Artist & Repertoire Management - Music Business Research
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8 Outsourcing – Das ausgelagerte A&R <strong>Management</strong> 115<br />
8.4.3 Independent Labels<br />
Independent Labels sind genau wie Sublabels meistens in Nischenmärkten aktiv.<br />
Die von ihnen bedienten Marktsegmente sind entweder Genre spezifisch<br />
oder regional fokussiert. Independent Labels sind oftmals Entdecker und Förderer<br />
erster Stunde von Newcomer. Durch die Nähe zur Szene und ihrer Flexibilität<br />
entdecken sie früher als die Majors Trends. Durch Allianzen, wie die Bindung<br />
durch einen Vertriebsdeal, Beteiligungen und aber auch die Unterordnung<br />
im Sinne eines Sublabels, können Independent Labels die bessere und größere<br />
Struktur der Absatzkanäle von Majors nutzen. Das Major Label partizipiert im<br />
Gegenzug an den Verläufen mit. Durch die persönliche Betreuung und die Akzeptanz<br />
des kreativen Freiraums des Künstlers versuchen sie so gut wie möglich<br />
Abwanderungen erfolgreicher Künstler aus ihrem Unternehmen zu dem<br />
Major, zu verhindern. 245<br />
8.4.4 Talent Scouting durch unabhängige Drittunternehmen und -<br />
personen der Musikindustrie<br />
Diese Art von Outsourcing hat bereits seit Anfang der 1960er Jahre Tradition.<br />
Als die Rolle des Künstlerischen Produzenten nicht mehr von den A&R Managern<br />
der Majors wahrgenommen wurde, sondern von unabhängigen Produzenten,<br />
nutzten Majors diese Situation auch dazu, das Risiko der Start up Phase<br />
eines Künstlers den Produzenten zu überlassen. 246 Durch diesen Prozess wird<br />
also ein weiterer Gatekeeper vor den A&R Manager geschoben wird und somit<br />
das Absatzrisiko seitens der Majors minimiert.<br />
Nicht nur Produzenten, sondern auch Künstlermanager, Agenten, Musikverlage<br />
etc. sind ständig auf der Suche nach potentiellen Künstlern. Besonders gilt es<br />
hier die Folkfestivals der 1960er Jahre zu erwähnen, die regelrechte Talentpools<br />
für die Musikindustrie boten. 247<br />
245 Vgl. Steinkrauß/Gmelin/Günnerl (2008), S. 33<br />
246 Vgl. Kapitel 2.2.6 dieser Masterthese<br />
247 Siehe Kapitel 2.2.6 dieser Masterthese