20130411 ekh pm notfallpaket gbs.pdf - Elternkammer Hamburg
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Pressemitteilung<br />
<strong>Hamburg</strong>, 11. April 2013<br />
LEA<br />
Landeselternausschuss<br />
Kindertagesbetreuung<br />
LEA und <strong>Elternkammer</strong> legen gemeinsame Forderungen für<br />
GBS-Notfallpaket vor – „Nun müssen den Worten Taten folgen“<br />
Bei einem Treffen mit <strong>Hamburg</strong>s Schulsenator Ties Rabe haben der Landeselternausschuss<br />
für Kindertagesbetreuung (LEA) und die <strong>Elternkammer</strong> <strong>Hamburg</strong> (EKH) ihre Forderungen für<br />
ein GBS-Notfall-Paket vorgelegt. Das Treffen war zu Stande gekommen, nachdem der LEA<br />
Mitte März auf die großen Schwierigkeiten bei der Einführung von GBS (Ganztägige<br />
Betreuung und Bildung an Schulen) hingewiesen hatte. An dem Gespräch nahm auch ein<br />
Vertreter der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie & Integration (BASFI) statt.<br />
„Wir begrüßen die Gesprächsbereitschaft des Senators und sein Angebot, von nun an<br />
vierteljährlich mit den Elternvertretern zu sprechen,“ sagt Jörg Gröndahl, GBS-Experte im<br />
Landeselternausschuss. „Das GBS-Notfallpaket kann nur helfen, die akuten Probleme bei<br />
der GBS-Einführung zu mildern. Über grundsätzliche Schwierigkeiten, auf die der LEA und<br />
die <strong>Elternkammer</strong> vielfach hingewiesen hatte, müssen wir weiter im Gespräch bleiben.“<br />
Gröndahl begrüßt die Ankündigung des Senators, an GBS-Standorten dieselbe<br />
Betreuungsqualität zu bieten, wie bisher durch Horte gewährleistet wurde. „Über diese<br />
Klarstellung sind wir froh,“ so Gröndahl. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse die<br />
Schulbehörde jedoch in vielen Bereichen nachlegen.<br />
„Dass der Senator die Probleme bei der GBS-Einführung gegenüber den Elternvertretern<br />
nun zur „Chefsache“ erklärt hat, ist ein wichtiges und richtiges Signal“, so Gerrit Petrich,<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Elternkammer</strong> und Vorsitzender des Grundschulausschusses. „Er<br />
wird sich daran messen lassen müssen“.<br />
Landeselternausschuss <strong>Hamburg</strong><br />
Postfach 760106<br />
22051<strong>Hamburg</strong><br />
Internet: www.lea-hamburg.de<br />
E-Mail: info@lea-hamburg.de<br />
Tel./Fax./Anrufb.: 03212 - 11 666 50<br />
Vorstand:<br />
Angelika Bock<br />
Lili Gries<br />
Jörg Gröndahl<br />
Björn Staschen<br />
Daniel Spooren
Pressemitteilung<br />
<strong>Hamburg</strong>, 11. April 2013<br />
LEA<br />
Landeselternausschuss<br />
Kindertagesbetreuung<br />
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Schulsenator Rabe hatte in dem Gespräch auch angekündigt, das Versprechen der<br />
Schulbehörde pragmatisch umzusetzen, nach dem keine Familie mehr Gebühren für GBS<br />
zahlen muss, als bisher im Hort anfielen. „Es ist gut, dass die Behörde prüfen will, die<br />
Rückzahlung höherer GBS-Gebühren nicht erst nach einem Jahr vorzunehmen, sondern in<br />
kürzeren Zeiträumen“, erklärt Gröndahl. Außerdem hat die Behörde zugesagt, Einzelfälle<br />
im Interesse der Eltern zu prüfen, die nicht zunächst höhere Gebühren zahlen können. Das<br />
bisherige Verfahren sah vor, dass Eltern Gebühren erst nach einem Jahr erstattet<br />
bekommen, wenn sie in GBS höher als im bisherigen Hort-System ausfallen. LEA und<br />
<strong>Elternkammer</strong> halten es für problematisch, dass Eltern zunächst „überbezahlen“ sollen.<br />
Im Einzelnen haben der LEA und die <strong>Elternkammer</strong> bei dem Spitzengespräch folgende<br />
Forderungen erhoben:<br />
1. Beschleunigung des Kantinen- und Raumausbau<br />
Der LEA verlangt, die Mittel insbesondere für den Kantinenneu- oder -ausbau schneller zur<br />
Verfügung zu stellen. Es reicht nicht aus, an manchen Standorten erst im kommenden Jahr<br />
oder später Räume für das Mittagessen zu schaffen. Zudem sind viele Kantinen zu klein<br />
bemessen, es fehlt der Platz für Lehrer und Erzieher, die am Mittagessen teilnehmen. Auch<br />
Ruhe- Bewegungs- und Kursräume, die bei weitem nicht an allen Standorten ausreichend<br />
existieren, sollten schneller (aus- und um-) gebaut werden. Den Standorten müssen<br />
Architekten zur Seite gestellt werden, um Räume optimal und zum Wohle der Kinder<br />
auszunutzen. Kantinen sind zukunftssicher zu planen, damit sie bei Bedarf auch später<br />
noch problemlos von Aufwärm- in Zubereitungs- bzw. Produktionsküchen umgewandelt<br />
werden können.<br />
Landeselternausschuss <strong>Hamburg</strong><br />
Postfach 760106<br />
22051<strong>Hamburg</strong><br />
Internet: www.lea-hamburg.de<br />
E-Mail: info@lea-hamburg.de<br />
Tel./Fax./Anrufb.: 03212 - 11 666 50<br />
Vorstand:<br />
Angelika Bock<br />
Lili Gries<br />
Jörg Gröndahl<br />
Björn Staschen<br />
Daniel Spooren
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LEA<br />
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2. Geld und Personal für die Information über GBS<br />
Viele Eltern und auch Lehrer sind noch immer ratlos und schlecht informiert. Die BSB muss<br />
mit geänderter Informationskultur (Informationen nicht nur von oben nach unten<br />
durchreichen) und zusätzlichem Geld den Informationsstand aller Beteiligten verbessern.<br />
LEA und <strong>Elternkammer</strong> fordern ein Informations- und Beschwerdemanagement, das<br />
spätestens am 1. Juni 2013 - unabhängig von Ferienzeiten - Elternanfragen aufnimmt und<br />
schnell bearbeitet und beantwortet. Zudem soll das SIZ mit zusätzlichem Personal dafür<br />
gestärkt werden. Der Einsatz der Formularlotsen soll verlängert sowie eine “Task-Force” in<br />
der BSB gegründet werden, die Informationsdefizite ausmacht und aktiv dagegen vorgeht<br />
(indem sie beispielsweise weitere Elternabende an Schulen anregt und hier über GBS<br />
informiert, verständliche Faltblätter erstellt, öffentlich in Zeitungsartikeln auf die GBS-<br />
Beratung des SIZ hinweist etc.). Es muss ein ,Papier‘ geben, in dem alle Informationen zu<br />
GBS transparent und verständlich aufgeführt sind und aus dem heraus dann alle relevanten<br />
Informationen für alle jeweils beteiligten Gruppen extrahiert werden können.<br />
Insbesondere für die im nächsten Schuljahr startenden Ganztagsschulen (zum Schuljahr<br />
2013/14 führen ca. 70 weitere Grundschulen ein Ganztagsangebot ein) müssen mehr<br />
Ansprechpartner in der Behörde benannt werden, die die Anlaufphase aktiv begleiten und<br />
mit den Akteuren vor Ort offene Fragen und Probleme angehen. Zur Zeit muss an vielen<br />
Standorten „das Rad neu erfunden“ werden, da die Schulen bei der Angebotskonzipierung<br />
zu sehr auf sich gestellt sind.<br />
Die <strong>Elternkammer</strong> schlägt vor, dass ein fester behördlicher Ansprechpartner nicht mehr als<br />
10 Schulen betreut, um ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Vernetzung und<br />
schneller Reaktionsfähigkeit zu erreichen.<br />
3. Starthilfe für GBS -Standorte<br />
Für ein Ganztagskonzept müssen bestimmte Mindeststandards definiert werden, welche im<br />
Rahmen einer Qualitätssicherung anzuwenden sind. Diese Standards müssen für GBS- und<br />
GTS-Standorte (GTS = Ganztag in schulischer Verantwortung) gleichermaßen vorliegen.<br />
An fast allen Standorten mussten Eltern ihre Kinder bereits für GBS anmelden, ohne zu<br />
wissen, was die Kinder im neuen Betreuungssystem erwartet, da noch keine Konzepte zum<br />
Zeitpunkt der Anmeldung vorlagen. Hier wird mit der “heißen Nadel” gestrickt und GBS<br />
Landeselternausschuss <strong>Hamburg</strong><br />
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entwickelt, während es eingeführt wird. Der LEA verlangt befristet für die Schuljahre<br />
2013/14 und 2014/15 eine Verdopplung der Mittel, die den Standorten (Trägern und<br />
Schulen) für Übergabegespräche, Konzeptentwicklung etc. zur Verfügung stehen. Für die<br />
Konzeptentwicklung ist außerdem die Bezahlung insbesondere kleinerer Träger vor<br />
Betreuungsbeginn unerlässlich, da das (pädagogische) Konzept ja auch vorher idealerweise<br />
zusammen mit dem Träger erstellt werden muss.<br />
Die <strong>Elternkammer</strong> bemängelt, dass die Behörde keine Mindestqualitätsstandards<br />
veröffentlicht, mit denen die pädagogischen Konzepte und die Raumkonzepte der GBS-<br />
Standorte verglichen werden können. Sie bezweifelt, dass die versprochene „Hortqualität“<br />
ohne Referenzrahmen an allen Standorten erreicht werden kann.<br />
4. Zusätzliche Mittel für Inklusion<br />
Die Mittel sind gegenüber den Inklusionsgeldern für Horte pro Kind halbiert worden. Sie<br />
müssen wieder aufgestockt werden, um Inklusion zu ermöglichen und GBS nicht von<br />
Beginn an für Kinder mit besonderem Förderbedarf zu erschweren. Dies gilt insbesondere,<br />
da sich die Zusammensetzung der Gruppen gegenüber den bisherigen Horten verändert<br />
hat.<br />
5. Getränke und Verpflegung für Früh-, Spät- und Ferienbetreuung<br />
Für Rand- und Ferienzeiten stehen den Trägern keine Mittel für die Verpflegung der<br />
betreuten Kinder zur Verfügung. Der LEA fordert, zusätzliches Geld insbesondere für<br />
Zwischenmahlzeiten bereitzustellen. Im Sinne des Kindeswohls muss hier dringend<br />
nachgesteuert werden. Die <strong>Elternkammer</strong> weist auf das Programm „TrinkWasser macht<br />
Schule“ (www.hamburgwasser.de/trinkwasser_macht_schule.html) hin. Dieses Programm<br />
ermöglicht den Schulen mit Mittagsverpflegung an ihren Standorten Trinkwasserspender<br />
aufzustellen. Dieses Programm sollte ein fester Bestandteil der Ganztagseinführung sein.<br />
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Kindertagesbetreuung<br />
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6. Evaluation<br />
LEA und <strong>Elternkammer</strong> fordern eine umfassende und unabhängige wissenschaftliche<br />
Begleitung der Einführung von GBS, die die Evaluation der neuen Form der<br />
Kindertagesbetreuung ermöglicht. Hierbei müssen auch die Nicht-Teilnehmer an GBS<br />
berücksichtigt werden, um ihre Gründe für die Nicht-Teilnahme zu erfahren. Eine<br />
Steuerungsgruppe aus Trägern, Schulen, Eltern und Behörden soll die Evaluation begleiten.<br />
Die Ergebnisse werden für die Umsetzung weiterer Verbesserungen genutzt und<br />
veröffentlicht.<br />
7. Frequenzausgleich<br />
Bei kleineren GBS-Gruppen zahlt die BSB einen Frequenzausgleich, nicht jedoch bei<br />
Gruppen mit mehr als 23 Kindern. Der LEA fordern – auch mit Blick auf den ohnehin<br />
schlechten Personalschlüssel bei GBS – einen Frequenzausgleich auch für größere Gruppen,<br />
um zusätzliche Erzieher zu finanzieren. Für Träger in einer GTS Kooperation muss anstelle<br />
der Pauschale ebenfalls der Frequenzausgleich angewendet werden.<br />
8. Teilhabe sozial benachteiligter Kinder<br />
LEA und <strong>Elternkammer</strong> fordern, dass Kinder aus sozial schwachen Familien ("BuT-<br />
Kinder") aus sozialpädagogischen Gründen auch die Rand- und Ferienzeiten in<br />
Anspruch können, ohne dass ihre Eltern finanziell dafür aufkommen müssen. Die<br />
dafür notwendigen Mittel sind im nicht voll ausgeschöpften BuT-Paket des Bundes<br />
vorhanden.<br />
9. Finanzierung GTS<br />
Die Finanzierung von Ganztagsschulen nach Rahmenkonzept, insbesondere von offenen<br />
GTS, die mit einem Dienstleister kooperieren (und die Kooperation nachweisen können),<br />
also wie bei GBS zusammen arbeiten, muß auch wie bei GBS erfolgen (insbesondere für<br />
Kooperationspauschalen etc.)<br />
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10. Fehlende Elternmitwirkung<br />
Die <strong>Elternkammer</strong> fordert eine Schulgesetzanpassung, mit der sichergestellt wird, dass die<br />
Elternvertretung der an der offenen Ganztagsschule teilnehmenden Kinder in den<br />
schulischen Gremien möglich ist. Nach der aktuellen Rechtslage müssten sich Eltern für ihr<br />
Kind an einer Ganztagsschule in zwei verschiedenen Gremien für Vor- und Nachmittag<br />
engagieren.<br />
Rückfragen bitte an:<br />
Jörg Gröndahl, Ansprechpartner für GBS im LEA-Vorstand: 0170 - 247 0668<br />
Gerrit Petrich, Grundschulausschuss der <strong>Elternkammer</strong>: 0172 451 3808<br />
Björn Staschen, Ansprechpartner für Pressearbeit im LEA-Vorstand: 0171 - 8350264<br />
Der Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung <strong>Hamburg</strong> (LEA) ist ein von den <strong>Hamburg</strong>er Kita-Eltern demokratisch<br />
gewähltes Gremium von Elternvertretern der rund 990 Einrichtungen der Kindertagesbetreuung aus allen 7 <strong>Hamburg</strong>er<br />
Bezirken (Bezirkselternausschüsse) und damit die legitime Interessenvertretung der rund 70.000 Kinder im <strong>Hamburg</strong>er Kita-<br />
Gutschein-System und deren Eltern. Der LEA ist der Ansprechpartner für Kita-Träger, Behörden, Bürgerschaft, Senat und<br />
Öffentlichkeit in allen Fragen der Kinderbetreuung<br />
Die <strong>Elternkammer</strong> <strong>Hamburg</strong> (EKH) berät die zuständige Behörde für Schule und Berufsbildung bei allen das Schulwesen betreffenden<br />
Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung. Sie pflegt die Beziehungen von Schule, Schülerinnen und Schülern,<br />
Eltern und Lehrkräften untereinander und zur Öffentlichkeit. Die Mitglieder der Kammer werden aus allen 19 <strong>Hamburg</strong>er<br />
Kreiselternräten entsendet. Die Kammer ist somit das höchste demokratisch legitimierte Repräsentationsgremium der <strong>Hamburg</strong>er<br />
Schuleltern.<br />
Landeselternausschuss <strong>Hamburg</strong><br />
Postfach 760106<br />
22051<strong>Hamburg</strong><br />
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