20.01.2015 Aufrufe

Prüfung und Wartung von Blitzschutzsystemen

Prüfung und Wartung von Blitzschutzsystemen

Prüfung und Wartung von Blitzschutzsystemen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12.1<br />

Seite 1 <strong>von</strong> 7<br />

1 Gr<strong>und</strong>forderungen<br />

Prüfung <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Blitzschutzsystemen</strong><br />

2 Arten der Prüfung<br />

Schutzziel der Prüfungen<br />

In der Norm DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3):2011-<br />

10, Abschnitt 7.1, wird das Schutzziel der Prüfung <strong>von</strong><br />

<strong>Blitzschutzsystemen</strong> wie folgt umrissen:<br />

Mit der Prüfung soll sichergestellt werden, dass das<br />

jeweilige Blitzschutzsystem (LPS) mit seinen Komponenten<br />

des Äußeren <strong>und</strong> Inneren Blitzschutzes in<br />

jeder Hinsicht den zum Zeitpunkt der Planung bzw. Errichtung<br />

geltenden Normen entspricht.<br />

Durch die Prüfung soll die Schutzfunktion des Blitzschutzsystems<br />

gegenüber direkten <strong>und</strong> indirekten Blitzeinwirkungen<br />

für Leben, Inventar, technische Ausrüstung<br />

der baulichen Anlage (Gebäude), Betriebstechnik<br />

<strong>und</strong> Sicherheitseinrichtungen sowie für die bauliche<br />

Anlage selbst in Verbindung mit nachfolgenden<br />

Instandhaltungsmaßnahmen gewährleistet werden.<br />

Anwendungsbereich<br />

Die Norm gilt für Blitzschutz-Neuanlagen, die nach<br />

DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3):2011-10 errichtet<br />

wurden; bei älteren <strong>Blitzschutzsystemen</strong> kann sie<br />

sinngemäß angewendet werden. Entspricht das vorgef<strong>und</strong>ene<br />

Blitzschutzsystem nicht den gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Schutzforderungen nach den genannten Normen,<br />

so muss dies im Prüfbericht dokumentiert werden.<br />

Es bleibt dem Eigentümer überlassen, wie er die<br />

Schutzforderungen erfüllen lässt. Zum Zeitpunkt der<br />

Errichtung mitgeltende Normen, sonstige zutreffende<br />

Vorschriften, Bauverordnungen mit Forderungen zum<br />

Blitzschutz usw. sollten berücksichtigt werden.<br />

Prüfer<br />

Die Prüfung des Blitzschutzsystems nach dieser Norm<br />

darf nur <strong>von</strong> einer Blitzschutzfachkraft, kurz Prüfer genannt,<br />

vorgenommen werden. Eine Blitzschutzfachkraft<br />

ist ein Blitzschutzingenieur, Blitzschutzplaner,<br />

Blitzschutzerrichter bzw. nach GewO, §36, ein Revisionsingenieur,<br />

behördlich anerkannter Prüfsachverständiger<br />

oder ein Prüftechniker (Sachk<strong>und</strong>iger) des<br />

Fachbereiches Elektrotechnik oder ein <strong>von</strong> unabhängigen<br />

Prüforganisationen <strong>und</strong> Prüfinstitutionen geschulter<br />

Prüfer. Der Prüfer muss umfassende Kenntnisse<br />

über Planung, Bau, Prüfung <strong>und</strong> Instandhaltung<br />

<strong>von</strong> <strong>Blitzschutzsystemen</strong> haben. Er muss sich laufend<br />

über die örtlich geltenden bauaufsichtlichen Vorschriften<br />

<strong>und</strong> einschlägigen, allgemein anerkannten Regeln<br />

der Technik informieren. Die Blitzschutzfachkraft muss<br />

über eine mehrjährige Berufserfahrung <strong>und</strong> zeitnahe<br />

berufliche Tätigkeiten im Bereich des Blitzschutzes<br />

verfügen.<br />

Bei der Prüfung der Planung sind das gesamte Blitzschutzsystem<br />

<strong>und</strong> die Nutzung des Gebäudes unter<br />

Berücksichtigung der geltenden Normen <strong>und</strong> Vorschriften<br />

zu prüfen. Diese Prüfung ist vor dem Errichten<br />

des Blitzschutzsystems durchzuführen.<br />

Von großer Wichtigkeit ist mit Beginn der Bauarbeiten<br />

die baubegleitende Prüfung aller der Teile des Blitzschutzsystems,<br />

die später nicht mehr zugänglich sind.<br />

Hierzu gehören insbesondere der F<strong>und</strong>amenterder,<br />

Ableitungen in Stahlbetonstützen, Nutzung der Bewehrung<br />

in Wänden, Decken <strong>und</strong> Fußböden als Schirmung<br />

<strong>und</strong> Verbindungsstellen <strong>und</strong> Anschlussstellen<br />

mit der Bewehrung oder anderer metallener Bauteile<br />

des Baukörpers. Die technischen Unterlagen sind zu<br />

kontrollieren, <strong>und</strong> die Ausführung ist zu beaufsichtigen.<br />

Als praktisch hat es sich erwiesen, die später<br />

nicht mehr zugänglichen Teile der Blitzschutzanlage<br />

fotografisch zu dokumentieren.<br />

Nach der Fertigstellung des Blitzschutzsystems<br />

ist durch eine Abnahmeprüfung die normgerechte<br />

Schutzkonzeption (Planung) sowie die handwerkliche<br />

Ausführung (fachgerechte Richtigkeit) zu prüfen. Zu<br />

berücksichtigen sind die Nutzungsart, die technische<br />

Ausrüstung im Gebäude <strong>und</strong> die Standortbedingungen.<br />

Bei großen Gebäudekomplexen mit komplizierten<br />

technischen Ausrüstungen sind auch Teilabnahmeprüfungen<br />

möglich. In diesen Fällen ist eine laufende Dokumentation<br />

besonders wichtig.<br />

In regelmäßigen Zeitabständen (Tabelle 1) sind Wiederholungsprüfungen<br />

notwendig. Nur durch regelmäßige<br />

Wiederholungsprüfungen kann die dauernde<br />

Wirksamkeit des Blitzschutzsystems gewährleistet<br />

werden. Dabei muss ein besonderes Augenmerk auf<br />

Nutzungsänderungen <strong>und</strong> den Ausstattungsgrad mit<br />

elektronischen Informationssystemen gelegt werden.<br />

Häufig werden durch solche Änderungen die ursprünglichen<br />

Planungen <strong>und</strong> damit das Schutzkonzept unterlaufen.<br />

Es wird deshalb empfohlen, immer dann, wenn<br />

wesentliche Nutzungsänderungen, Änderungen der<br />

baulichen Anlage, Ergänzungen, Erweiterungen oder<br />

Reparaturen an dem geschützten Gebäude durchgeführt<br />

werden, eine Zusatzprüfung zu veranlassen.<br />

Dies sollte auch nach jedem bekannt gewordenen Blitzeinschlag<br />

erfolgen.<br />

Wenn für das Gebäude eine erhöhte Schutzbedürftigkeit<br />

(SK I <strong>und</strong> II) oder eine wesentliche Beeinflussung<br />

durch eine aggressive Umgebung auf das Blitzschutzsystem<br />

besteht, so muss die umfassende Prüfung des<br />

Blitzschutzsystems jährlich vorgenommen werden.<br />

Tabelle 1: Größter Abstand zwischen Prüfungen<br />

des Blitzschutzsystems<br />

Verfasser: E.-A. Hampe Stand 05/2012


12.1<br />

Seite 2 <strong>von</strong> 7<br />

3 Prüfturnus für Wiederholungsprüfungen<br />

Prüfung <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Blitzschutzsystemen</strong><br />

Die Tabelle 1 enthält zeitliche Abstände für die Wiederholungsprüfung<br />

bei durchschnittlichen Umgebungsbedingungen.<br />

Die Fristen sind Empfehlungswerte, die<br />

sich in der Praxis bewährt haben. Die Prüffrist wird<br />

durch folgende Einflussfaktoren bestimmt:<br />

• Klassifizierung des Gebäudes oder des zu schützenden<br />

Bereiches, speziell hinsichtlich der Schadenfolgewirkungen,<br />

• Blitz-Schutzklasse nach DIN EN 62305-1 bis 4 (VDE<br />

0185-305-1 bis 4):2012-10,<br />

• örtliche Umgebungsbedingungen (z.B. sind bei korrosiver<br />

Atmosphäre oder rauem Produktionsbetrieb<br />

kürzere Zeitabstände notwendig),<br />

• Werkstoff der einzelnen Blitzschutzbauteile,<br />

• Art der Oberfläche, an der die Blitzschutzbauteile befestigt<br />

sind,<br />

• Zustand des Erdbodens <strong>und</strong> da<strong>von</strong> abhängige Korrosionsgeschwindigkeit.<br />

Des Weiteren sind behördliche Auflagen oder Verordnungen<br />

mit Prüffristen zu berücksichtigen. Diese gelten<br />

als Mindestanfordungen.<br />

In der Tabelle 1 werden auch Intervalle für eine Prüfung<br />

<strong>von</strong> kritischen Bereichen bzw. für erhöhte Schutzfestigkeit<br />

(SK I <strong>und</strong> II) angegeben.<br />

Als kritische Bereiche eines Blitzschutzsystems gelten<br />

z. B.<br />

• Teile, die starken mechanischen Beanspruchungen<br />

ausgesetzt sind,<br />

• Blitzstromableiter, Überspannungsableiter,<br />

• Potentialausgleichsverbindungen <strong>von</strong> Kabeln <strong>und</strong><br />

Rohrleitungen.<br />

Die Prüffristen sollen zwischen den Wiederholungsprüfungen<br />

liegen. Altanlagen sind sinngemäß einer<br />

Blitzschutzklasse zuzuordnen.<br />

Von Bedeutung ist auch die Empfehlung, dass mit der<br />

regelmäßigen Prüfung der elektrischen Anlage des<br />

Gebäudes gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der Maßnahmen<br />

des Inneren Blitzschutzes insbesondere<br />

des Blitzschutz-Potentialausgleichs mit<br />

geprüft wird. Hiermit wird auch unterstrichen, dass der<br />

Überspannungsschutz der elektrischen Anlage mit<br />

dem Inneren Blitzschutz immer zu koordinieren<br />

ist (vgl. Bild 1).<br />

Bild 1:<br />

Blitzschutz, Überspannungsschutz <strong>und</strong> Normung<br />

Verfasser: E.-A. Hampe Stand 05/2012


12.1<br />

Seite 3 <strong>von</strong> 7<br />

4 Prüfmaßnahmen<br />

Prüfung <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Blitzschutzsystemen</strong><br />

4.1 Prüfung <strong>von</strong> Neuanlagen<br />

Die Prüfung umfasst:<br />

• die Kontrolle der technischen Unterlagen<br />

- auf Vollständigkeit,<br />

- auf Übereinstimmung mit den Normen;<br />

• die Besichtigungen daraufhin, ob<br />

- eine Übereinstimmung des Blitzschutzsystems<br />

mit den technischen Unterlagen vorliegt,<br />

- sich das Blitzschutzsystem in einem ordnungsgemäßen<br />

Zustand befindet, z.B. keine losen<br />

Verbindungen, keine Unterbrechungen der Leitungen<br />

sichtbar sind,<br />

- eine Schwächung durch Korrosion vorliegt, besonders<br />

an Übergangsstellen zur Erde, die Erdungsanschlüsse,<br />

soweit sichtbar, intakt sind,<br />

- die Leitungen <strong>und</strong> Bauteile ordnungsgemäß befestigt<br />

sind,<br />

- die Teile für mechanische Schutzfunktion intakt<br />

sind,<br />

- bauliche <strong>und</strong>/oder Nutzungsänderungen vorgenommen<br />

wurden,<br />

- Blitzstrom- <strong>und</strong> Überspannungsableiter richtig<br />

eingebaut sind,<br />

- Beschädigungen oder Auslösungen <strong>von</strong> Ableitern<br />

vorliegen; dabei sind die vorgeschalteten<br />

Sicherungen mit zu prüfen,<br />

- Potentialausgleichsverbindungen innerhalb des<br />

Gebäudes, ggf. auch in höheren Ebenen, vorhanden<br />

<strong>und</strong> intakt sind. Besonders sind neu eingebaute<br />

metallene Installationen, Baukonstruktionen,<br />

energie- <strong>und</strong> informationstechnische<br />

Netze zu berücksichtigen,<br />

- Maßnahmen zur Beseitigung <strong>von</strong> Näherungen<br />

durchgeführt wurden,<br />

- Schirmungsmaßnahmen, soweit sichtbar, intakt<br />

sind; dabei ist die beidseitige <strong>und</strong> ggf. dazwischenliegende<br />

Erdung der Schirme zu prüfen.<br />

• Prüfung durch Messungen<br />

- Durchgangsmessungen aller Verbindungen <strong>und</strong><br />

Anschlüsse <strong>von</strong> Fang- <strong>und</strong> Ableiteinrichtung,<br />

Erdungsanlage, Potentialausgleichsleitungen,<br />

Schirmungsmaßnahmen, soweit keine Besichtigung<br />

möglich ist (Richtwert: < 1 Ω),<br />

- Ausbreitungswiderstand <strong>und</strong>/oder spezifischer<br />

Erdungswiderstand der Erdungsanlage, auch<br />

<strong>von</strong> Einzelerdern <strong>und</strong> Teilringerdern.<br />

- Hinweis: Bestehende Erdungsanlagen (Anlagen<br />

älter als 10 Jahre) können hinsichtlich der Korrosionseinwirkungen<br />

nur durch punktuelle Aufgrabungen<br />

geprüft werden.<br />

Die Messergebnisse sind mit früheren Ergebnissen zu<br />

vergleichen. Wenn wesentliche Abweichungen auftreten,<br />

sind zusätzliche Untersuchungen notwendig, um<br />

den Gr<strong>und</strong> der Abweichung zu ermitteln.<br />

Prüfung der Planung<br />

Anhand der Planungsunterlagen (Blitzschutzzeichnung<br />

nach DIN EN 62305-3 Bbl. 3 (VDE 0185-305-3<br />

Bbl. 3):2007-01, Abschnitt 7, Beschreibung nach DIN<br />

EN 62305-3 Bbl. 3 (VDE 0185-305-3 Bbl. 3):<br />

2007-01, Gebäudezeichnungen) <strong>und</strong> der Schutzkonzeption<br />

ist festzustellen, ob folgende Gesichtspunkte<br />

berücksichtigt sind:<br />

• Standortbedingungen (Lage im Gelände <strong>und</strong> zu anderen<br />

Gebäuden),<br />

• Bauart der baulichen Anlage (z. B. Stahlskelettbau,<br />

Stahlbetonbau, Dachform <strong>und</strong> Art der Dacheindeckung,<br />

Fassadenverkleidung),<br />

• Eignung <strong>von</strong> Gebäudeteilen als natürliche Bestandteile<br />

der Blitzschutzanlage (z.B. Metalldach, metallene<br />

Außenwände, Stahlkonstruktionen usw.),<br />

• mögliche Korrosionsgefahren (z. B. durch Verwendung<br />

<strong>von</strong> Kupfer am Gebäude),<br />

• technische Gebäudeausrüstung (Elektro-, EDV-,<br />

Fernmelde-, Brandmelde-, RLT- <strong>und</strong> Heizungsanlagen<br />

hinsichtlich Einbeziehung in den Blitzschutz-Potentialausgleich),<br />

• Einbeziehung <strong>von</strong> Bauwerksteilen (z. B. <strong>von</strong> Bewehrungen<br />

<strong>und</strong> Bauelementen für Schirmungsmaßnahmen),<br />

• Anordnung der Fangeinrichtungen <strong>und</strong> Ableitungen<br />

unter Berücksichtigung der Schutzklassen (Blitzkugel-,<br />

Schutzwinkel-, Maschenverfahren),<br />

• Näherungen, soweit im Planungsstadium erkennbar,<br />

• Blitzschutz-Potentialausgleich, ggf. in höheren Ebenen<br />

des Gebäudes.<br />

Bei kleinen <strong>Blitzschutzsystemen</strong> kann die Vorprüfung<br />

entfallen. Es werden meist keine Planungsunterlagen<br />

erstellt. In diesem Fall sind die vorgenannten Prüfungen<br />

bei der Besichtigung vorzunehmen.<br />

Verfasser: E.-A. Hampe Stand 05/2012


12.1<br />

Seite 4 <strong>von</strong> 7<br />

Baubegleitende Prüfung<br />

Prüfung <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Blitzschutzsystemen</strong><br />

Bei umfangreichen <strong>Blitzschutzsystemen</strong>, insbesondere<br />

bei der Herstellung <strong>von</strong> F<strong>und</strong>amenterdern, Mitbenutzung<br />

<strong>von</strong> Teilen der baulichen Anlage als „natürliche“<br />

Bestandteile des Blitzschutzsystems (Stahlstützen<br />

oder Stahlbetonbewehrungen) oder verdeckt<br />

verlegten Leitungen (z. B. Ableitungen in Wänden, in<br />

Zwischendecken, in Betonstützen, unter Putz, hinter<br />

Fassadenverkleidungen), muss durch Besichtigen,<br />

ggf. auch durch Messen festgestellt werden, ob<br />

• die Leitungen <strong>und</strong> Bauteile hinsichtlich der Dimensionierung<br />

<strong>und</strong> des Korrosionsschutzes den einschlägigen<br />

Normen entsprechen,<br />

• die Leitungen dem Schutzkonzept entsprechend eingebaut<br />

sind,<br />

• alle notwendigen Verbindungen <strong>und</strong> Anschlüsse<br />

fachgerecht ausgeführt sind (Nachweis der Kontaktsicherheit<br />

ggf. durch Messung).<br />

Abnahmeprüfung<br />

Nach Fertigstellung des Blitzschutzsystems ist eine<br />

Abnahmeprüfung durchzuführen. Durch Besichtigen<br />

<strong>und</strong> Messen ist festzustellen, ob das Blitzschutzsystem<br />

den Normen entspricht.<br />

Gemäß VOB, Teil C, DIN 18 384 hat diese Prüfung der<br />

Errichter des Blitzschutzsystems durchzuführen oder<br />

durchführen zu lassen.<br />

Das Verlangen einiger Auftraggeber, zusätzliche Prüfungen<br />

auf Kosten der Auftragnehmer durch Dritte<br />

durchführen bzw. deren Kosten ins Angebot einrechnen<br />

zu lassen, entspricht nicht dem Sinn der VOB.<br />

Wenn eine zusätzliche Prüfung gewünscht wird, kann<br />

sie schon wegen fehlender Kalkulationsmöglichkeiten<br />

nur zu Lasten des Auftraggebers gehen.<br />

• Prüfung der fachtechnischen Richtigkeit <strong>und</strong> der<br />

handwerklichen Ausführung des Blitzschutzsystems<br />

im Hinblick auf die Einhaltung der Errichtungsbestimmungen<br />

<strong>und</strong> der Bauteilnormen (Korrosionsschutz,<br />

Kontaktsicherheit, Art <strong>und</strong> Abstand der Befestigungsbauteile,<br />

Berücksichtigung <strong>von</strong> Temperatureinflüssen,<br />

Schutz bevorzugter Blitzeinschlagstellen, Leitungsquerschnitte);<br />

• Kontrolle der Fangeinrichtungen <strong>und</strong> Ableitungen<br />

hinsichtlich Anordnung der Leitungen <strong>und</strong> Fangeinrichtungen<br />

(Dimensionierung, Leitungsabstände),<br />

- Schutz bevorzugter Einschlagstellen,<br />

- Einbeziehen <strong>von</strong> Metallteilen;<br />

• Kontrolle der Erdungsanlage hinsichtlich<br />

- Erdeinführungen, Anschlussfahnen <strong>und</strong> Verbindungsleitungen<br />

zwischen Erder <strong>und</strong> Ableitungen<br />

(auch Messstellen <strong>und</strong> PA-Anschluss),<br />

- Zugänglichkeit, Bedienbarkeit <strong>und</strong> richtige Anordnung<br />

der Messstellen,<br />

- Einhaltung der Verlegungstiefe des Blitzschutzerders<br />

(Probegrabungen);<br />

• Prüfung des Blitzschutz-Potentialausgleichs auf<br />

- Einbeziehen <strong>von</strong> metallenen Installationen des<br />

Blitzschutzsystems im Kellergeschoss oder in der<br />

Höhe der Gebäudeoberfläche, ggf. auch in höheren<br />

Potentialausgleichsebenen, das Einbeziehen<br />

<strong>von</strong> Rohrleitungen an den Eintrittsstellen in die<br />

bauliche Anlage.<br />

• Prüfen des Blitzschutz-Potentialausgleichs mit elektrischen<br />

Anlagen auf<br />

- Einbeziehen aller aktiven elektrischen Leiter in den<br />

Blitzschutz-Potentialausgleich mit Blitzstromableitern<br />

an der Eintrittsstelle in die bauliche Anlage,<br />

- Einbau <strong>von</strong> Blitzstrom- <strong>und</strong> Überspannungsableitern,<br />

Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2<br />

- Anschlussder Ableiter an den Potentialausgleich,<br />

- Einsatz <strong>von</strong> Funkenstrecken;<br />

• Kontrolle der Näherungen <strong>von</strong><br />

- Blitzschutzleitungen zu metallenen Installationen.<br />

Besichtigung<br />

Sie umfasst:<br />

• Prüfung der Planungs- <strong>und</strong> Bestandsunterlagen auf<br />

Vollständigkeit, fachtechnische Richtigkeit <strong>und</strong> Übereinstimmung<br />

mit der Ausführung des Blitzschutzsystems<br />

(Bestandsplan nach DIN EN 62305-3 Bbl. 3<br />

(VDE 0185-305-3 Bbl. 3):2007-01, Abschnitt 7, Beschreibung<br />

<strong>und</strong> Prüfbericht nach DIN EN 62305-3<br />

Bbl. 3 (VDE 0185-305-3 Bbl. 3):2007-01, Abschnitt<br />

E.7.2.5 <strong>und</strong> DIN EN 62305-3 Bbl. 3 (VDE 0185-305-3<br />

Bbl. 3):2007-01, Abschnitt 5.<br />

Der Arbeitskreis „Prüfungen“ des VDE-Ausschusses<br />

für Blitzschutz- <strong>und</strong> Blitzforschung stellt dazu fest:<br />

„Die Beachtung <strong>und</strong> Prüfung aller Näherungsstellen<br />

einer baulichen Anlage ist im Rahmen einer Blitzschutzprüfung<br />

nicht durchführbar, insbesondere nicht<br />

bei ausgedehnten baulichen Anlagen. Der Innenausbau<br />

ermöglicht in den meisten Fällen keine Kontrolle<br />

bzw. Möglichkeit zur Ermittlung eventuell vorhandener<br />

Näherungen. Auf offensichtliche Näherungen, insbesondere<br />

zu datentechnischen Leitungssystemen <strong>und</strong><br />

Brandmeldeanlagen, ist hinzuweisen“.<br />

Verfasser: E.-A. Hampe Stand 05/2012


12.1<br />

Seite 5 <strong>von</strong> 7<br />

Prüfung <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Blitzschutzsystemen</strong><br />

• Überprüfung <strong>von</strong> Leitungsmaterial <strong>und</strong> Bauteilen:<br />

Entspricht das Leitungsmaterial den Mindestabmessungen<br />

nach DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-<br />

3):2011-10, Tabellen 6 bis 8<br />

- Ist genormtes oder gleichwertiges Material verwendet<br />

worden<br />

- Sind die Bauteile fachgerecht entsprechend ihrem<br />

Verwendungszweck montiert<br />

- Sind Montagemaße nach DIN EN 62305-3, Bild<br />

E.22, eingehalten Sind die Werkstoffe hinsichtlich<br />

des Korrosionsschutzes richtig ausgewählt<br />

- Sind die Erdeintrittsstellen der Erdeinführungen gegen<br />

Korrosion geschützt<br />

• Überprüfung der Schirmungsmaßnahmen, insbesondere<br />

der Anschlüsse an Bewehrung <strong>und</strong> metallene<br />

Bauteile.<br />

• Erstellung einer Prüfdokumentation:<br />

Über die Prüfung des Blitzschutzsystems ist ein<br />

Prüfungsbericht mit einer Anlagenbeschreibung<br />

nach DIN EN 62305-3 Bbl. 3 (VDE 0185-305-3 Bbl.<br />

3):2007-01, <strong>und</strong> einer Bestandszeichnung nach DIN<br />

EN 62305-3 Bbl. 3 (VDE 0185-305-3 Bbl. 3):2007-01,<br />

Abschnitt 7, anzufertigen. Mit der Übergabe der Unterlagen<br />

bestätigt der Prüfer die Funktionsfähigkeit<br />

des Blitzschutzsystems. Sind <strong>von</strong> ihm Mängel festgestellt<br />

worden, d.h., ist das Blitzschutzsystem nur<br />

teilweise oder gar nicht funktionstüchtig ist, müssen<br />

diese im Prüfungsbericht genau aufgelistet werden.<br />

Die Mängel müssen sofort behoben werden (Abschnitt<br />

7.3 <strong>Wartung</strong>).<br />

Messen<br />

Bei allen elektrischen Prüfungen ist zu gewährleisten,<br />

dass Menschen <strong>und</strong> Nutztiere durch elektrische<br />

Ströme nicht gefährdet werden. Die Handhabung der<br />

Messgeräte ist den Bedienungsanleitungen zu entnehmen.<br />

Für Messungen der elektrisch leitenden Verbindungen<br />

innerhalb der Blitzschutzanlage <strong>und</strong> der durch den Potentialausgleich<br />

verb<strong>und</strong>enen Teile der Gebäudeausrüstung<br />

oder zu benachbarten Erdungsanlagen ist in<br />

den meisten Fällen ein Schleifenwiderstandsmessgerät<br />

ausreichend. Wenn genauere Messungen erforderlich<br />

sind oder Sondenmessungen durchgeführt werden<br />

müssen, ist ein Erdungsmessgerät zu verwenden.<br />

Messungen mit Erdungsmessgerät<br />

Bei der Erdungsmessung müssen unterschiedliche<br />

Witterungseinflüsse in Gegenden mit erfahrungsgemäß<br />

extremen jahreszeitlichen Änderungen <strong>von</strong> Temperatur<br />

<strong>und</strong> Niederschlag berücksichtigt <strong>und</strong> dokumentiert<br />

werden.<br />

Es sind der Ausbreitungswiderstand <strong>und</strong>/oder der spezifische<br />

Bodenwiderstand zu messen. Der spezifische<br />

Bodenwiderstand, der die Wirksamkeit des Erders im<br />

Erdreich bestimmt, muss bei der Schutzklasse I <strong>und</strong><br />

II sowie in Gegenden mit erfahrungsgemäß extremen<br />

jahreszeitlichen Änderungen <strong>von</strong> Temperatur <strong>und</strong> Niederschlägen<br />

gemessen werden.<br />

Die Messung des Ausbreitungswiderstandes erscheint<br />

unnötig, weil nur eine bestimmte Erderabmessung gefordert<br />

ist. Mit der Messung wird jedoch der Nachweis<br />

erbracht, dass tatsächlich die geforderten Erder eingebracht<br />

wurden <strong>und</strong> wie die Erder im Erdreich wirken.<br />

Außerdem können durch Vergleich mit Messwerten<br />

bei späteren Wiederholungsprüfungen Rückschlüsse<br />

auf eingetretene Schäden durch Baumaßnahmen,<br />

Korrosion u.ä. gezogen werden.<br />

Für die Erdungsmessung an Einzelerdern oder kleineren<br />

Erdungsanlagen ist die Sondenmessung mit<br />

dem serienmäßigen Zubehör der Erdungsmessgeräte<br />

(Messleitungen <strong>von</strong> 3 m, 2 x 20 m <strong>und</strong> 40 m Länge)<br />

geeignet. Für ausgedehnte Erdungsanlagen sind die<br />

Abstände Erder-Sonde <strong>von</strong> 20 m <strong>und</strong> Erder-Hilfserder<br />

<strong>von</strong> 40 m, bedingt durch den Potentialverlauf, allerdings<br />

nicht ausreichend; es wird empfohlen, etwa die<br />

vierfachen Werte zu wählen.<br />

Verfasser: E.-A. Hampe Stand 05/2012


12.1<br />

Seite 6 <strong>von</strong> 7<br />

Bild 2:<br />

Sondenmessung<br />

E Erder; S Sonde; H Hilfserder<br />

Prüfung <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Blitzschutzsystemen</strong><br />

Mit solchen großen Abständen für Sonde <strong>und</strong> Hilfserder<br />

hat man aber in bebautem Gelände Schwierigkeiten.<br />

In diesen Fällen kann man den Widerstand<br />

zwischen dem zu messenden Erder <strong>und</strong> einem bekannten<br />

Gegenerder messen, indem der PEN-Leiter<br />

des Netzes oder die Wasserleitung, durchgängig metallenes<br />

Rohrnetz vorausgesetzt, verwendet wird. Aus<br />

der Erfahrung sind dann <strong>von</strong> dem gemessenen Wert<br />

0,5 Ω abzuziehen.<br />

Bei der Sondenmessung nach Bild 2 ist zu beachten,<br />

dass zuerst die neutrale Zone möglichst genau ermittelt<br />

wird. Dies erreicht man durch Verändern des Sondenabstands<br />

zum Erder bzw. Hilfserder. Der Erdungswiderstand<br />

darf nur in der neutralen Zone gemessen<br />

werden. Die ermittelten Werte sind in den Prüfungsbericht<br />

einzutragen.<br />

Der Ablauf der Durchgangsmessung ist am Beispiel<br />

im Bild 3 dargestellt. Zu Beginn der Messung sind alle<br />

Trennstellen <strong>und</strong> Verbindungen zum Potentialausgleich<br />

im Erdungsbereich geschlossen. Zuerst werden<br />

die Trennstelle E 1 geöffnet <strong>und</strong> an allen Trennstellen<br />

Durchgangsmessungen vorgenommen. Wenn die<br />

Messwerte bis 1 Ω betragen, sind Fang- <strong>und</strong> Ableitung<br />

in Ordnung. Bei der Messung 3 wird eine Unterbrechung<br />

festgestellt, die mit den Messungen 4 <strong>und</strong> 5 als<br />

Unterbrechung in der Fangleitung lokalisiert werden<br />

kann. Die Unterbrechung innerhalb des Ringerders<br />

zwischen E 4 <strong>und</strong> E 5 wird durch die Messungen 8<br />

<strong>und</strong> 9 ermittelt. Eine einzelne Unterbrechung an der<br />

Erdeinführung E 8 wird mit den Messungen 16 <strong>und</strong> 17<br />

lokalisiert. Durch die Messung 18 kann die Verbindung<br />

der Erdungsanlage mit dem zentralen Potentialausgleich<br />

nachgewiesen werden. Wenn ein vermaschter<br />

zentraler Potentialausgleich vorhanden ist, müssten<br />

alle Verbindungen zwischen Erdungsanlage <strong>und</strong> Potentialausgleich<br />

geöffnet werden. Diese Messungen<br />

werden üblicherweise nicht durchgeführt. Mit der Messung<br />

19 kann die Verbindung der Erdungsanlage mit<br />

einer benachbarten Erdungsanlage geprüft werden.<br />

Ist der Widerstand an der Trennstelle E 1 größer als 1<br />

Ω, so ist die Trennstelle wieder zu schließen. Es wird<br />

jetzt die gleiche Messung an E 2 vorgenommen. Ist<br />

dieser Messwert in Ordnung, so erfolgt der Ablauf der<br />

Messung wie bereits beschrieben. Dabei wird die Ursache<br />

an der Trennstelle E 1 automatisch mit ermittelt.<br />

Nach erfolgter Messung sind alle geöffneten Trenn<strong>und</strong><br />

Verbindungsstellen wieder zu schließen.<br />

Messungen mit Erdungsprüfzangen<br />

Seit einigen Jahren werden Widerstandsmessungen<br />

auch mit Erdungsprüfzangen durchgeführt. Das Messverfahren<br />

eignet sich für die Kontrolle <strong>von</strong> Widerständen,<br />

wenn diese die Charakteristik einer Stromschleife<br />

aufweisen. Bei diesem Messverfahren sind keine Sonde<br />

<strong>und</strong> Hilfserde notwendig.<br />

Die Trennstellen brauchen nicht geöffnet zu werden.<br />

Die Praxis hat gezeigt, dass es bei nicht genauer<br />

Kenntnis der Erdungsanlage zu Fehlmessungen <strong>und</strong><br />

Fehldeutungen der Messergebnisse kommt. Wie auch<br />

bei allen übrigen Erdungsmessungen ist zu beachten,<br />

dass gemäß DIN EN 61557-2 (VDE 0413 Teil 5) der<br />

Norm für Erdungsmessgeräte eine Betriebsabweichung<br />

(Gebrauchsfehler) <strong>von</strong> +/- 30 % zulässig ist. Zur<br />

Messung <strong>von</strong> Erdausbreitungswiderständen an <strong>Blitzschutzsystemen</strong><br />

ist das Messverfahren ungeeignet<br />

Bild 3:<br />

Durchgangsmessungen an einem<br />

Blitzschutzsystem<br />

Verfasser: E.-A. Hampe Stand 05/2012


12.1<br />

Seite 7 <strong>von</strong> 7<br />

Prüfung des Potentialausgleichs<br />

Prüfung <strong>und</strong> <strong>Wartung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Blitzschutzsystemen</strong><br />

In Anlagen, die mit einer sensiblen Elektronik ausgerüstet<br />

sind, wird der Schutz gegen Störströme durch<br />

ein feinmaschiges Netz <strong>von</strong> Erdungen verstärkt. Um<br />

Potentialdifferenzen auszuschließen, müssen niederimpedante<br />

Leitungswege bereitgestellt werden. Die<br />

Widerstandswerte der Schleifen müssen gering <strong>und</strong><br />

miteinander identisch sein. Eine Schleife, deren Widerstandswert<br />

<strong>von</strong> den übrigen Anlageteilen abweicht,<br />

könnte, z.B. im Falle eines Blitzschlages, eine Potentialdifferenz<br />

verursachen, die an empfindlichen Anlagen<br />

erhebliche Schäden zur Folge haben kann.<br />

4.2 Prüfung bestehender Blitzschutzsysteme<br />

Regelmäßig durchzuführende Wiederholungsprüfungen<br />

sollen gewährleisten, dass ein Blitzschutzsystem<br />

seine Wirksamkeit dauernd beibehält.<br />

Es empfiehlt sich, die Prüfung in folgenden Schritten<br />

vorzunehmen:<br />

Der erste Schritt der Besichtigung besteht in der Überprüfung<br />

der Nutzungsart <strong>und</strong> der vorhandenen Bestandsunterlagen<br />

(Zeichnung, Anlagenbeschreibung,<br />

letzter Prüfungsbericht). Es ist festzustellen <strong>und</strong> ggf.<br />

durch örtliche Besichtigung zu überprüfen, ob<br />

DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3):2011-10, Tabellen<br />

6 bis 9, entsprechen,<br />

• die Leitungen sicher befestigt <strong>und</strong> insbesondere die<br />

Abstände der Halter eingehalten sind, Abstände zwischen<br />

0,80 <strong>und</strong> 1,00 Meter haben sich bewährt (DIN<br />

EN 62305-3, Bild E.22)<br />

• die Anzahl der Ableitungen <strong>und</strong> die Einhaltung der<br />

Abstände den Normen entsprechen,<br />

• die Verlegungstiefe des Blitzschutzerders eingehalten<br />

wurde,<br />

• die festgelegten Näherungen eingehalten oder neue<br />

Näherungen hinzugekommen sind,<br />

• Überspannungsschutzgeräte vorhanden, intakt <strong>und</strong><br />

richtig montiert sind,<br />

• die Verbindungsstellen ausreichende Auflageflächen<br />

haben <strong>und</strong> mechanisch fest sind,<br />

• der Korrosionsschutz hinsichtlich der Auswahl der<br />

Bauteile <strong>und</strong> bei der Verbindung zu anderen Werkstoffen<br />

(Kupferdächer) beachtet wurde; hierzu gehört<br />

auch die Querschnittsminderung (Abrosten) des Leitungsmaterials.<br />

Messungen<br />

Die Messungen sind wie im Abschnitt 4.1 beschrieben<br />

auszuführen.<br />

5 Dokumentation<br />

• am oder im Gebäude bauliche Veränderungen oder<br />

Erweiterungen vorgenommen wurden,<br />

• die Ausführung der Blitzschutzanlage noch der vorgef<strong>und</strong>enen<br />

Nutzung entspricht.<br />

Als bauliche Veränderungen zählen u.a. Austausch<br />

<strong>von</strong> Metallregenrinnen gegen solche aus Kunststoff,<br />

Auswechseln oder Neuanbringen <strong>von</strong> Stahlkonstruktionen,<br />

Rohrleitungen, Anbauten, Dachaufbauten. Vorgef<strong>und</strong>ene<br />

Veränderungen sind in Abstimmungen mit<br />

dem Nutzer im Prüfungsbericht <strong>und</strong> in den Zeichnungen<br />

zu vermerken.<br />

Der zweite Schritt der Besichtigung besteht in der Besichtigung<br />

des Blitzschutzsystems in seiner Gesamtheit.<br />

Gleichzeitig ist die Kontrolle auf mechanische<br />

Festigkeit neben den im Abschnitt 4.1 genannten Prüfschritten<br />

vorzunehmen.<br />

Über jede Prüfung ist ein Bericht zu erstellen, der<br />

zusammen mit den technischen Unterlagen <strong>und</strong> den<br />

Berichten vorhergehender Prüfungen beim Betreiber<br />

des Systems bzw. der zuständigen Verwaltungsstelle<br />

aufbewahrt werden soll. Zunehmend wird auch für die<br />

ständige Fortschreibung ein Prüfungsbuch bzw. Prüfungsheft<br />

verwendet. Sind keine Bestandszeichnungen<br />

vorhanden, so ist eine Neuzeichnung anzufertigen.<br />

Für den Prüfbericht kann z.B. der Vordruck des<br />

VDB verwendet werden.<br />

Mit der Übergabe des Prüfberichts bestätigt der Prüfer<br />

die Funktionstüchtigkeit der Blitzschutzanlage. Festgestellte<br />

Mängel sind im Prüfbericht genau aufzulisten.<br />

Für die umgehende Beseitigung der Mängel ist der Eigentümer<br />

verantwortlich.<br />

Insbesondere ist zu prüfen, ob<br />

• Übereinstimmung mit den zeichnerischen Unterlagen<br />

(Ausführungszeichnungen oder Bestandszeichnung)<br />

besteht,<br />

• die Anordnung der Fangeinrichtung (Masche, Stange<br />

oder Schutzkäfig) so erfolgte, dass ein Schutz für<br />

die bauliche Anlage gewährleistet wird; hierzu zählen<br />

auch Schornsteine <strong>und</strong> andere Dachaufbauten,<br />

• das Leitungsmaterial <strong>und</strong> verwendete Teile der Gebäudeausrüstung<br />

den Mindestquerschnitten nach<br />

Verfasser: E.-A. Hampe Stand 05/2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!