft bzw. von<br />

den Konsumenten gehört wurde, immer geringer. Die Radiostationen hingegen<br />

erfreuten sich immer mehr an einer größeren Zuhörerschaft und erlangten somit<br />

auch ein größeres Mitspracherecht bezüglich des gespielten und verbreiteten<br />

<strong>Repertoire</strong>s. Schließlich kam es soweit, dass die Major Plattenfirmen von den<br />

Radiofunknetzwerken übernommen wurden. Nun bestimmten sie welche Art<br />

von Musik im Radio lief und welche Musik auf Schallplatten gepresst wurde. 26<br />

Dadurch, dass Major Companys in den 1930er Jahren nicht dazu bereit waren<br />

„schwarze“ Jazz Aufnahmen zu veröffentlichen, vergrößerte sich der schon in<br />

den1920er Jahren entstandene Nischenmarkt für Jazz und Bluesmusik. In den<br />

Anfängen der 1930er Jahre nutzte ein junger New Yorker Plattenkritiker, namens<br />

John Hammond, seine gute finanzielle Lage dazu, um in Jazzaufnahmen<br />

zu investieren und diese auch möglich zu machen. So kam es dazu, dass John<br />

Hammond den Sängerinnen Billy Holiday und Bessie Smith zu ihren ersten<br />

Aufnahmen verhalf. Anfang der 1940er Jahre begann er für eine Reihe von Labels<br />

zu arbeiten und kehrte schließlich 1958 zu Columbia, wo er damals zu arbeiten<br />

begann, zurück. 27<br />

Nach dem Kriegseintritt der USA 1941 in den 2. Weltkrieg kam es zu einem<br />

Schellackmangel, da durch die Gefechte im Pazifik der Schellackimport aus<br />

Indien unterbrochen wurde. Die Major Labels mussten somit die Pressung von<br />

Schallplatten stark einschränken und veröffentlichten von nun an ausschließlich<br />

Mainstream Musik. Zudem kam es 1942 zu einem Aufnahmeboykott, der vom<br />

Vorsitzenden der US-amerikanischen Musikergewerkschaft Caesar Petrillo, auf<br />

Grund der Forderung nach Tantiemenzahlungen für jegliche Aufnahmen, ausgerufen<br />

wurde. Die dadurch entstandene Angebotslücke von aktuellen Tonträgern<br />

wurde von neu gegründeten Independent Labels gefüllt, da diese die Tantiemenforderungen<br />

akzeptierten. Die meisten von ihnen konnten sich jedoch<br />

nicht sehr lange am Markt behaupten und verschwanden bald wieder von der<br />

26 Vgl. Tschmuck (2003), S. 91 ff.

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