Kunst und Bologna â eine Liaison dangereuse - Zürcher ...
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14 zett 4–08<br />
Gefragte Studienplätze<br />
Nach <strong>eine</strong>r zweijährigen Pilotphase kann Netzwerk Cinema CH<br />
mit Unterstützung der öffentlichen Hand weitergeführt werden.<br />
Entsprechend gross ist die Nachfrage nach Studienplätzen. Diesen<br />
Herbst haben r<strong>und</strong> fünfzig weitere Studierende ihr Studium<br />
in <strong>eine</strong>m der Master-Studiengänge aufgenommen. Im Rahmen<br />
des Netzwerks besuchen sie neben Modulen an den heimischen<br />
Hochschulen <strong>eine</strong> bestimmte Anzahl frei wählbarer Lehrveranstaltungen<br />
an angeschlossenen Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten<br />
der Romandie, der Deutschschweiz <strong>und</strong> des Tessins. Ziel<br />
der interdisziplinären Ausbildung ist es, den Transfer zwischen<br />
Praxis <strong>und</strong> Theorie zu fördern <strong>und</strong> die sprachlichen <strong>und</strong> kulturellen<br />
Grenzen innerhalb der Schweiz auszuloten.<br />
Vielfältiges Studienangebot <strong>und</strong> Werkschau<br />
Im ersten Teil der Semestereröffnung präsentierten die Dozierenden<br />
die Studienangebote in den Bereichen Bild- <strong>und</strong> Medientechnologie,<br />
Archiv, Filmökonomie, Filmrealisation <strong>und</strong> Filmwissenschaft.<br />
Am Nachmittag folgte <strong>eine</strong> Werkschau, die dem<br />
Publikum <strong>eine</strong>n Einblick in die Arbeit der letzten zwei Jahre bot.<br />
Auf grosses Interesse stiess dabei die Projektion der Abschlussfilme<br />
von den Fachhochschulen Lausanne/Genf (HES-SO) <strong>und</strong><br />
Zürich (ZHdK). Anhand von je zwei Dokumentar- <strong>und</strong> Spielfilmen<br />
wurden ästhetische Fragen aus praxisbezogener Sicht diskutiert,<br />
so beispielsweise in „Endsieg – everything changes in one<br />
shot“ von Daniel Casparis <strong>und</strong> Niccolò Castelli (Zett 1/08, p. 19).<br />
Kameramann Andreas Birkle bezeichnete den Film, dessen erste<br />
Hälfte aus <strong>eine</strong>r einzigen Einstellung heraus mit <strong>eine</strong>r Steadycam<br />
gefilmt wurde, als „elfminütiges Montage-Experiment“, das aus<br />
der Motivation entstanden sei, mithilfe <strong>eine</strong>s minutiös geplanten<br />
Schnitts zu <strong>eine</strong>r eigenen, lesbaren Filmsprache zu finden.<br />
film<br />
netzwerk cinema<br />
ch: fortsetzung<br />
folgt!<br />
Am 12. September 2008 fand in der Lausanner<br />
Cinémathèque Suisse die Eröffnungsfeier der neuen<br />
Master-Studiengänge in Filmrealisation <strong>und</strong> Filmwissenschaft<br />
statt. Zugleich bot die Veranstaltung<br />
<strong>eine</strong>n Rückblick auf den erfolgreichen Abschluss<br />
der Pilotphase des Kooperationsprojekts „Netzwerk<br />
Cinema CH“. Claudia Ramseier*<br />
In anregender Atmosphäre fand im Casino de Montbenon, dem<br />
Standort der Cinémathèque Suisse, die Semestereröffnung von<br />
Netzwerk Cinema CH statt. Maria Tortajada, Professorin an der<br />
Universität Lausanne <strong>und</strong> Projektleiterin des Netzwerks, begrüsste<br />
die neuen Studierenden, die Dozierenden <strong>und</strong> die Mitarbeitenden.<br />
Erfreut, dass die Pilotphase erfolgreich beendet <strong>und</strong><br />
das Projekt die anfänglichen Startschwierigkeiten überw<strong>und</strong>en<br />
hat, bezeichnete sie das Netzwerk als „Bindeglied <strong>eine</strong>r neuen<br />
Bewegung in der Schweizer Filmszene“. Alain Boillat, Geschäftsführer<br />
des Netzwerks, bestätigte die positive Entwicklung <strong>und</strong><br />
führte das Publikum engagiert durch den Tag.<br />
Filmästhetische Fragen standen auch im Zentrum der wissenschaftlichen<br />
Arbeiten. Zwei Studierende der Universitäten<br />
Lausanne <strong>und</strong> Zürich präsentierten ihre Abschlussarbeiten, in<br />
denen die Auseinandersetzung mit der Ästhetikgeschichte des<br />
Kinos <strong>und</strong> der Beschreibung ästhetischer Rezeption im Film substanziell<br />
ist.<br />
Am Ende wurde die Publikationsreihe „Kino CH / Cinéma CH“<br />
vorgestellt, die sich als „Schaufenster“ der Kooperation versteht<br />
<strong>und</strong> den Wissenstransfer zwischen den Hochschulen fördern will.<br />
Der erste Band mit dem Titel „Rezeption, Ästhetik, Geschichte“<br />
beinhaltet <strong>eine</strong>n Querschnitt aktueller Beiträge aus Lehre <strong>und</strong><br />
Forschung der universitären Partnerinstitutionen von Netzwerk<br />
Cinema CH. Inhaltlich widmen sich die Aufsätze dem einheimischen<br />
Filmschaffen in Geschichte <strong>und</strong> Gegenwart, so auch dem<br />
Film „Lenz“ von Thomas Imbach. Er verwischt in s<strong>eine</strong>n Filmen<br />
die Grenzen von Fiktion <strong>und</strong> Dokumentation. „Lenz“ wurde zum<br />
Abschluss der Semestereröffnung gezeigt.<br />
Der Leistungsausweis von Netzwerk Cinema CH kann sich sehen<br />
lassen. Und dieser Eindruck lässt nur erahnen, was dies für die<br />
zukünftige Schweizer Filmlandschaft bedeuten kann.<br />
* Claudia Ramseier ist wissenschaftliche Unterrichtsassistentin der Fachrichtung<br />
Film im Departement Darstellende Künste <strong>und</strong> Film (claudia.ramseier@zhdk.ch).<br />
Das Projekt Netzwerk Cinema CH wird bis 2011 mit <strong>eine</strong>m Kooperationsbeitrag der<br />
Schweizerischen Universitätskonferenz (SUK) <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>esamtes für Berufsbildung<br />
<strong>und</strong> Technologie (BBT) gefördert.<br />
Mehr Informationen unter: www.netzwerk-cinema.ch