Vergleichstest Sportreifen gegen Tourenreifen, MO Ausgabe 10.2006
Vergleichstest Sportreifen gegen Tourenreifen, MO Ausgabe 10.2006
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<strong>MO</strong> TEST<br />
38<br />
Schräglage bis<br />
die Fußrasten kratzen:<br />
hochsommerliche<br />
Temperaturen<br />
machen Reifenwärmer<br />
überflüssig<br />
Temperatur-<br />
Check: per Lasermessung<br />
wird<br />
zwischendurch der<br />
Erwärmungsgrad<br />
an den Reifenflanken<br />
verglichen<br />
Kein Spaß, wenn es zwölfmal schnell gehen muss:<br />
Reifenwechsel bei der Kawasaki Z 750<br />
renztype, der Michelin Pilot Power, die universelle<br />
Reifenempfehlung schlechthin –<br />
jedenfalls für gängige Straßenreifen-Dimensionen.<br />
Doch die Konkurrenz zeigt Ehrgeiz.<br />
Continental kann mit dem Sport Attack,<br />
abgesehen von der Laufleistung, gut mithalten<br />
und Metzeler hat mit dem neuen<br />
Sportec M3 nun ebenfalls eine ernstzunehmende<br />
Alternative zu bieten.<br />
Dass bewährte Tourenprofile wie etwa<br />
Bridgestones BT 020 oder Michelins Pilot<br />
Road beim diesjährigen Reifentest nicht so<br />
richtig punkten konnten, liegt an mehreren<br />
wesentlichen Einflussfaktoren. Als Versuchs-<br />
Erstaunlich: Mit modernen Gummimischungen sind selbst auf dem bewässerten Handlingkurs kühne Schräglagenwinkel möglich<br />
Moderne <strong>Sportreifen</strong><br />
bieten ein enormes<br />
Potenzial. <strong>Tourenreifen</strong><br />
empfehlen sich für<br />
schwerere Kaliber<br />
Von morgens bis abends: Service-Mechaniker<br />
Marco beim Non-Stop-Reifenwechsel<br />
träger dienten zwei Kawasaki Z 750, bei denen<br />
jeweils im direkten Vergleich die Sport- und<br />
<strong>Tourenreifen</strong> eines Herstellers montiert<br />
wurden. Mit rund 220 Kilogramm vollgetankt<br />
zählt die Z 750 eher zu den leichteren<br />
Maschinen, vor allem in Relation zu ihrem<br />
Leistungspotenzial von immerhin 110 PS.<br />
Vergleichsweise hoch montierte Fußrasten<br />
sowie die vorderradorientierte Sitzposition<br />
Zwischendurch: <strong>MO</strong>-Redakteur Maik Schwarz<br />
notiert die vielfältigen Testeindrücke<br />
animieren zu sportlichem Fahrstil inklusive<br />
kühner Schräglagenwinkel. Bei diesen Rahmenbedingungen<br />
kommen eher die Vorteile<br />
aktueller <strong>Sportreifen</strong> zur Geltung. Zumal<br />
am Testwochenende noch hochsommerliche<br />
Gluthitze herrschte, weshalb ein etwaiger<br />
Vorsprung der <strong>Tourenreifen</strong> in Sachen<br />
Warm-up gar nicht erst festzustellen war. Bei<br />
der peniblen Temperaturmessung, jeweils<br />
nach der ersten Runde auf dem großzügig<br />
angelegten Handlingkurs des Contidroms,<br />
gab es keine auffälligen Unterschiede im<br />
Aufwärmverhalten. Selbst auf der bewässerten<br />
Teststrecke konnten die <strong>Tourenreifen</strong><br />
sich nicht wie erwartet von den <strong>Sportreifen</strong><br />
absetzen. Es ist jedoch zu vermuten, dass es<br />
sich bei kühlerer Witterung im Einzelfall<br />
anders dargestellt hätte.<br />
Fazit: Wer das volle Potenzial heutiger<br />
Reifentechnologie nutzen möchte, sollte<br />
nicht zögern und zu den so genannten<br />
<strong>Sportreifen</strong> greifen – vorausgesetzt, eine<br />
Freigabebescheinigung für die betreffende<br />
Maschine liegt vor. Das Thema Verschleiß<br />
sollte nicht überbewertet werten, zumal die<br />
mit Motorrädern durchschnittlich gefahrenen<br />
Kilometer seit Jahren rückläufig sind<br />
und manche moderne <strong>Sportreifen</strong> ohnehin<br />
erstaunlich lange halten. Auf Stabilität und<br />
Belastbarkeit getrimmte <strong>Tourenreifen</strong> empfehlen<br />
sich weiterhin für schwerere Kaliber<br />
sowie für Reisen mit Sozia und Gepäck. �<br />
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