21.01.2015 Aufrufe

Artist & Repertoire Management - Music Business Research

Artist & Repertoire Management - Music Business Research

Artist & Repertoire Management - Music Business Research

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7 Die Tonträgermarktkrise und ihre Auswirkungen auf das A&R <strong>Management</strong> 107<br />

bundenen immensen Gewinnen der Tonträgerindustrie, die A&R Abteilungen<br />

genügend Budgets hatten, um in neue Künstler investieren zu können. Da Singleauskoppelungen<br />

in den 1990er Jahren funktionierten, konnten sie auch als<br />

Erfolgsindikator für neue Künstler gesehen werden. Funktionierte die erste Single,<br />

wurde weiter in die Karriere investiert, floppte sie wurden meistens die<br />

Künstler wieder fallen gelassen. Es kam zu einer regelrechten Veröffentlichungsflut,<br />

aber die Veröffentlichung von Produktionen, die Gewinne einspielten,<br />

wurden weniger. 224 Prinzipiell wurde in den 1990er Jahren verstärkt auf sogenannte<br />

„Schnelldreher“ gesetzt. Sie generierten schnell einen gewünschten<br />

Umsatz, waren aber bald wieder von der Bildfläche verschwunden. In den<br />

1990er Jahren gab es somit viele One Hit Wonder, mehr als in Jahrzehnten<br />

zuvor. 225<br />

7.4 Die jetzige Situation im A&R <strong>Management</strong><br />

Regina Sperlich schiebt die Schuld an den Umsatzeinbrüchen in der Tonträgerkrise<br />

auch auf das A&R <strong>Management</strong> der Major Labels. Deren Konzentration<br />

seit den 1980er Jahren auf das produzieren von sogenannten „Schenlldrehern“(<br />

also Produkte, die möglichst schnell Erfolge erzielen oder die bereist erfolgreich<br />

sind) und das damit Vernachlässigen von langfristigem Aufbau von Künstlern<br />

und Musikinhalten ist laut ihr ein Mitgrund, dass das Interesse an Tonträgern<br />

sinkt. 226 Vier Arten der Content Verwertung werden laut Sperlich verfolgt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Zweitauswertung von altem <strong>Repertoire</strong>, der Katalog von Major Labels<br />

wird neu durch Rereleases nochmalig verwertet.<br />

Medial gehyptes <strong>Repertoire</strong> und Künstler, zum Beispiel Produkte aus TV<br />

Castingformaten<br />

Die Verwertung von Material von bereits erfolgreichen Stars<br />

Innovativer Content von Independent Labels wird eingekauft und oder<br />

durch den Aufkauf von Independent Labels (sie werden zu sogenannten<br />

Sub Labels) an die Majors gebunden.<br />

224 Vgl. Friedrichsen/Gerloff/Grusche/von Damm (2004), S. 7<br />

225 Vgl. Sperlich (2007), S. 105, 106<br />

226 Vgl. Sperlich (2007), S. 105, 106

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!