Kunst und Bologna – eine Liaison dangereuse - Zürcher ...

04 zett 4–08
studierende
kunst und bologna –
eine liaison dangereuse …
Daniel Lutz
Jonas Bühler
Andrea Günter
Frederike Dengler
Zum vierten Mal in Serie erzählen acht Studierende der ZHdK, welche Projekte sie zurzeit beschäftigen, was sie am
Studium begeistert, was weniger. Sie äussern Hochgefühle, manchmal Verdruss und verraten ihre beruflichen und
privaten Zukunftswünsche. Adriana Bognar, Fotos: Regula Bearth.
Daniel Lutz, Zürich. Departement Design, BA Design, Game Design. Aktuelles Projekt: 3-D-Animationen für ein Forschungsprojekt der ETH;
den Ferien nachtrauern; Entwurf eines Spielkonzepts zur motorischen Rehabilitation ausarbeiten; einen Animationsfilm drehen; Visitenkärtli drucken.
Lust und Frust im Studium: Das Studium ist in den Themen sehr breit gefächert. Einerseits ermöglicht dies einen guten Überblick über verschiedene
Bereiche der Spielproduktion, andererseits fällt dadurch das spezifische Einarbeiten aufgrund der teilweise hohen (technischen) Komplexität
schwer. Am Studiumsaufbau stört mich, dass unsere Module nicht in einem Block, sondern jeweils an einem Tag pro Woche stattfinden. Zukunftswunsch:
Einmal ein richtiger Szeni werden.
Jonas Bühler, Zürich. Departement Musik, diesen Sommer BA in Komposition Film-, Theater-, Medienmusik; jetzt Master-Student in
Musikpädagogik, Hauptfach klassisches Klavier. Aktuelles Projekt: Arbeit an der Filmmusik für eine deutsche Kinoproduktion. Lust und Frust im
Studium: Der Studiengang (FTM) befindet sich in der Aufbauphase und ist meines Erachtens sehr essenziell für die ZHdK, denn er schreit geradezu
nach Interdisziplinarität. Für Kopfschmerzen sorgte die Frage, ob ich mich zum Beispiel als Filmmusiker jemals über Wasser halten kann. Die Besuche
prominenter Gastdozenten waren für mich diesbezüglich immer sehr ermutigend. Dennoch habe ich mich dazu entschieden, vorerst das
altbewährte „Klavierlehrer-Diplom“ zu erwerben. Grundsätzlich schätze ich die Entwicklung zu einer Kunsthochschule sehr. Ich denke aber, dass
die wesentlichen Vorteile dieses Verbunds erst mit dem Zusammenzug aller Departemente ins Toni-Areal zum Tragen kommen. Zukunftswunsch:
Zusammen mit ambitionierten, fairen und zuverlässigen Partnern auf hohem künstlerischem Niveau arbeiten und gut davon leben können.
Andrea Günter, Zürich. Departement Kulturanalysen und -Vermittlung, BA Vermittlung von Kunst und Design. Aktuelles Projekt:
Porzellandesign; Praktikum 2 (Kanti Stadelhofen); SturZ (Studierendenrat). Lust und Frust im Studium: Ich kann vieles ausüben, was mir Spass macht.
Wir haben gut eingerichtete Werkstätten und breit gefächerte Themen. Ich bin mit 38 in der Ausbildung zu einem meiner Wunschberufe. Ich erlebe
wertvolle Begegnungen mit Mitstudierenden, Dozierenden und Angestellten der Hochschule. Frustrierend: Kaum hat man sich einer Thematik
angenähert, ist das Modul auch schon zu Ende. Die Zeit flieht. Kunst und Bologna, eine Liaison dangereuse ... Dass alle Rechte bei der ZHdK liegen.
Wenn ich unseren 14-jährigen Sohn genervt zur Erledigung der Hausaufgaben ermahne und eigentlich mich selbst damit meine ... Zukunftswunsch:
Wha’ever ...