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Artist & Repertoire Management - Music Business Research

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2 <strong>Artist</strong> & <strong>Repertoire</strong> – Eine Einführung 21<br />

2.2.3 Race <strong>Music</strong> und Hillbilly – Perry Bradford und Ralph Peer<br />

Die 2 damaligen amerikanischen Major Labels, Columbia und Victor, setzten<br />

nach wie vor auf den Musik Mainstream bei ihren Veröffentlichungen. Vorwiegend<br />

wurden Tin Pan Alley Songs 20 veröffentlicht. Zwar wurde um die 1920er<br />

Jahre von den großen Plattenlabels bereits auf Jazzaufnahmen gesetzt, jedoch<br />

handelte es sich hierbei um „weißen“ Jazz, der die amerikanische Mittelschicht<br />

bedienen sollte. Somit konnten sich zu dieser Zeit kleine Labels im Markt positionieren,<br />

welche schwarze Blues- und Jazzmusik aufnahmen und vertrieben.<br />

Das erste Plattenlabel mit einer afroamerikanischen Geschäftsführung, das Label<br />

Black Swan, wurde 1921 von William C. Handy und Harry Pace gegründet. 21<br />

Das ehemalige Vorstandsmitglied der deutschen Plattenfirma Lindström AG<br />

Otto Heinemann gründete bereits 1918 das Label OKeh und veranlasste 1920<br />

auf Anraten Perry Bradfords, welcher als Produzent und Songschreiber für das<br />

New Yorker Label tätig war, eine Aufnahme mit der afroamerikanischen Bluessängerin<br />

Mamie Smith mit dem Titel „You can’t keep a good man down“. Die<br />

Ballade fungierte als B-Seite der Nummer „That Thing called love“ und wurde<br />

kurz nach Veröffentlichung zu einem großen Erfolg unter der afroamerikanischen<br />

Bevölkerung. Daraufhin folgten bald weitere Aufnahmen mit Smith unter<br />

der Leitung von Bradford und die Nummern „Crazy Blues“ und „It’s right here for<br />

you“ wurden eingespielt – die erste Bluesaufnahme entstand, welcher weitere<br />

bald folgen sollten. Das Label OKeh hatte in den 1920er Jahren die meisten<br />

Jazzbands unter Vertrag. Dadurch, dass afroamerikanischer Blues nun zu einem<br />

nicht unwesentlichen Wirtschaftsfaktor wurde, begann man sich auch für<br />

andere schwarze Musik zu interessieren und so entstand 1922 die erste von<br />

einem schwarzen Musiker interpretierte Jazzaufnahme in Los Angeles.<br />

Aber nicht nur am Blues und Jazz, welche unter dem Begriff der Race <strong>Music</strong><br />

zusammengefasst wurden, stieg das Interesse, es wurde auch die Volksmusik<br />

der weißen Unterschicht populär. Verantwortlich hierfür war wieder das New<br />

Yorker Label OKeh, besser gesagt deren damaliger A&R Chef Ralph Peer.<br />

Peer machte auf Grund des Erfolges von OKeh-Aufnahmen eine Reise nach<br />

20 Tin Pan Alley Songs waren Songs, die den Musikverlagen aus der New Yorker Strasse Tin<br />

Pan Alley entstammten. Hier waren zwischen 1900 und 1930 die meisten amerikanischen<br />

Musikverlage ansässig.

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