Kunst und Bologna â eine Liaison dangereuse - ZÃ¼rcher ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

30 zett 4–08 museum bellerive Krupp-Brunnen im Hof des Münchner Kunstgewerbehauses, 1912 Fotograf unbekannt Fototafel, 795 x 598 mm Hermann Obrist, Fotografie der Gipsskulptur „Bewegung“ (um 1898), Silbergelatineabzug, 79,5 x 59,8 cm, Museum für Gestaltung Zürich, Kunstgewerbesammlung. Medien seiner Zeit umzugehen und diese in seinem Werk virtuos zu verarbeiten verstand. Obrists Tochter Amaranth konnte sein plastisches Werk 1944 gerade noch rechtzeitig vor den Kriegszerstörungen retten, kurz bevor das Wohn- und Atelierhaus ihres Vaters bombardiert wurde. Im gleichen Jahr vermachte sie es der Stadt Zürich. Heute ist das Œuvre Teil der Kunstgewerbesammlung des Museum für Gestaltung Zürich. Damit besitzt Zürich sämtliche überlieferten bildhauerischen Arbeiten des Künstlers. Die Gipsmodelle und insbesondere ein einzigartiges Konvolut von herausragenden Fotografien seiner monumentalen Brunnen und Grabmäler von 1898 bis 1914 geben Hinweise auf ein „unsichtbares Meisterwerk“ des Bildhauers. Es blieb lange unsichtbar, weil Teile dieser Werke durch Unkenntnis verändert oder zerstört worden waren und somit allein noch auf diesen Fotografien überliefert sind. Zudem beginnt die Forschung erst heute, die Bedeutung der über 25 Fotografien plastischer Aussenraumarbeiten zu erkennen. Die Essenz der Ausstellung besteht deshalb nicht nur in der Präsentation von Obrists Errungenschaften als Architekturbildhauer, sondern auch in der modernen medialen Vermittlung seiner Kunstproduktion durch die Fotografie. Den Auftakt der Ausstellung bilden denn auch die von Obrist selbst in Auftrag gegebenen Fotografien seines Werks, die den spezifischen Umgang mit dem neuen Medium aufzeigen. Präsentiert wird erstmals auch seine eigene Vorlagensammlung von Zeitungsausschnitten. Das Verwenden von formbaren Materialien wie Plastilin und Beton sowie die Durchdringung von Werk und Umraum zeigen, dass Obrist ein Pionier der Bildhauerei war. Jüngere Bildhauer und Architekten, die nach 1918 die Erweiterung des Raumbegriffs vertraten, sahen in ihm eine Art Vaterfigur. Die Ausstellung endet daher mit Werken von Hermann Finsterlin, Hans Poelzig, Wenzel Hablik und Rudolf Steiner, die belegen, dass Hermann Obrist einen Grundstein für unser heutiges intermediales Raum- und Bildverständnis legte. * Dr. Viola Weigel ist Direktorin der Kunsthalle Wilhelmshaven und Co-Kuratorin der Ausstellung. Ausstellung „Hermann Obrist – Skulptur, Raum, Abstraktion um 1900“: 6. März bis 7. Juni 2009, Museum Bellerive, Höschgasse 3, 8008 Zürich. Vernissage: Donnerstag, 5. März 2009, 19 h. Rahmenprogramm: www.museum-bellerive.ch ab 15.1.2009 Publikation: „Hermann Obrist, Skulptur/Raum/ Abstraktion um 1900“; Museum Bellerive – ein Haus des Museum für Gestaltung Zürich und Staatliche Graphische Sammlung München (Hg.); mit Texten von Hubertus Adam, Eva Afuhs, Stacey Hand, Ingo Starz, Andreas Strobl, Annika Waenerberg, Viola Weigel; Design: Heimann und Schwantes; Scheidegger & Spiess; D/E; CHF 69; erhältlich im E-Shop unter www.museum-gestaltung.ch/e-shop ab 6.3.2009. Die Ausstellung steht auch im Zusammenhang eines vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekts zu „Hermann Obrist (1862–1927) im Netzwerk der Künste und Medien um 1900“ am Institute for Cultural Studies in the Arts ICS, ZHdK.
artists in labs zett 4–08 31 Performance „untitled_sound_objects“, Pe Lang und Zimoun (Pe Lang, Stipendium 2007, Centre Suisse d‘Electronique et de Microtechnique CSEM, Alpnach). swiss artistsin-labs in singapur Das Swiss-Artists-in-Labs-Programm war im Sommer 2008 mit der Ausstellung „Lucid Fields“ an einem der wichtigsten internationalen Medienkunst-Festivals, dem International Symposium on Electronic Art (ISEA), in Singapur präsent. Text und Fotos: Irène Hediger* Anlässlich des International Symposium on Electronic Art werden Trends, Innovationen, Technologie und Kunst im interkulturellen Kontext vorgestellt und debattiert. Als nomadisches Festival findet es jeweils alle zwei Jahre in einer anderen Stadt der Welt statt. Dieses Jahr war Singapur vom 25. Juli bis 3. August der Ort des Geschehens. Parallel zum Symposium gewährten vier Ausstellungen aus Asien, Neuseeland, Australien und der Schweiz Einblick in die künstlerische Auseinandersetzung dieser Länder mit den Veranstaltungsthemen. Der Schweizer Beitrag „Lucid Fields“ des Swiss-Artists-in-Labs-Programms am Institute for Cultural Studies in the Arts ICS griff das Thema „Reality Jam“ auf. Dabei ging es um die fassbaren Bereiche heutiger Wirklichkeiten/Realitäten und deren Paradoxa. Kunst reflektiert Wissenschaft Mit Werken von sieben ausgewählten Kunstschaffenden, die während des Swiss-Artistsin-Labs-Programms in verschiedenen Forschungskontexten der Natur- und Ingenieurwissenschaften entstanden sind, illustrierte die Ausstellung „Lucid Fields“ die Folgen des Aufeinandertreffens der „Realitäten“ von Kunst und empirischer Wissenschaft: Dabei wurde die Rolle der Orte, der Gesellschaft und der Kulturen in Bezug auf empirisches Wissen untersucht. Die Arbeiten veranschaulichten die Stellung der technologischen Entwicklung in unserer Gesellschaft. Sie involvierten den Betrachter, die Betrachterin als PerformerIn und konnten umstrittene wissenschaftliche Sachverhalte wie beispielsweise die Gentechnologie zugänglicher und transparenter machen. Des Weiteren beschäftigten sie sich mit dem Umgang der zunehmend knapper werdenden Ressourcen und mit der Suche nach Alternativen. Die Werke drückten aber auch Hoffnungen aus, welche mit der Kunst und den Wissenschaften gleichermassen einhergehen. Die Ausstellungsräume im neuen, mit dem Architekturpreis von Singapur ausgezeichneten Gebäude des Lasalle College of the Arts wurden szenografisch gestaltet von Daniel Hunziker, Student des MAS Szenografie an der ZHdK. Diverse Live-Performances umrahmten die Ausstellung, die ein grosses internationales und lokales Publikum anzulocken vermochte. * Irène Hediger ist Co-Leiterin des Swiss-Artists-in- Labs-Progamms am Institute for Cultural Studies in the Arts ICS (irene.hediger@zhdk.ch). Kuratorin: Irène Hediger, Institute for Cultural Studies in the Arts ICS. Szenografie: Daniel Hunziker, www.fontana-hunziker.com. Grafik/Besucherführung: Karin Fanger-Schiesser, d sign, Küsnacht ZH. Koordination/Assistenz: Karin Rizzi und Brigitte Morgen (Studienvertiefung Style & Design). Mehr Informationen unter: http://de.youtube.com/watchv=40GaSjDn2uo http://de.youtube.com/watchv=X_DeyWucEn0 www.tvprimorka.si/oddaje.phpnid=58 www.isea2008singapore.org/exhibitions/ pe_lucid.html www.artistsinlabs.ch
Seite 1 und 2: Zett — — Das Magazin der Zürch
Seite 3 und 4: editorial zett 4-08 03 31 Swiss Art
Seite 5 und 6: zett 4-08 05 Frederike Dengler, Mü
Seite 7 und 8: zett 4-08 07 Was reizt dich an der
Seite 9 und 10: zett 4-08 09
Seite 11 und 12: zett 4-08 11 design art radio zuric
Seite 13 und 14: zett 4-08 13 Betreten haben die Bla
Seite 15 und 16: zett 4-08 15 theorie theorie - für
Seite 17 und 18: zett 4-08 17 Die Tänzerin Gözde
Seite 19 und 20: zett 4-08 19 werden, und achten dar
Seite 21 und 22: zett 4-08 21 musik exotik im ohr Pi
Seite 23 und 24: zett 4-08 23 „Ein Raum ist ein Ra
Seite 25 und 26: zett 4-08 25 forschung surimono - d
Seite 27 und 28: alumni zett 4-08 27 dierte Monika H
Seite 29: museum bellerive zett 4-08 29 herma
Seite 33 und 34: design zett 4-08 33 ausgezeichnete
Seite 35: Du sollst Angelo Romano (Neapel, It

Kunst und Bologna â eine Liaison dangereuse - ZÃ¼rcher ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?

Kunst und Bologna â eine Liaison dangereuse - ZÃ¼rcher ...