Kunst und Bologna â eine Liaison dangereuse - Zürcher ...
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24 zett 4–08<br />
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1 Inserat für Farbstoffe, Fred Troller, USA ca. 1965<br />
2 Ordnerumschlag, Jörg Hamburger, CH 1956<br />
3 Werbeprospekt für Medikament, Roland Aeschlimann, CH ca. 1962<br />
4 Internat. Verkaufspackung für Medikament, Max Schmid, CH 1960<br />
5 Prestige-Inserat, Nelly Rudin, CH 1950er Jahre<br />
5<br />
mit Armin Hofmann <strong>und</strong> Emil Ruder zwei bedeutende Lehrer<br />
unterrichteten. Unter anderem arbeiteten so Roland Aeschlimann,<br />
Karl Gerstner, Jörg Hamburger, Steff Geissbühler, Nelly<br />
Rudin <strong>und</strong> Jürg Schaub bei Geigy, aber auch Toshihiro Katayama<br />
aus Osaka. Daneben gingen ausgewählte Aufträge an freischaffende<br />
Grafiker wie Michael Engelmann, Gottfried Honegger,<br />
Armin Hofmann, Herbert Leupin, Josef Müller-Brockmann,<br />
Victor Vasarely, Niklaus Stoecklin <strong>und</strong> an die Grafikerin Warja<br />
Lavater. Ebenso hohe Ansprüche zeigen sich auch bei der Fotografie:<br />
Neben René Groebli <strong>und</strong> Peter Hemann waren unter anderem<br />
Jakob Tuggener, René Burri <strong>und</strong> Michael Wolgensinger für<br />
Geigy tätig sowie in den USA der Architekturfotograf Ezra Stoller.<br />
Einer Werbeagentur gleich, kümmerte sich das Atelier auch um<br />
Messestände <strong>und</strong> liess Werbe- <strong>und</strong> Industriefilme realisieren.<br />
Markus Kutter, der Ende der 1950er-Jahre mit Karl Gerstner <strong>und</strong><br />
Paul Gredinger die bekannte Agentur GGK gründete, war zuvor<br />
Redaktor <strong>und</strong> Pressedienst leiter bei Geigy.<br />
Die internationale Ausstrahlung<br />
Verschiedene Tochterfirmen des weltweit tätigen Geigy-Konzerns<br />
– <strong>eine</strong>m historischen Kern der heutigen Novartis AG – unterhielten<br />
eigene Ateliers, allen voran jene in den USA <strong>und</strong> in Grossbritannien.<br />
Das Atelier in den USA befand sich ab 1959 im neuen, vom<br />
renommierten New Yorker Architekturbüro Skidmore, Owings<br />
and Merrill geplanten Firmensitz. In ihren amerikanischen Entwürfen<br />
gingen Fred Troller <strong>und</strong> George Giusti auf die kulturellen<br />
– <strong>und</strong> bisweilen auch juristischen – Bedingungen vor Ort ein <strong>und</strong><br />
trugen zugleich wesentlich zur Verbreitung des Swiss Style in der<br />
Grafik bei. Umgekehrt war man am Basler Hauptsitz äusserst offen<br />
für amerikanische Entwicklungen <strong>und</strong> betonte in den 1960er-<br />
Jahren vermehrt das Werberische gegenüber dem Grafischen.<br />
Von der Forschung zur Ausstellung<br />
Die Zeitgenossen luden Geigy wiederholt zu Ausstellungen ein<br />
<strong>und</strong> nannten ihre visuelle Erscheinung in <strong>eine</strong>m Atemzug mit<br />
jener von Firmen wie Braun, IBM, Knoll oder Olivetti. Ein vom<br />
Schweizer Nationalfonds gefördertes Forschungsprojekt des Institute<br />
for Cultural Studies in the Arts in Zusammenarbeit mit dem<br />
Museum für Gestaltung Zürich ermöglicht nun, diesen bedeutenden<br />
Schweizer Beitrag zur internationalen Design geschichte<br />
erstmals in s<strong>eine</strong>r Konsequenz <strong>und</strong> Eigenständigkeit umfassend<br />
vorzustellen. Die Exponate reichen von Plakaten <strong>und</strong> Inseraten<br />
über Werbekarten, Broschüren, Zeitschriften <strong>und</strong> Büchern bis<br />
hin zu Schallplatten, Werbegeschenken <strong>und</strong> Packungen. Eine<br />
umfangreiche Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung.<br />
* Andres Janser ist Kurator am Museum für Gestaltung Zürich<br />
(andres.janser@zhdk.ch).<br />
Ausstellung „Good Design, Good Business – Schweizer Grafik <strong>und</strong> Werbung für<br />
Geigy 1940–1970“: 4. Februar bis 24. Mai 2009, Galerie, Museum für Gestaltung<br />
Zürich, Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich<br />
Vernissage: Dienstag, 3. Februar 2009, 19 h<br />
Rahmenprogramm sowie vollständiges Programm 2009:<br />
www.museum-gestaltung.ch ab 12.1.2009<br />
Publikation: „Corporate Diversity – Schweizer Grafik <strong>und</strong> Werbung für Geigy<br />
1940–1970“; Museum für Gestaltung Zürich (Hg.); mit Texten von Karin Gimmi,<br />
Andres Janser, Barbara Junod, R. Roger Remington, Yvonne Zimmermann;<br />
Design: Norm; Lars Müller Publishers; CHF 64; erhältlich im E-Shop unter<br />
www.museum-gestaltung.ch/e-shop ab 4.2.2009.