Artist & Repertoire Management - Music Business Research
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11 Schlussbetrachtung 127<br />
11 Schlussbetrachtung<br />
Der Beruf des A&R Managers hat sein Anbeginn der Tonträgerindustrie einen<br />
großen Wandel erlebt. Anfangs waren die A&R Manager noch die Talentsucher,<br />
die durchs Land reisten und Konzerte besuchten um neue Künstler zu entdecken,<br />
aufzunehmen und deren Karriere aufzubauen. Heute werden an die Mitarbeiter<br />
der A&R Abteilungen der Plattenfirmen hohe Ansprüche gestellt und<br />
ihnen werden vielseitige Qualifikationen abverlangt. Der A&R muss sich nicht<br />
nur im Bereich der Markenbildung und der Betriebswirtschaft auskennen, sondern<br />
muss darüber hinaus ein großes Netzwerk an Kontakten innerhalb der<br />
Musikbranche besitzen und am neuesten Stand der Technik sein. War er es<br />
früher, der nach Talenten suchte, so hat es sich dazu entwickelt, dass heute<br />
dem A&R Manager eines Major Labels neue Künstler und Produkte angeboten<br />
werden und er aus diesem Pool den Künstler raussucht, den er für talentiert<br />
genug und „förderungswürdig“ hält, sprich er sucht sich den Künstler aus, von<br />
dem er glaubt, dass er sich am besten verkaufen lässt. Ein Grund hierfür ist<br />
sicherlich der heutige Personalmangel in den A&R Abteilungen der Major Labels<br />
und der damit verbundene Zeitmangel jedes einzelnen A&R Mitarbeiters.<br />
Die erste zu untersuchende Forschungsfrage dieser These, ob der Künstleraufbau<br />
in der Tonträgerindustrie durch ein wirtschaftliches Modell beschrieben<br />
werden kann, wurde unter Punkt 6.2 anhand der Zusammenführung der Modelle<br />
der Produktenwicklung und der Markenbildung gezeigt. Anhand dieses Modells<br />
wird also Punkt für Punkt ein Konzept beschrieben, welche Schritte für ein<br />
erstes Release getätigt werden müssen um den Künstler im passenden Markt<br />
zu positionieren und der „richtigen“ Zielgruppe vorstellig zu machen. Jedoch<br />
spiegelt dieses entstandene Modell nur die erste Aufbauphase eines Künstlers,<br />
also die Arbeit vor der ersten Veröffentlichung, wider. Es wird nicht der langfristige<br />
Aufbau eines Künstlers durch mehrere Releases betrachtet, sondern die<br />
276 Vgl. http://www.musikfonds.at, abgerufen am 06.10.2009