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Zahlen und Fakten 2010 - Schweizerischer Baumeisterverband

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Schweizer Bauwirtschaft :<br />

<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong>


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 1<br />

Inhalt<br />

Übersicht 2<br />

Bauwirtschaftsjahr <strong>2010</strong> 2<br />

<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> der Schweizer Bauwirtschaft <strong>2010</strong> 3<br />

Bautätigkeit 4<br />

Reale Bauausgaben in der Schweiz • Umsätze in der Bauwirtschaft insgesamt 4<br />

Umsätze im Bauhauptgewerbe • Umsätze im Hochbau im Bauhauptgewerbe 5<br />

Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe • Auftragsbestände im Bauhauptgewerbe 6<br />

Indexierte Entwicklung BIP, Baugewerbe <strong>und</strong> Bauhauptgewerbe • Bauinvestitionen nach Kategorie 7<br />

Bauausgaben nach Auftraggeber • Bauausgaben der öffentlichen Auftraggeber 8<br />

Umsätze nach Betriebsgrösse • Umsatzanteile der Sparten im Bauhauptgewerbe 9<br />

Wohnungspark Schweiz • Anzahl neu erstellte Gebäude <strong>und</strong> Wohnungen 10<br />

Neu- <strong>und</strong> Umbauanteile • Wertschöpfung im Baugewerbe <strong>und</strong> Bauinvestitionen 11<br />

Preise, Kosten, Löhne <strong>und</strong> Ertragslage 12<br />

Baupreisentwicklung in der Bauwirtschaft insgesamt • Kosten- <strong>und</strong> Preisentwicklung im Hochbau 12<br />

Kosten- <strong>und</strong> Preisentwicklung im Tiefbau • Teuerung <strong>und</strong> Löhne des Baustellenpersonals 13<br />

GAV-Mindestlöhne mit Lehrabschluss 2005 • GAV-Mindestlöhne Baugewerbe 14<br />

Durchschnittliche Monatslöhne nach Lohnklassen • Vereinbarte Anpassungen der Effektivlöhne 15<br />

Ertragslage nach Betriebsgrösse • Ertragslage nach Bausparte 16<br />

Beschäftigung <strong>und</strong> Strukturen 17<br />

Beschäftigung im Baugewerbe • Beschäftigungsentwicklung im Bauhauptgewerbe 17<br />

Nationalitätenstruktur des Baustellenpersonals • Veränderung der Qualifikationsstruktur 18<br />

Zahl der Lehrverträge • Arbeitslosenquote im Baugewerbe 19<br />

Durchschnittliche Betriebsgrösse im Bauhauptgewerbe • Konkurse <strong>und</strong> Neueintragungen 20<br />

Produktionshemmnisse im Bauhauptgewerbe • Unfallstatistik im Bauhauptgewerbe 21<br />

Ausgewählte Daten 22<br />

Baugesuche, Baubewilligungen <strong>und</strong> Submissionen • Erstellte <strong>und</strong> leer stehende Wohnungen 22<br />

Leerwohnungsziffer in der Schweiz • Hypothekarzinssätze <strong>und</strong> neu erstellte Wohngebäude 23<br />

Zementlieferungen Schweiz • Materialanteile Neubauten 24<br />

Internationales 25<br />

Entwicklung der Bauausgaben in ausgewählten Ländern • Bauausgaben pro Kopf 2009 25<br />

Nominelle Bauausgaben in ausgewählten Ländern • Beschäftigte im Baugewerbe in Europa 26<br />

Begriffe <strong>und</strong> Definitionen 27<br />

Abkürzungsverzeichnis <strong>und</strong> Impressum 28


2 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Die Bauwirtschaft im Zeichen einer guten Konjunktur<br />

Die nominellen Umsätze im Schweizer Bauhauptgewerbe stiegen <strong>2010</strong> im Vergleich zum Vorjahr<br />

nochmals leicht an, <strong>und</strong> zwar um 3,1 %. Sie beliefen sich auf r<strong>und</strong> 18.7 Mrd. Franken. Für diese<br />

Zunahme war vor allem der Tiefbau (+ 4,6 %) verantwortlich. Aber auch der Hochbau konnte<br />

wieder zulegen (+1,7 %), nachdem er 2009 noch geschrumpft war (– 3,7 %). Das allgemeine<br />

konjunkturelle Umfeld am Jahresende stimmte auch für 2011 optimistisch.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> war für die Schweizer Wirtschaft sehr erfreulich. Die Produktion nahm stark zu. Gemäss<br />

provisorischen Prognosen des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco konnte das BIP im Jahre <strong>2010</strong> real um<br />

2,7 % zulegen, womit es das Vorkrisenniveau bereits wieder übertroffen hat. Diese konjunkturelle Aufhellung<br />

wirkte sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresverlauf saisonbereinigt<br />

kontinuierlich gesunken (Dez. 2009: 4,4 %; Dez. <strong>2010</strong>: 3,8 %). Das von vielen Auguren prognostizierte<br />

«Horrorszenario» einer Arbeitslosenquote von über 5 % traf glücklicherweise nicht ein.<br />

Bei der Entwicklung der Konsumentenpreise gab es kaum Anzeichen grösserer Gefahren. <strong>2010</strong> erhöhte sich<br />

der Landesindex der Konsumentenpreise im Durchschnitt um moderate 0,7 %. Auch für das laufende Jahr<br />

wird eine tiefe Inflationsrate unter einem Prozent erwartet.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Staaten sind zudem die privaten <strong>und</strong> öffentlichen Haushalte<br />

in der Schweiz kernges<strong>und</strong>. So schloss die Rechnung des B<strong>und</strong>es für <strong>2010</strong> mit einem ordentlichen Finanzergebnis<br />

von 3.6 Mrd. Franken ab.<br />

Anhaltendes Bevölkerungswachstum stützt Wohnungsbau<br />

Der Wohnungsbau konnte <strong>2010</strong> gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 4,4 % vorweisen. Als Gr<strong>und</strong> für die<br />

rege Wohnungsproduktion sind nicht nur die historisch tiefen Zinsen zu nennen, sondern auch f<strong>und</strong>amentale<br />

Nachfragefaktoren, so die anhaltend hohe Einwanderung von gut qualifizierten Arbeitskräften trotz der<br />

vorübergehenden Abkühlung der Konjunktur. Dadurch erhielt der Wohnungsbau zusätzlichen Schub. Die<br />

bisher publizierten Monatsresultate lassen für <strong>2010</strong> eine Netto-Zunahme von über 75 000 Personen erwarten.<br />

Daneben dürfte die positive Einkommensentwicklung die Nachfrage nach Wohnungen weiter stimulieren.<br />

Tiefbau als Wachstumstreiber<br />

Der Tiefbau hat sich im zweiten Jahr in Folge sehr dynamisch entwickelt. Er verzeichnete im Vergleich zum<br />

Vorjahr ein markantes Plus von 4,6 % <strong>und</strong> wuchs weitaus stärker als die übrigen Bausparten. Trotz des absehbaren<br />

Auslaufens grosser Tiefbauprojekte (NEAT <strong>und</strong> Durchmesserlinie Zürich) ist davon auszugehen, dass<br />

die Investitionen aufgr<strong>und</strong> bereits heute bestehender Kapazitätsengpässe im Strassen- <strong>und</strong> Schienenverkehr<br />

<strong>und</strong> des wachsenden Unterhaltsbedarfs in Zukunft sogar noch steigen werden.<br />

Zuversichtlicher Blick in die Zukunft<br />

Ein Blick auf die Ende Dezember <strong>2010</strong> gemeldeten Bauvorhaben für das 1. Quartal 2011 (+2,9 %) zeigt, dass<br />

sich die Baukonjunktur in der ersten Jahreshälfte 2011 insgesamt kaum abkühlen dürfte. Gewisse Unsicherheiten<br />

bestehen in Bezug auf die Entwicklung der gesamtschweizerischen Konjunktur. Denn die Bauwirtschaft<br />

hängt schliesslich im starken Masse von ihr ab <strong>und</strong> kann sich langfristig nicht von gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklungen abkoppeln.<br />

Zürich, Ende März 2011


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 3<br />

<strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> der Schweizer Bauwirtschaft <strong>2010</strong><br />

2008 2009 <strong>2010</strong> 08/09 09/10 Quelle<br />

Bruttoinlandprodukt (nom. in Mrd. Fr.) 544.20 535.28 546.24 –1,6 % 2,0 % seco<br />

Wertschöpfung Baugewerbe (nom. in Mrd. Fr.) 27.81 28.41 29.75 2,2 % 4,7 % seco<br />

Inflation (LIK, Dez.) 100.0 100.2 100.8 0,2 % 0,6 % BfS<br />

ø-Zinssatz alte, var. Hypotheken der KB (Dez.) 2,82 % 2,74 % 2,73 % – – SNB<br />

Rendite B<strong>und</strong>esobligationen (10-jährig, Dez.) 2,15 % 1,97 % 1,67 % – – SNB<br />

Arbeitslosigkeit (Dez.) 3,0 % 4,4 % 3,8 % – – seco<br />

Umsatz in der Bauwirtschaft (nom. in Mrd. Fr.) 53.43 54.53 – 2,1 % – BfS<br />

Hochbau (Bauausgaben BfS) 40.79 41.86 – 2,6 % – BfS<br />

Tiefbau (Bauausgaben BfS) 12.63 12.67 – 0,3 % – BfS<br />

Umsatz im Bauhauptgewerbe (nom. in Mrd. Fr.) 17.91 18.13 18.70 1,3 % 3,1 % SBV<br />

Hochbau 9.55 9.19 9.35 –3,7 % 1,7 % SBV<br />

Tiefbau 8.36 8.94 9.35 6,9 % 4,6 % SBV<br />

Anzahl neu erstellte Gebäude mit Wohnungen 16 678 14 166 – –15,1 % – BfS<br />

Anzahl neu erstellte Wohnungen 44 191 39 733 40 696 (p) –10,1 % 2,4 % BfS<br />

Anzahl Vollzeitbeschäftigte im BHG (Sept.) 83 500 83 400 84 800 –0,1 % 1,7 % SBV<br />

Baustellenpersonal 67 600 67 700 68 300 0,1 % 0,9 % SBV<br />

Technisch-betriebswirtschaftliches Personal 10 600 10 600 11 500 0,0 % 8,5 % SBV<br />

Lernende (sämtlicher Berufe im Bauhauptgewerbe) 5 300 5 100 5 000 –3,8 % –2,0 % SBV<br />

Schweizer 37 800 37 200 37 700 –1,6 % 1,3 % SBV<br />

Ausländer 45 700 46 200 47 100 1,1 % 1,9 % SBV<br />

Anzahl Betriebe im Bauhauptgewebe (Dez.) 3 907 3 721 – –4,8 % – SUVA<br />

Baupreisindex BfS (Okt.) 125.5 123.1 124.1 –1,9 % 0,8 % BfS<br />

Hochbau (ganze Bauwirtschaft, 78 %, Okt. 98 = 100) 123.5 121.7 122.7 –1,5 % 0,8 % BfS<br />

Tiefbau (ganze Bauwirtschaft, 22%, Okt. 98 = 100) 131.7 127.3 128.5 –3,3 % 0,9 % BfS<br />

Produktionskostenindex SBV (3. Quartal)<br />

Hochbau (Mehrfamilienhaus, 1. Quartal 2002 = 100) 123.6 118.1 120.6 –4,4 % 2,1 % SBV<br />

Tiefbau (Stahlbetonbau, 1. Quartal 2002 = 100) 126.9 116.1 120.0 –8,5 % 3,4 % SBV<br />

Monatlicher Durchschnittslohn LMV-Lohnklassen<br />

(effektiv bezahlt)<br />

(ohne Anteil 13. Monatslohn <strong>und</strong> Zulagen,<br />

nominell in Franken)<br />

5 424 5 545 5 581 2,2 % 0,7 % SBV<br />

– = Bei Redaktionsschluss nicht verfügbar<br />

p = <strong>2010</strong>er <strong>Zahlen</strong> provisorisch


4 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Reale Bauausgaben in der Schweiz<br />

Mrd. Franken<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

1950<br />

1952<br />

1954<br />

1956<br />

1958<br />

1960<br />

1962<br />

1964<br />

1966<br />

1968<br />

1970<br />

1973 erste<br />

Ölkrise<br />

1972<br />

1974<br />

1976<br />

1978<br />

1979/80<br />

zweite<br />

Ölkrise<br />

1980<br />

1982<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

Investitionsbonus<br />

<strong>und</strong> WEG<br />

des B<strong>und</strong>es<br />

(1990 bis 1995)<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

Baubeginn NEAT<br />

(1996)<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

Umsätze in der Bauwirtschaft insgesamt (Bauausgaben BfS)<br />

54<br />

52<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

38<br />

36<br />

34<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Mrd. Franken<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Hochbau<br />

Tiefbau<br />

Zunahme der Bauausgaben<br />

Die nominellen Bauausgaben insgesamt<br />

stiegen 2009 im Ver gleich<br />

zum Vorjahr um 2,1 %. Diese Zunahme<br />

ist insbesondere dem<br />

Hochbau (+2,6 %) <strong>und</strong> weniger<br />

dem Tiefbau (+0,4 %) zuzuschreiben.<br />

Für das gute Abschneiden<br />

des Hochbaus war vor allem der robuste<br />

Wohnungsbau verant wortlich.<br />

Die Nachfrage nach Wohnungen<br />

ist trotz wirtschaftlicher<br />

Abkühlung «erstaunlich» hoch geblieben.<br />

Die Bauausgaben lagen 2009 um<br />

24,8 % über dem Wert von 2000.<br />

Von diesen Bauausgaben, erhoben<br />

vom BfS, fallen r<strong>und</strong> ein Drittel<br />

dem Bauhauptgewerbe zu.<br />

Der Rest gilt dem Baunebengewerbe<br />

sowie dem Planungs- <strong>und</strong><br />

Projektierungssektor.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 5<br />

Nominelle Umsätze im Bauhauptgewerbe<br />

Mrd. Franken<br />

Quelle: SBV<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Tiefbau<br />

Hochbau<br />

Umsätze nochmals im Plus<br />

Die Umsätze im Bauhauptge werbe<br />

stiegen <strong>2010</strong> im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 3,1 % auf 18.7 Mrd. Fr.<br />

Diese Zunahme ist grösstenteils<br />

dem Tiefbau (+4,6 %) zuzuschreiben.<br />

Aber auch der Hochbau<br />

konnte nach einer kurzen Verschnaufpause<br />

im Jahre 2009 wieder<br />

zulegen (+1,6 %).<br />

Starker Tiefbau<br />

Die positive Entwicklung des Tiefbaus<br />

ist in erster Linie einigen<br />

grösseren Infrastrukturprojekten<br />

(NEAT-Lose Ceneri, Durchmesserlinie<br />

Zürich, CEVA u. a.) zu verdanken.<br />

Zudem sorgt der steigende<br />

Unterhaltsbedarf von Infrastrukturbauten<br />

für zusätzliche Aufträge.<br />

Nominelle Umsätze im Hochbau im Bauhauptgewerbe<br />

en<br />

Mrd. Frank<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Quelle: SBV<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Öffentlicher Hochbau Wirtschaftsbau Wohnungsbau<br />

Wohnungsbau<br />

Die rekordtiefen Zinsen <strong>und</strong> die<br />

anhaltend hohe Einwanderung<br />

sorgen für eine hohe Nachfrage<br />

nach Wohnungen.<br />

Wirtschaftsbau<br />

Der Rückgang im Wirtschaftsbau<br />

ist auf die schlechte Investitionsstimmung<br />

der Unternehmen zurückzuführen.<br />

Diese Bausparte wird<br />

traditionell von starken Schwankungen<br />

der Umsätze geprägt <strong>und</strong><br />

ist von den Investitionszyklen der<br />

Unternehmen getrieben.<br />

Öffentlicher Hochbau<br />

Die Ausgaben für öffentliche<br />

Hochbauten bewegen sich seit<br />

Jahren auf knapp 1 Mrd. Fr. pro<br />

Jahr. Sie sind massgeblich vom<br />

politischen Prozess gesteuert <strong>und</strong><br />

weniger von der konjunkturellen<br />

Lage abhängig.


6 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Nominelle Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe<br />

Mrd. Franken<br />

Quelle: SBV<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Hochbau<br />

Tiefbau<br />

Wieder anziehende<br />

Auftragseingänge<br />

Nach einer kurzen Atempause im<br />

Jahre 2009 waren im Bauhauptgewerbe<br />

<strong>2010</strong> wieder steigen -<br />

de Auftragseingänge zu notieren<br />

(+3,7 %). Diese erreichten mit<br />

18.1 Mrd. Fr. bereits wieder das<br />

Niveau von 2008.<br />

Tiefbau (+6,9 %)<br />

Im Tiefbau registrierten die Auftragseingänge<br />

ein starkes Plus von<br />

6,9 %.<br />

Hochbau (+0,9 %)<br />

Auch die Auftragseingänge im<br />

Hochbau entwickeln sich wieder<br />

positiv. Dies war vorwiegend dem<br />

starken Wohnungsbau (+3,5 %)<br />

zuzuschreiben, welcher die Ausfälle<br />

im zyklischen Wirt schaftsbau<br />

(–9,3%) mehr als zu kompensieren<br />

vermochte.<br />

Nominelle Auftragsbestände per Ende Jahr im Bauhauptgewerbe<br />

Mrd. Franken<br />

Quelle: SBV<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Hochbau<br />

Tiefbau<br />

Weiterhin volle Auftragbücher<br />

Die Arbeitsvorräte entwickelten<br />

sich gegenüber dem Vorjahr nur<br />

leicht rückläufig (– 2,4 %) <strong>und</strong> beliefen<br />

sich auf beinahe 10.6 Mrd. Fr.<br />

Im Hochbau konnten die Arbeitsvorräte<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

sogar noch zulegen (+3,9 %). Auch<br />

hier kommt die robuste Nachfrage<br />

im Wohnungsbau zum Tragen.<br />

Im Tiefbau zeigt sich ein etwas<br />

anderes Bild. Hier waren die Arbeitsvorräte<br />

nach drei Jahren des<br />

Wachstums zum ersten Mal rückläufig<br />

(–6,4 %). Dies hängt in erster<br />

Linie mit der sehr hohen Bautätigkeit<br />

im Tiefbau zusammen,<br />

welche die Auftragseingänge<br />

überstieg.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 7<br />

Entwicklung BIP, Baugewerbe <strong>und</strong> Bauhauptgewerbe<br />

Index (2000 = 1.00)<br />

Quelle: seco (Daten), BfS (Daten) <strong>und</strong> SBV (Daten, Grafik)<br />

1.30<br />

1.25<br />

1.20.<br />

1.15<br />

1.10<br />

1.05<br />

1.00<br />

0.95<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

BIP Baugewerbe Bauhauptgewerbe<br />

Bauhauptgewerbe<br />

als Stütze der Konjunktur<br />

Nach der Krise im Bauhauptgewerbe<br />

in den Jahren 2002–2003<br />

erholten sich die nominalen Umsätze<br />

kontinuierlich. Ab 2007 entwickelte<br />

sich das Bauhauptgewerbe<br />

sogar schneller als das<br />

Bau gewerbe insgesamt. Dieser<br />

Aufschwung kam vor allem dank<br />

des Tiefbaus zustande. Von den<br />

krisenhaften Entwicklungen 2008–<br />

2009 blieb das Bauhaupt gewerbe<br />

vollständig verschont, ja, es trug<br />

zur Stabilisierung der Binnenkonjunktur<br />

wesentlich bei. Auch <strong>2010</strong><br />

konnte das Bauhauptgewerbe<br />

nochmals einen überdurchschnittlichen<br />

Wachstumsbeitrag leisten.<br />

Bauinvestitionen nach Kategorie der Bauwerke 2009<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft<br />

1%<br />

Industrie,<br />

Gewerbe,<br />

Dienstleist.<br />

18%<br />

Wohnen<br />

50%<br />

Verkehr <strong>und</strong><br />

Kommunikation<br />

16%<br />

Bildung,<br />

Forschung 3%<br />

Ges<strong>und</strong>heit 3%<br />

Kultur <strong>und</strong> Freizeit<br />

3%<br />

Übrige<br />

Infrastruktur<br />

6%<br />

50 % der Bauinvestitionen<br />

für das Wohnen<br />

R<strong>und</strong> die Hälfte der Bauinvestitionen<br />

fliessen in die Bauwerkkategorie<br />

Wohnen.<br />

Die Wirtschaft (Industrie, Gewerbe<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen) macht<br />

einen Anteil von 18 % aus. An<br />

dritter Stelle rangieren die Infrastrukturen<br />

für Verkehr <strong>und</strong> Kommunikation<br />

(16%).<br />

«Bildung <strong>und</strong> Forschung», «Ges<strong>und</strong>heit»<br />

<strong>und</strong> «Kultur <strong>und</strong> Freizeit»<br />

haben einen Anteil von jeweils<br />

3 % an den Bauinves titionen.


8 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Bauausgaben nach Auftraggeber<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

B<strong>und</strong><br />

Kantone<br />

Gemeinden<br />

Institutionelle Anleger<br />

Private, Gas-, Elektrizitäts- <strong>und</strong> Bahngesellschaften<br />

Bau- <strong>und</strong> Immobiliengesellschaften<br />

Private Personen<br />

Übrige Anleger<br />

Öffentliche Hand <strong>und</strong><br />

private Personen als<br />

wichtigste Auftraggeber<br />

Zusammen sind B<strong>und</strong>, Kantone<br />

<strong>und</strong> Gemeinden die grössten Bauherren<br />

der Bauwirtschaft <strong>und</strong><br />

vergaben 2009 ein Bauvolumen<br />

von insgesamt r<strong>und</strong> 17.7 Mrd.<br />

Franken, was bei rückläufiger Tendenz<br />

einem Auftragsanteil von<br />

fast 33 % entsprach.<br />

Es folgen private Personen <strong>und</strong><br />

Bau- <strong>und</strong> Immobiliengesellschaften<br />

mit einem Anteil von 24 %<br />

bzw. 16 %. Diese sind vornehmlich<br />

im Wohnungsbau tätig, währenddem<br />

öffentliche Investitionen<br />

zum grossen Teil in die Infrastrukturen<br />

fliessen.<br />

Bauausgaben der öffentlichen Auftraggeber<br />

Mrd. Franken<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

B<strong>und</strong> Kantone Gemeinden<br />

Die öffentliche Hand – ein<br />

wichtiger Auftraggeber für<br />

die Bauwirtschaft<br />

Lagen die Bauausgaben der öffent -<br />

lichen Hand seit 2000 bei r<strong>und</strong><br />

16 Mrd. Fr. pro Jahr, so nahmen<br />

sie 2009 um mehr als 1.7 Mrd. auf<br />

17.7 Mrd. Fr. zu. Die Aufteilung auf<br />

die drei Staatsebenen ist über die<br />

Jahre ziemlich konstant: Den grössten<br />

Anteil haben mit stets über<br />

einem Drittel die Gemeinden.<br />

Knapp darunter liegen anteilmässig<br />

die Kantone. Der B<strong>und</strong> kommt in<br />

der Regel für r<strong>und</strong> einen Viertel<br />

auf. 2009 war die Aufteilung wie<br />

folgt: Gemeinden 38,6 %, Kantone<br />

32,4 %, B<strong>und</strong> 29,0%. Die<br />

Rolle der Gemeinden wird in der<br />

Regel unterschätzt, da häufig aufwändige<br />

nationale Infrastrukturbauten<br />

im Zentrum der Aufmerksamtkeit<br />

stehen.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 9<br />

Umsätze nach Betriebsgrösse (Anzahl Beschäftigte)<br />

Umsatzanteile in % (der SBV-<br />

Umfrageteilnehmer)<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

55%<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Quelle: SBV<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

Grossbetriebe bedeutend<br />

Grössere Betriebe mit 100 <strong>und</strong><br />

mehr Beschäftigten wickeln über<br />

65 % der Umsätze im Bauhauptgewerbe<br />

ab.<br />

Hinweis<br />

Diese <strong>Zahlen</strong> beziehen sich auf<br />

die Umfrageteilnehmer der SBV-<br />

Quar talserhebung (alle Mitglieder<br />

ab einer jährlichen Lohnsumme<br />

von 100 000 Franken). Die erfassten<br />

Werte decken r<strong>und</strong> 50 % des<br />

gesamten Schweizer Marktes im<br />

Bauhaupt gewerbe ab.<br />

0 bis 19 20 bis 49 50 bis 99 100 bis 199 >_ 200 Beschäftigte<br />

Umsatzanteile der Sparten im Bauhauptgewerbe<br />

Umsatzanteil in %<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

55%<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Quelle: SBV<br />

28,2% 27,3%<br />

32,7%<br />

38,2%<br />

34,9% 33,9% 35,3% 36,8% 36,8%<br />

7,6% 8,7%<br />

5,7% 5,9%<br />

8,8%<br />

8,4%<br />

5,7%<br />

10,8%<br />

22,7% 26,1%<br />

14,9%<br />

15,6%<br />

6,0%<br />

5,7% 4,8%<br />

4,7% 5,1%<br />

10,0% 10,6% 11,4% 12,5% 13,2%<br />

14,6% 16,8% 16,9% 15,9% 14,4%<br />

35,8% 32,1%<br />

35,2%<br />

29,8%<br />

34,5% 33,0% 31,7% 30,1% 30,5%<br />

1986 1990 1995 2000 2005 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Öffentl. Tiefbau Öffentl. Hochbau Priv. Tiefbau<br />

Wirtschaftsbau<br />

Wohnungsbau<br />

Öffentlicher Tiefbau <strong>und</strong><br />

Wohnungsbau dominieren<br />

im Bauhauptgewerbe<br />

Im Bauhauptgewerbe wird über<br />

ein Drittel aller Umsätze im öffentlichen<br />

Tiefbau <strong>und</strong> ein weiterer<br />

Drittel im privaten Wohnungsbau<br />

getätigt. Der öffentliche Hochbau,<br />

der private Tiefbau <strong>und</strong> der<br />

Wirtschaftsbau teilen den verbleibenden<br />

Drittel unter sich auf.<br />

Der überdurchschnittliche Anteil<br />

des Tiefbaus 2000 (38,2 %) ist<br />

auf den Höhepunkt der NEAT-<br />

Arbeiten zurückzuführen.<br />

Durch die Vielzahl an Grossprojekten<br />

sowie die Konjunkturpakete<br />

des B<strong>und</strong>es verzeichnete<br />

der Tiefbau auch 2009 <strong>und</strong> <strong>2010</strong><br />

einen hohen Umsatzanteil von<br />

jeweils 36,8 %.


10 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Wohnungspark Schweiz: Bauperiode <strong>und</strong> Renovationsstand 2000<br />

Anzahl erstellte Wohnungen<br />

Quelle: BfS (Volkszählung 2000, Daten), SBV (Grafik)<br />

650'000<br />

600'000<br />

550'000<br />

500'000<br />

450'000<br />

400'000<br />

350'000<br />

300'000<br />

250'000<br />

200'000<br />

150'000<br />

100'000<br />

50'000<br />

0<br />

Vor 1919 1919–1945 1946–1960 1961–1970 1971–1980 1981–1990 1991–1995 1996–2000<br />

Bauperiode<br />

nicht renoviert (Stand 2000) renoviert (Stand 2000)<br />

Grosser Renovationsbedarf<br />

51 % aller vor 1980 erstellten<br />

Wohnungen waren nicht renoviert.<br />

Bei den vor 1919 erstellten<br />

Wohnungen betrug der Anteil<br />

immer noch 40 %. Dies zeugt von<br />

einem grossen Renovationsstau<br />

im Schweizer Wohnungspark,<br />

trotz der intensiven Sanierungsbemühungen<br />

der letzten Jahre.<br />

Wohnungsneubau bindet<br />

Kapazitäten<br />

Der Boom im Wohnungsneubau<br />

hat die Kapazitäten der Bauunternehmen<br />

praktisch ausgelastet.<br />

Der SBV erwartet deshalb, dass<br />

bei einem Abflachen des Neubaubooms<br />

die Renovierung von Wohnungen<br />

wieder an Bedeutung<br />

gewinnen wird.<br />

Anzahl neu erstellte Gebäude <strong>und</strong> Wohnungen<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

Anzahl erstellte Einheiten pro Jahr<br />

45'000<br />

42'500<br />

40'000<br />

37'500<br />

35'000<br />

32'500<br />

30'000<br />

27'500<br />

25'000<br />

22'500<br />

20'000<br />

17'500<br />

15'000<br />

12'500<br />

10'000<br />

7'500<br />

5'000<br />

2'500<br />

0<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Neu erstellte Wohnungen Neu erstellte Gebäude mit Wohnungen<br />

Steigende Anzahl Wohnungen<br />

pro Gebäudeeinheit<br />

Die Anzahl neu erstellter Wohnungen<br />

hat 2009 um 10,1 % abgenommen,<br />

die Zahl neuer Gebäude<br />

mit Wohnungen sank<br />

sogar um 15,1 %. Diese unterschiedlich<br />

starke Entwicklung<br />

weist darauf hin, dass die Anzahl<br />

Wohnungen pro Gebäudeeinheit<br />

steigt.<br />

Dies darf als Zeichen dafür gewertet<br />

werden, dass das «verdichtete<br />

Bauen» an Bedeutung gewinnt.<br />

Es wird vermehrt in den Agglomerationsgebieten<br />

gebaut, wo grössere<br />

Gebäude mit mehreren<br />

Wohneinheiten üblich sind.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 11<br />

Neu- <strong>und</strong> Umbauanteile an den totalen Bauausgaben<br />

Anteile in % an den totalen Bauausgaben<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

1980<br />

1981<br />

1982<br />

1983<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1987<br />

1988<br />

1989<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Zunehmende Wichtigkeit<br />

von Umbau- <strong>und</strong> Unterhaltsarbeiten<br />

In den letzten 25 Jahren haben<br />

Umbauten <strong>und</strong> Unterhalts arbeiten<br />

im Verhältnis zu den Neubauten<br />

im Hoch- <strong>und</strong> Tief bau<br />

insgesamt stark zugenommen.<br />

Durch die Förderung von energetischen<br />

Sanierungen durch B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Kantone ist mit einer weiteren<br />

anteilmässigen Zunahme<br />

der Umbauarbeiten zu rechnen.<br />

Das Förderprogramm läuft unter<br />

dem Titel «Das Gebäudeprogramm»<br />

<strong>und</strong> ist im Januar <strong>2010</strong><br />

angelaufen.<br />

Anteil «Neubau» an den Bauausgaben<br />

Anteil «Umbau/Unterhalt» an den Bauausgaben<br />

Wertschöpfung im Baugewerbe <strong>und</strong> Bauinvestitionen<br />

Indizes (1991 = 100)<br />

Quelle: BfS/seco (Daten), SBV (Grafik)<br />

106<br />

104<br />

102<br />

100<br />

98<br />

96<br />

94<br />

92<br />

90<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Reale Wertschöpfung im Baugewerbe<br />

Reale Umsätze im Baugewerbe (Bauinvestitionen seco)<br />

Umsätze<br />

– Vorleistungen Dritter<br />

(Material bspw.)<br />

= Wertschöpfung<br />

Steigende Wertschöpfung<br />

Die Wertschöpfung entspricht der<br />

eigenen Leistung eines Unter -<br />

nehmens (Lohnkosten + Steuern/<br />

Abgaben + Gewinn / Verlust).<br />

Die Entwicklung der realen Wertschöpfung<br />

konnte in den letzten<br />

Jahren mit der nominellen Umsatzentwicklung<br />

im Baugewer be<br />

insgesamt nicht mithalten. Dies<br />

sind Zeichen für die vermehrte<br />

Auslagerung von Arbeiten an<br />

Dritte <strong>und</strong> die steigenden Kosten,<br />

welche nicht überwälzt werden<br />

können.<br />

Ab 2008 ist eine Erholung der<br />

Wertschöpfung festzustellen, welche<br />

auf wertschöpfungsintensiven<br />

Grossprojekten <strong>und</strong> einer höheren<br />

Kapazitätsauslastung im Tiefbau<br />

basieren dürfte.


12 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Baupreisentwicklung in der Bauwirtschaft insgesamt<br />

Baupreisindex (Okt 1998 = 100)<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

132<br />

130<br />

128<br />

126<br />

124<br />

122<br />

120<br />

118<br />

116<br />

114<br />

112<br />

110<br />

108<br />

106<br />

104<br />

102<br />

100<br />

Okt 1998<br />

April 1999<br />

Okt 1999<br />

April 2000<br />

Okt 2000<br />

April 2001<br />

Okt 2001<br />

April 2002<br />

Okt 2002<br />

April 2003<br />

Okt 2003<br />

April 2004<br />

Okt 2004<br />

April 2005<br />

Okt 2005<br />

April 2006<br />

Okt 2006<br />

April 2007<br />

Okt 2007<br />

April 2008<br />

Okt 2008<br />

April 2009<br />

Okt 2009<br />

April <strong>2010</strong><br />

Okt <strong>2010</strong><br />

Total Bauwirtschaft Hochbau Tiefbau<br />

Baupreise im Seitwärtsgang<br />

Der vom BfS errechnete schweizerische<br />

Baupreisindex misst die<br />

Marktpreisentwicklung von Bauleistungen<br />

im gesamten Bausektor.<br />

Er erfasst vorwiegend Vertragspreise<br />

aller an der Erstellung<br />

eines Bauwerks beteiligten Parteien<br />

(Planung, Bauhauptgewerbe,<br />

Ausbaugewerbe <strong>und</strong> Zulieferung).<br />

Der Anstieg der Baupreise ab<br />

2003 ist vor allem auf Kosten -<br />

steigerungen (z. B. Preisexplosion<br />

beim Armierungsstahl <strong>und</strong> den<br />

fossilen Brennstoffen, Einführung<br />

des FAR, Erhöhung der LSVA) zurückzuführen.<br />

Seit April 2009 ist eine Seitwärtsbewegung<br />

der Baupreise festzustellen.<br />

Kosten- <strong>und</strong> Preisentwicklung im Hochbau (für Arbeiten im BHG)<br />

Preis- <strong>und</strong> Kostenindex im Hochbau<br />

(1. Quartal 2002 = 100)<br />

127<br />

125<br />

123<br />

121<br />

119<br />

117<br />

115<br />

113<br />

111<br />

109<br />

107<br />

105<br />

103<br />

101<br />

99<br />

97<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Daten, Grafik)<br />

2002 I<br />

2002 III<br />

2003 I<br />

2003 III<br />

2004 I<br />

2004 III<br />

2005 I<br />

2005 III<br />

2006 I<br />

2006 III<br />

2007 I<br />

Kosten: Produktionskostenindex SBV<br />

(Hochbau, Arbeiten BHG Mehrfamilienhaus)<br />

2007 III<br />

2008 I<br />

Preise: Baupreisindex BfS (Hochbau, Arbeiten BHG)<br />

2008 III<br />

2009 I<br />

2009 III<br />

<strong>2010</strong> I<br />

<strong>2010</strong> III<br />

Margenerosion im Hochbau<br />

Die blaue Kurve zeigt die durchschnittliche<br />

Kostenentwicklung im<br />

Hochbau für Bauarbeiten. Der Kostensprung<br />

2003 ist auf die Einführung<br />

des flexiblen Altersrücktritts<br />

FAR (Frühpensionierung) zurückzuführen.<br />

Diese Mehrkosten konnten<br />

kaum auf die Preise überwälzt<br />

werden.<br />

2004 zeigt die erste Stahlpreisexplosion.<br />

Der starke Anstieg der<br />

Kostenkurve 2006 <strong>und</strong> 2007 ist<br />

insbesondere auf weitere Preiserhöhungen<br />

beim Baustahl <strong>und</strong> den<br />

fossilen Energieträgern zurückzuführen.<br />

Nach einer kurzen Preisbaisse sind<br />

seit dem 3. Quartal 2009 wieder<br />

anziehende Rohstoffpreise festzustellen.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 13<br />

Kosten- <strong>und</strong> Preisentwicklung im Tiefbau (für Arbeiten im BHG)<br />

Preis- <strong>und</strong> Kostenindex im Tiefbau<br />

(1. Quartal 2002 = 100)<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Daten, Grafik)<br />

128<br />

126<br />

124<br />

122<br />

120<br />

118<br />

116<br />

114<br />

112<br />

110<br />

108<br />

106<br />

104<br />

102<br />

100<br />

98<br />

2002 I<br />

2002 III<br />

2003 I<br />

2003 III<br />

2004 I<br />

2004 III<br />

2005 I<br />

2005 III<br />

2006 I<br />

2006 III<br />

2007 I<br />

2007 III<br />

2008 I<br />

2008 III<br />

2009 I<br />

2009 III<br />

<strong>2010</strong> I<br />

Kosten: Produktionskostenindex SBV (Tiefbau, Stahlbetonbau)<br />

Preise: Baupreisindex BfS (Tiefbau, Arbeiten im BHG)<br />

<strong>2010</strong> III<br />

Margenerosion im Tiefbau<br />

Der Verlauf der durchschnittlichen<br />

Kosten für Bauunternehmer im<br />

Tiefbau ist ähnlich demjenigen im<br />

Hochbau. 2003 ist ebenfalls der<br />

Kostensprung aufgr<strong>und</strong> der Einführung<br />

des FAR zu erkennen.<br />

Das Abkühlen der Weltkonjunktur<br />

hat zu tieferen Energie- <strong>und</strong> Rohstoffpreisen<br />

geführt. Anfang 2009<br />

wurde die Talsohle erreicht, seither<br />

ist wieder ein zunehmender<br />

Aufwärtstrend bei den Baukosten<br />

festzustellen. Die Baupreise hingegen<br />

sind seit 2009 nur moderat<br />

gestiegen.<br />

Die Differenz zwischen beiden<br />

Indizes beträgt immerhin vier Indexpunkte.<br />

Teuerung <strong>und</strong> Löhne des Baustellenpersonals<br />

Indizes (Basis 2000 = 100)<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Daten, Grafik)<br />

116<br />

115<br />

114<br />

113<br />

112<br />

+7,2%<br />

111<br />

110<br />

109<br />

108<br />

107<br />

106<br />

105<br />

104<br />

103<br />

102<br />

101<br />

100<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Reales Lohnwachstum beim<br />

Baustellenpersonal von 7,2 %<br />

Seit 2000 sind die nominellen Löhne<br />

des Baustellenpersonals (Lohnklassen<br />

C, B, A, Q <strong>und</strong> V) um<br />

+15,7 % angestiegen (gem. SBV-<br />

Lohnerhebung). Im selben Zeitraum<br />

wurde eine Inflation von Dezember<br />

2000 bis Dezember <strong>2010</strong> von<br />

+8,5 % gemessen. Dies führt zu<br />

einem realen Lohnwachstum von<br />

+7,2 % beim Baustellenpersonal.<br />

FAR-Nullr<strong>und</strong>e 2003/2004<br />

Bei der Einführung des FAR 2003<br />

wurde in Absprache mit den Gewerkschaften<br />

auf eine Lohnerhöhung<br />

per 1.1.2004 verzichtet.<br />

Indexierter, nomineller monatlicher Durchschnittslohn (per Ende Juli,<br />

ohne Zulagen/Spesen/Anteil 13. Monatslohn) des Baustellenpersonals<br />

(LMV-Klassen A, B, C, Q, V; ohne Poliere), 2007 <strong>und</strong> 2008 Ende Februar<br />

Landesindex der Konsumentenpreise jeweils im Dezember


Monatlicher Bruttolohn in Franken<br />

(inkl. Anteil des 13. Monatslohns)<br />

14 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

GAV-Mindestlöhne für Berufe mit Lehrabschluss 2005<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Daten, Grafik)<br />

5'500<br />

5'000<br />

4'500<br />

pro Branche Durchschnitt (3827 Franken)<br />

4'000<br />

3'500<br />

3'000<br />

2'500<br />

2'000<br />

1'500<br />

1'000<br />

500<br />

0<br />

Bekleidung u. Pelzwaren<br />

Pers. Dienstleistungen<br />

Gastgewerbe<br />

Detailhandel<br />

Fahrzeugbau<br />

Nahrungsmittel u. Getränke<br />

Landverkehr, Transport<br />

Reisebüros<br />

Papier- u. Kartongewerbe<br />

Verlags- <strong>und</strong> Druckgewerbe<br />

Ges<strong>und</strong>heits- u. Sozialwesen<br />

Handel, Reparatur v. Autos, Tankstellen<br />

Metallerzeugnisse<br />

Nachrichtenübermittlung<br />

Präzisionsinstrumente <strong>und</strong> Uhren<br />

Dienstleistungen für Unternehmen<br />

Möbel, Schmuck<br />

Maschinenbau<br />

Holzverarbeitung<br />

Baugewerbe insgesamt<br />

Kreditgewerbe<br />

Bauhauptgewerbe (Lohnklasse Q)<br />

Hohe GAV-Mindestlöhne<br />

im Baugewerbe<br />

Für Personen mit Lehrabschluss<br />

beträgt der Mindestlohn durch -<br />

schnittlich 3 827 Fr. pro Monat.<br />

Mit 4 791 Fr. liegt er im Baugewerbe<br />

insgesamt deutlich darüber,<br />

ebenso im Kreditgewerbe mit<br />

5 222 Fr. In den übrigen Wirtschaftszweigen,<br />

d. h. in mehr als der Hälfte<br />

der analysierten Branchen liegt<br />

er zwischen 3 500 <strong>und</strong> 4 500 Fr.<br />

Basislöhne Berufe mit EFZ im Baugewerbe<br />

Quelle: Verschiedene GAV (Daten), SBV (Grafik)<br />

6'000<br />

5'500<br />

5'000<br />

4'500<br />

4'000<br />

3'500<br />

3'000<br />

Bauhauptgewerbe<br />

(Maurer <strong>und</strong> Verkehrswegebauer,<br />

blaue Lohnzone)<br />

Holzbau<br />

(Holzbaufachmann,<br />

5 Jahre Erfahrung)<br />

Gipsergewerbe<br />

(gelernter<br />

Berufsarbeiter)<br />

Malergewerbe<br />

(gelernter<br />

Berufsarbeiter)<br />

Gerüstbau<br />

(Gerüstmonteur)<br />

Gärtner- <strong>und</strong><br />

Floristengewerbe<br />

(Landschaftsgärtner)<br />

Monatliche Basislöhne in Franken<br />

Höchste Löhne<br />

des Baugewerbes<br />

In Sachen Lohn brauchen die Baumeister<br />

auch einen Vergleich<br />

nicht zu scheuen: Die Basislöhne<br />

im Bauhaupt gewerbe liegen deutlich<br />

über jenen anderer Branchen<br />

des Baugewerbes.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 15<br />

Durchschnittliche Monatslöhne im Bauhauptgewerbe <strong>und</strong> jährlicher Anstieg<br />

Nach Lohnklassen / ohne Spesen, Zulagen, Anteil 13. Monatslohn / ganze Schweiz, nominell<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

2006<br />

2005<br />

2004<br />

Poliere Vorarbeiter LK Q LK A LK B LK C Durchschnitt<br />

LMV-Lohnklassen<br />

Fr. 7444 Fr. 6465 Fr. 5756 Fr. 5701 Fr. 5272 Fr. 4741 Fr. 5581<br />

±% 1,1 % 0,8 % 0,3 % 0,7 % 0,7 % 0,9 % 0,7 %<br />

Fr. 7363 Fr. 6412 Fr. 5736 Fr. 5659 Fr. 5234 Fr. 4701 Fr. 5545<br />

±% 2,5 % 2,2 % 2,6 % 1,9 % 2,7 % 2,9 % 2,2 %<br />

Fr. 7185 Fr. 6277 Fr. 5592 Fr. 5552 Fr. 5097 Fr. 4569 Fr. 5424<br />

±% 2,4 % 2,1 % 2,0 % 1,8 % 1,5 % 1,4 % 1,7 %<br />

Fr. 7071 Fr. 6151 Fr. 5428 Fr. 5453 Fr. 5022 Fr. 4506 Fr. 5334<br />

±% 0,8 % 1,6 % 1,0 % 1,4 % 1,2 % 1,5 % 1,2 %<br />

Fr. 6961 Fr. 6055 Fr. 5428 Fr. 5378 Fr. 4963 Fr. 4440 Fr. 5269<br />

±% 1,3 % 1,6 % 2,0 % 2,0 % 2,6 % 3,3 % 1,9 %<br />

Fr. 6870 Fr. 5957 Fr. 5320 Fr. 5273 Fr. 4839 Fr. 4300 Fr. 5169<br />

±% 0,6 % 0,6 % –0,1 % 0,9 % 1,2 % 1,3 % 0,6 %<br />

Fr. 6828 Fr. 5920 Fr. 5326 Fr. 5226 Fr. 4780 Fr. 4244 Fr. 5140<br />

±% –0,6% 0,0 % 0,0 % –0,1 % 0,4 % 0,3 % –0,2%<br />

= LMV-Referenzlohn<br />

SBV-Lohnstatistik<br />

Die hier publizierten Durchschnittslöhne stammen von der SBV-Lohnerhebung. <strong>2010</strong> gingen über 47 000 Lohn meldungen<br />

ein (fast 60 % des Baustellenpersonals im Bauhauptgewerbe).<br />

Die Löhne streuen (v. a. bei den Polieren <strong>und</strong> Vorarbeitern) jedoch teilweise stark um die hier dargestellten Durchschnittswerte.<br />

2007 <strong>und</strong> 2008 wurden die Löhne per Ende Februar erfasst, sonst jeweils per Ende Juli.<br />

Vereinbarte Anpassungen der Effektivlöhne im Baugewerbe<br />

Index (1998 =100)<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV Grafik<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

Deutlicher Reallohnanstieg<br />

Die Löhne im Baugewerbe sind<br />

seit 1998 um über 9 Indexpunkte<br />

stärker gestiegen als die Teuerung.<br />

Der Zuwachs liegt auch über<br />

demjenigen des zweiten Sektors<br />

als Ganzes. Die Arbeitnehmenden<br />

kamen damit in den Genuss<br />

von Reallohnerhöhungen.<br />

105<br />

100<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Total 2. Sektor Baugewerbe Inflation


16 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Ertragslage (EBIT) nach Betriebsgrösse<br />

Durchschnittlicher EBIT in Prozent<br />

Quelle: SBV<br />

3,0%<br />

2,5%<br />

2,0%<br />

1,5%<br />

1,0%<br />

0,5%<br />

0,0%<br />

2006 2007 2008 2009<br />

1–30 Mitarbeiter 31–100 Mitarbeiter > 100 Mitarbeiter<br />

Betriebsgrösse ist<br />

nicht matchentscheidend<br />

Kleinbetriebe (bis 30 Mitarbeiter)<br />

erzielen über alle Sparten hinweg<br />

im Durchschnitt den höchsten<br />

EBIT. Dieser betrug im Jahr 2009<br />

1,7 %. Es folgen grosse (über 100<br />

Mitarbeiter) <strong>und</strong> mittlere Betriebe<br />

(30 bis 100 Mitarbeiter) mit 1,5 %<br />

bzw. 1,0 %. Damit werden Forschungsre<br />

sultate bestätigt, welche<br />

für das Bauhauptgewerbe<br />

keine steigenden Skaleneffekte<br />

feststellen konnten.<br />

Hinweis<br />

Der EBIT (engl. earnings before<br />

interest and taxes; wörtlich übersetzt<br />

«Gewinn vor Zinsen <strong>und</strong><br />

Steuern») ist eine betriebswirtschaftliche<br />

Kennzahl <strong>und</strong> sagt<br />

etwas über den betrieblichen Gewinn<br />

eines Unternehmens aus.<br />

Ertragslage (EBIT) nach Bausparten<br />

Durchschnittlicher EBIT in Prozent<br />

3,0%<br />

2,5%<br />

2,0%<br />

1,5%<br />

1,0%<br />

0,5%<br />

Quelle: SBV<br />

Unbefriedigende Ertragslage<br />

trotz guter Baukonjunktur<br />

Die Ertragssituation im Bauhaupt -<br />

gewerbe ist insgesamt unbefriedigend.<br />

Der durchschnittliche EBIT<br />

betrug 2009 über alle Bausparten<br />

hinweg r<strong>und</strong> 1,3 %.<br />

Die höchsten Werte verzeichnete<br />

nach wie vor die Tiefbaubranche,<br />

während der Hochbau von 2008<br />

bis 2009 auf tieferem Niveau stabil<br />

war.<br />

0,0%<br />

2006 2007 2008 2009<br />

Gesamt Hochbau Tiefbau Hoch-<strong>und</strong> Tiefbau


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 17<br />

Beschäftigung im Baugewerbe (inkl. kaufmännisches Personal)<br />

Anzahl Beschäftigte (jeweils Ende September)<br />

340'000<br />

320'000<br />

300'000<br />

280'000<br />

260'000<br />

240'000<br />

220'000<br />

200'000<br />

180'000<br />

160'000<br />

140'000<br />

120'000<br />

100'000<br />

80'000<br />

60'000<br />

40'000<br />

20'000<br />

0<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Daten, Grafik)<br />

1995 1998 2001 2005 2008<br />

Baunebengewerbe Bauhauptgewerbe<br />

Beschäftigungsrückgang<br />

im Bauhauptgewerbe<br />

Im Bauhauptgewerbe nahm die<br />

Beschäftigung (inkl. kaufm. Personal)<br />

von 1995 bis 2008 um über<br />

35 % ab.<br />

Im Baugewerbe insgesamt sank<br />

die Zahl nur um knapp 7 %. Sie<br />

nahm sogar von 2005 bis 2008<br />

um r<strong>und</strong> 6 % zu.<br />

Der Gr<strong>und</strong> mag darin liegen, dass<br />

sich die Prozesse im Bauhauptgewerbe<br />

besser als im Ausbaugewerbe<br />

mechanisieren lassen.<br />

Beschäftigungsentwicklung im Bauhauptgewerbe<br />

Quelle: SBV<br />

Anzahl Beschäftigte indexiert<br />

(1990 = 1; Total 1990 = 166 000)<br />

1.00<br />

0.90<br />

0.80<br />

0.70<br />

0.60<br />

0.50<br />

0.40<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

Leichte<br />

Beschäftigungs zunahme<br />

Die Beschäftigung ging im Bauhauptgewerbe<br />

von 1990 bis 2006<br />

um über 50 % zurück. Das Baustellenpersonal<br />

war dabei besonders<br />

betroffen (–54 %).<br />

Dieser Beschäftigungstrend konnte<br />

in den letzen vier Jahren dank<br />

der anhaltend guten Baukonjunktur<br />

gebrochen werden. Dabei ist<br />

das technisch-betriebswirtschaftliche<br />

Personal überdurchschnittlich<br />

gewachsen.<br />

Total (Sept. <strong>2010</strong>: 84 800, inkl. sonstiges Personal)<br />

technisch-betriebswirtschaftliches Personal (<strong>2010</strong>: 11 500)<br />

Baustellenpersonal (<strong>2010</strong>: 68 300)


18 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Nationalitätenstruktur des Baustellenpersonals per Ende Juli <strong>2010</strong><br />

Quelle: SBV<br />

Deutschland<br />

4,4%<br />

Serbien-Montenegro<br />

(inkl. Kosovo) 6,0%<br />

Frankreich<br />

2,1%<br />

Mazedonien<br />

2,6%<br />

Spanien<br />

3,1%<br />

übrige<br />

3,4%<br />

Italien<br />

13,3%<br />

Bosnien<br />

1,4%<br />

Kroatien<br />

1,0%<br />

Schweiz<br />

34,6%<br />

Kaum Veränderungen in<br />

der Nationalitätenstruktur<br />

Im Vergleich zu 2009 gab es <strong>2010</strong><br />

nur geringe Veränderungen in der<br />

Nationalitätenstruktur.<br />

Es bestehen grosse regionale Unterschiede.<br />

Im Tessin sind 90 %<br />

des Baustellenpersonal ausländischer,<br />

vorwiegend italienischer<br />

Herkunft, in der Zentralschweiz<br />

hingegen nur r<strong>und</strong> 40 %.<br />

Der Anteil der Arbeitskräfte des<br />

ehemaligen Jugoslawien beträgt<br />

r<strong>und</strong> 11 %. Diese Gruppe bildet<br />

neben den Portugiesen (28,1 %)<br />

<strong>und</strong> den Italienern (13,4 %) eine<br />

der drei grossen Ausländergruppen.<br />

Schweizer haben einen Anteil<br />

von 34,6 %.<br />

Portugal<br />

28,1%<br />

Die Deutschen bilden mit 4,4 %<br />

immer noch eine kleine Gruppe,<br />

welche aber anteilsmässig seit<br />

2005 überdurchschnittlich zugelegt<br />

hat.<br />

Veränderung der Qualifikationsstruktur<br />

Anteil am Total des Baustellenpersonals<br />

Quelle: SBV<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

55%<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Hoch qualifizierte<br />

(Poliere <strong>und</strong> Vorarbeiter)<br />

Mittel qualifizierte<br />

(Lohnklassen Q <strong>und</strong> A)<br />

Wenig qualifizierte<br />

(Lohnklassen B <strong>und</strong> C)<br />

1972 1982 1992 2002 <strong>2010</strong><br />

Überdurchschnittliche<br />

Abnahme der wenig<br />

qualifizierten Arbeitskräfte<br />

Alle Qualifikationsniveaus weisen<br />

eine absolute Abnahme der<br />

Beschäftigten aus. Der relative<br />

Rückgang ist jedoch äusserst unterschiedlich.<br />

Die Abnahme beim<br />

wenig qualifizierten Personal beträgt<br />

seit 1992 über 40 000 Personen.<br />

Diese ungleichmässige Verteilung<br />

des Personalrückgangs hat<br />

dazu geführt, dass die Anteile der<br />

gut <strong>und</strong> durchschnittlich Qualifizierten<br />

gestiegen sind. Wenig<br />

qualifizierte Mitarbeiter machten<br />

1972 über 65 % des Personals<br />

aus, <strong>2010</strong> nur noch 37 %. Die Mechanisierung<br />

auf den Baustellen<br />

hat also insbesondere wenig qualifizierte<br />

Arbeitsplätze zum Verschwinden<br />

gebracht.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 19<br />

Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im Bauhauptgewerbe<br />

Anzahl Lehrverträge<br />

1'600<br />

1'400<br />

1'200<br />

1'000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Maurer<br />

Verkehrswegbauer/Strassenbauer<br />

Baumeister engagieren<br />

sich als Lehrmeister<br />

Seit Beginn des Aufschwungs ist<br />

es den Baumeistern gelungen,<br />

eine deutlich wachsende Zahl von<br />

Lernenden zu rekrutieren. Im Jahr<br />

2009 entschieden sich über 1500<br />

Jugendliche für eine Lehre im<br />

Bauhauptgewerbe (Maurer über<br />

1200, Verkehrswegbauer r<strong>und</strong><br />

300). Bedauerlicherweise sind<br />

parallel dazu auch die Lehrabbruchquoten<br />

<strong>und</strong> Prüfungsmisserfolge<br />

stark angestiegen.<br />

Gegenmassnahmen sind eingeleitet<br />

<strong>und</strong> zeigen Wirkung.<br />

Arbeitslosenquote im Baugewerbe (nicht saisonbereinigt)<br />

Arbeitslosenquote in %<br />

Quelle: seco (Daten), SBV (Grafik)<br />

6,3<br />

6,0<br />

5,7<br />

5,4<br />

5,1<br />

4,8<br />

4,5<br />

4,2<br />

3,9<br />

3,6<br />

3,3<br />

3,0<br />

2,7<br />

2,4<br />

2,1<br />

1,8<br />

1,5<br />

1,2<br />

0,9<br />

0,6<br />

0,3<br />

0,0<br />

Jan 00<br />

Mai 00<br />

Sep 00<br />

Jan 01<br />

Mai 01<br />

Sep 01<br />

Jan 02<br />

Mai 02<br />

Sep 02<br />

Jan 03<br />

Mai 03<br />

Sep 03<br />

Jan 04<br />

Mai 04<br />

Sep 04<br />

Jan 05<br />

Mai 05<br />

Sep 05<br />

Jan 06<br />

Mai 06<br />

Sep 06<br />

Jan 07<br />

Mai 07<br />

Sep 07<br />

Jan 08<br />

Mai 08<br />

Sep 08<br />

Jan 09<br />

Mai 09<br />

Sep 09<br />

Jan 10<br />

Mai 10<br />

Sep 10<br />

Jan 11<br />

Sinkende Arbeitslosenquote<br />

Seit Januar <strong>2010</strong> ist durch die allgemeine<br />

konjunkturelle Aufhellung<br />

wieder ein Rückgang der<br />

Arbeitslosigkeit festzustellen. Dieser<br />

Trend gilt auch für das Baugewerbe.<br />

Die Grafik unterstreicht die starken<br />

saisonalen Einflüsse auf die<br />

Beschäftigung im Baugewerbe<br />

insgesamt.<br />

Die hier dargestellten Daten sind<br />

die vom seco publizierten, nicht<br />

saisonbereinigten Originalwerte.<br />

Alle Branchen<br />

Baugewerbe insgesamt


20 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Durchschnittliche Betriebsgrösse im Bauhauptgewerbe<br />

Personen pro Betrieb (inkl. kaufm. Personal)<br />

60<br />

58<br />

56<br />

54<br />

52<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

38<br />

36<br />

34<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

Quelle: SBV<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Median<br />

jeweils per Ende September<br />

Durchschnitt (arithmetisches Mittel)<br />

Leichter Anstieg<br />

der Betriebsgrösse<br />

Der Median der Betriebsgrösse<br />

bewegte sich in den letzten<br />

18 Jahren zwischen 25 <strong>und</strong> 34<br />

Personen. Die Entwicklung der<br />

durchschnittlichen Betriebsgrösse<br />

widerspiegelt die konjunkturelle<br />

Situation im Bauhauptgewerbe.<br />

Seit 2003 ist ein Anstieg zu verzeichnen.<br />

In den 90er-Jahren war<br />

der Rückgang markant.<br />

Median vs. Durchschnitt<br />

Der Median bezeichnet die Grenze<br />

zwischen zwei Hälften (50 %<br />

der Meldungen liegen darüber,<br />

50 % darunter).<br />

Konkurse<br />

Konkurse <strong>und</strong> Neueintragungen<br />

Quelle: Dun&Bradstreet (Daten), SBV (Grafik)<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Konkurse (linke Skala) Neueintragungen (rechte Skala)<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Neueintragungen<br />

Mehr Konkurse <strong>und</strong><br />

rekordhohe Eintragungen<br />

im Baugewerbe<br />

Die Anzahl Konkurse im Baugewerbe<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

deutlich gestiegen. Der Anstieg<br />

ist jedoch im langjährigen<br />

Vergleich nicht als aussergewöhnlich<br />

zu taxieren.<br />

Auffällig ist auch die hohe Zahl an<br />

Neugründungen. Die tiefen Markteintrittsbarrieren<br />

führen dazu,<br />

dass Kadermitarbeiter von konkursiten<br />

Baufirmen häufig ihre<br />

eigene Baufirma gründen. Dies<br />

trägt zur Intensivierung des Wettbewerbs<br />

bei. Das Schweizer Baugewerbe<br />

ist weiterhin durch eine<br />

hohe Anzahl Anbieter gekennzeichnet,<br />

eine eigentliche Strukturbereinigung<br />

steht noch weitgehend<br />

aus.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 21<br />

Produktionshemmnisse im Bauhauptgewerbe<br />

Anteil der Umfrageteilnehmer in %, die über entsprechende<br />

Produktionshemmnisse klagen (Mehrfachnennungen möglich)<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Quelle: KOF (Daten), SBV (Grafik)<br />

1994-Q3<br />

1995-Q3<br />

1996-Q3<br />

1997-Q3<br />

Kapazitätsengpässe<br />

(glatte Komponente)<br />

1998-Q3<br />

1999-Q3<br />

2000-Q3<br />

2001-Q3<br />

2002-Q3<br />

2003-Q3<br />

2004-Q3<br />

Mangel an Arbeitskräften<br />

(glatte Komponente)<br />

2005-Q3<br />

2006-Q3<br />

2007-Q3<br />

2008-Q3<br />

2009-Q3<br />

<strong>2010</strong>-Q3<br />

Witterung<br />

(glatte Komponente)<br />

Kapazitätsengpässe<br />

als Haupthemmnis<br />

Die gute Baukonjunktur hat dazu<br />

geführt, dass viele Bauunternehmungen<br />

Kapazitätsengpässe aufweisen.<br />

Ende <strong>2010</strong> waren für<br />

23,6 % (der Umfrageteilnehmer)<br />

Kapazitätsengpässe ein Produktionshemmnis.<br />

Zudem meldeten<br />

16,3 % der Umfrageteilnehmer<br />

Schwierigkeiten bei der Rekrutierung<br />

von Personal. In den Wintermonaten<br />

kommt es witterungsbedingt<br />

zu einer Abbremsung<br />

der Bautätigkeit (41,7 %).<br />

Die hier dargestellten Umfrageresultate<br />

der KOF weisen eine<br />

konjunkturelle <strong>und</strong> nicht langfristig<br />

ausgerichtete Optik aus.<br />

Die Umfrageteilnehmer melden<br />

sog. Produktionshemmnisse, von<br />

denen sie sich betroffen fühlen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Mehrfachnennungen<br />

kann die Summe der Anteile<br />

100 % übersteigen.<br />

Unfallstatistik im Bauhauptgewerbe<br />

Anzahl registrierter Unfälle/Krankheitsfälle<br />

pro 1000 Beschäftigte (BU <strong>und</strong> BK)<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

–<br />

Quelle: Suva (Daten, Klasse 41A), SBV (Grafik)<br />

327 323<br />

4.2<br />

283<br />

3.6<br />

240<br />

3.3<br />

212 208<br />

201 197 195<br />

2.8<br />

2.5 2.6<br />

2.5 2.5<br />

2.4<br />

1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009<br />

4.5<br />

4.0<br />

3.5<br />

3.0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

1.0<br />

0.5<br />

–<br />

Durchschnittliche Absenztage pro Fall<br />

Arbeitssicherheit<br />

zahlt sich aus<br />

Die Anstrengungen für die Arbeitssicherheit<br />

<strong>und</strong> den Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

im Bauhauptgewerbe zahlen<br />

sich aus:<br />

So hat die Wahrscheinlichkeit eines<br />

Berufsunfalles oder einer -krankheit<br />

zwischen 1985 <strong>und</strong> 2009 um<br />

40,3 % von 327 auf 195 Fälle pro<br />

1000 Beschäftigte abgenommen.<br />

Das sog. Absenzenrisiko hat im<br />

selben Zeitraum um 27 % abgenommen.<br />

Das Fallrisiko hat von 2008 auf<br />

2009 von 197 auf 195 pro 1000<br />

Beschäftigte abgenommen. Auch<br />

das Absenzenrisiko in Tagen ist<br />

leicht gesunken (–0,1 Tage).<br />

Fallrisiko (linke Skala)<br />

Absenzenrisiko (rechte Skala)


22 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Anzahl Baugesuche, Baubewilligungen <strong>und</strong> Submissionen<br />

Anzahl Baugesuche <strong>und</strong> Baubewilligungen<br />

Quelle: Baublatt (Daten), SBV (Grafik)<br />

59'000<br />

8000<br />

57'000<br />

55'000<br />

7500<br />

53'000<br />

51'000<br />

7000<br />

49'000<br />

47'000<br />

6500<br />

45'000<br />

43'000<br />

41'000<br />

6000<br />

39'000<br />

37'000<br />

5500<br />

35'000<br />

33'000<br />

5000<br />

31'000<br />

29'000<br />

4500<br />

27'000<br />

25'000<br />

23'000<br />

4000<br />

21'000<br />

19'000<br />

3500<br />

17'000<br />

15'000<br />

3000<br />

1999 20002001 2002 2003 20042005 20062007 20082009<strong>2010</strong><br />

Baugesuche (linke Skala)<br />

Baubewilligungen (linke Skala)<br />

Anzahl Submissionen<br />

Submissionen (rechte Skala)<br />

Positive vorlaufende<br />

Indikatoren<br />

Die Baugesuche (+5,2 %) <strong>und</strong> -bewilligungen<br />

(+6,6 %) sind <strong>2010</strong> im<br />

Vergleich zu 2009 markant gestiegen.<br />

Die Bewilligungszahlen<br />

erlauben Rückschlüsse auf die zukünftige<br />

Bautätigkeit. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong>e ist für 2011 sogar mit einer<br />

steigenden Nachfrage im privaten<br />

Sektor zu rechnen.<br />

Die Anzahl Submissionen sank um<br />

4,3 %. Diese Zahl korreliert jedoch<br />

nur schwach mit den Ausgaben<br />

der öffentlichen Hand, da in<br />

diesem Sektor vor allem der Projektumfang<br />

<strong>und</strong> nicht die Anzahl<br />

Submissionen entscheidend ist.<br />

Anzahl neu erstellte <strong>und</strong> leer stehende Wohnungen in der Schweiz<br />

Anzahl Wohnungen<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

80'000<br />

75'000<br />

70'000<br />

65'000<br />

60'000<br />

55'000<br />

50'000<br />

45'000<br />

40'000<br />

35'000<br />

30'000<br />

25'000<br />

20'000<br />

15'000<br />

10'000<br />

5'000<br />

0<br />

1950<br />

1952<br />

1954<br />

1956<br />

1958<br />

1960<br />

1962<br />

1964<br />

1966<br />

1968<br />

1970<br />

1973 erste<br />

Ölkrise<br />

1972<br />

1974<br />

1976<br />

1978<br />

1980<br />

1991 bis 1995 Höhepunkt der<br />

Wohneigentumsförderung (WEG) des B<strong>und</strong>es<br />

1982<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

<strong>2010</strong><br />

Anzahl neu erstellte Wohnungen<br />

Anzahl Leerwohnungen<br />

Gem. WEG direkt geförderte Wohnungen


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 23<br />

Leerwohnungsziffer in der Schweiz<br />

Anzahl leer stehende Wohnungen in %<br />

Quelle: BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

1,6<br />

1,5<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,2<br />

1,1<br />

1,0<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

jeweils per 1. Juni<br />

Leerwohnungsziffer<br />

weiterhin unter 1 %<br />

Ungeachtet der regen Wohnbautätigkeit<br />

hat sich die Leerwohnungsziffer<br />

unwesentlich von<br />

0,90 % auf nur 0,94 % erhöht.<br />

<strong>2010</strong> standen 36 713 Wohnungen<br />

leer. Dies entspricht 2116 Leerwohnungen<br />

mehr als ein Jahr<br />

zuvor.<br />

Die grosse Nachfrage nach Wohnraum<br />

vermochte die zusätzlich auf<br />

den Markt gekommenen Wohnungen<br />

offensichtlich mehrheitlich<br />

zu absorbieren. Vor allem in<br />

Agglomerationsgebieten sind weiterhin<br />

Engpässe zu verzeichnen.<br />

Hypothekarzinssätze <strong>und</strong> neu erstellte Wohngebäude<br />

Hypothekarzinssatz in %<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Quelle: BfS, SNB (Daten), SBV (Grafik)<br />

1990<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

Zinssatz für variable Hypotheken (linke Skala)<br />

Anzahl neu erstellte Gebäude mit Wohnungen (durch Privatpersonen<br />

in Auftrag gegeben, rechte Skala)<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Anzahl neuer Wohngebäude in 1000 pro Quartal<br />

Hypothekarzinssätze <strong>und</strong><br />

privater Wohnungsbau<br />

Die Entwicklung der durchschnittlich<br />

variablen Hypothekarzinssätze<br />

beeinflusst den privaten Wohnungsbau.<br />

Die Grafik zeigt, wie<br />

bei einer Veränderung des Hypothekarzinssatzes<br />

mit einer kurzen<br />

zeitlichen Verzögerung die Anzahl<br />

erstellter von Privatpersonen<br />

in Auftrag gegebener Wohngebäude<br />

reagiert. R<strong>und</strong> 30 % der<br />

Auftraggeber von allen Wohnbauten<br />

sind Privatpersonen.<br />

Der momentan sehr tiefe Zinssatz<br />

begünstigt den Wohnungsbau<br />

<strong>und</strong> sorgt dafür, dass auch für<br />

das Jahr 2011 eine hohe Wohnungsbauaktivität<br />

zu erwarten ist.<br />

1994 ist die Spitze der Wohneigentumsförderung<br />

(WEG) des<br />

B<strong>und</strong>es zu erkennen.


24 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Inlandlieferungen der Schweizerischen Zementindustrie<br />

In Tausend Tonnen<br />

Quelle: cemsuisse<br />

5'000<br />

4'500<br />

4'000<br />

3'500<br />

3'000<br />

2'500<br />

2'000<br />

1'500<br />

1'000<br />

Zementlieferungen als<br />

Spiegel der Baukonjunktur<br />

Die Inlandlieferungen der Schweizerischen<br />

Zementindustrie widerspiegeln<br />

die gute Baukonjunktur<br />

der letzten Jahre. <strong>2010</strong> wurden<br />

zirka 4.553 Mio. Tonnen Zement<br />

geliefert. Dies entspricht einem<br />

starken Plus von 5,1% gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

Die quartalsweise publizierten<br />

Daten von cemsuisse dienen als<br />

Indikator zur Baukonjunktur.<br />

500<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Materialanteile bewilligte neue MFH (Tragkonstruktionen)<br />

Quelle: Berner Fachhochschule<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

Massivbauweise dominiert<br />

im Mehrfamilienhaussegment<br />

Der Anteil des Massivbaus (Beton<br />

<strong>und</strong> Backstein) lag bei den Baubewilligungen<br />

für neue Mehrfamilienhäuser<br />

seit 2005 konstant um<br />

95 Prozent. Der wertmässige Anteil<br />

des Massivbaus an den Gesamtumsätzen<br />

dürfte jedoch<br />

noch leicht höher sein, da Mehrfamilienhausprojekte<br />

in Massivbauweise<br />

im Durchschnitt grösser<br />

sind als solche in Leichtbauweise.<br />

Beton Backstein Holz Andere


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 25<br />

Entwicklung der Bauausgaben in ausgewählten Ländern<br />

Indexierte, nominelle Umsätze (2000 = 1)<br />

Quelle: FIEC (Daten), SBV (Grafik)<br />

2.4<br />

2.3<br />

Portugal<br />

2.2<br />

Österreich<br />

2.1<br />

2.0<br />

Schweiz<br />

1.9<br />

Italien<br />

1.8<br />

Frankreich<br />

1.7<br />

Spanien<br />

1.6<br />

1.5<br />

Deutschland<br />

1.4<br />

1.3<br />

1.2<br />

1.1<br />

1.0<br />

0.9<br />

0.8<br />

0.7<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Schweiz: Gemächliches,<br />

aber konstantes Wachstum<br />

der Bauausgaben<br />

Die Entwicklung der indexierten<br />

Bautätigkeit in Europa ist im letzten<br />

Jahrzehnt von einem starken<br />

Anstieg in Spanien, Italien <strong>und</strong><br />

Frankreich gekennzeichnet.<br />

In jüngster Zeit haben diese Länder<br />

jedoch massive Einbrüche erlitten.<br />

Die Schweizer Bauwirtschaft liegt<br />

dabei im Mittelfeld. Die Bauausgaben<br />

in der Schweiz haben sich<br />

in der Betrachtungsperiode langsam<br />

aber konstant entwickelt.<br />

Dies kann als Indiz dafür gewertet<br />

werden, dass sich der Schweizer<br />

Immobilienmarkt im Gleichgewicht<br />

befindet.<br />

Bauausgaben pro Kopf 2009<br />

Quelle: FIEC, BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

Schweiz<br />

4'805<br />

Österreich<br />

3'571<br />

Spanien<br />

3'559<br />

Deutschland<br />

2'988<br />

Frankreich<br />

2'500<br />

Italien<br />

2'400<br />

Portugal<br />

1'698<br />

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000<br />

EURO<br />

Umsätze pro Kopf in EUR<br />

Die Bauausgaben in Euro pro Kopf<br />

sind in der Schweiz im europäischen<br />

Vergleich am höchsten.<br />

Das liegt u.a. an der überdurchschnittlichen<br />

Anzahl Infrastrukturbauten<br />

<strong>und</strong> an den hohen<br />

Qualitätsansprüchen <strong>und</strong> -anforderungen<br />

(welche sich in höheren<br />

Preisen niederschlagen).<br />

Österreich hat Spanien bei den<br />

Bauausgaben pro Kopf überholt.<br />

Ab 2009 ist es in Spanien zu<br />

einem drastischen Rückgang der<br />

Ausgaben pro Kopf gekommen,<br />

da durch das Platzen der Immobilienblase<br />

der Wohnungsbau<br />

praktisch zum Erliegen gekommen<br />

ist.


26 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Nominelle Bauausgaben in ausgewählten Ländern 2009<br />

Quelle: FIEC, Eurostat, BfS (Daten), SBV (Grafik)<br />

Deutschland<br />

(82,0)<br />

Spanien (45,8)<br />

Frankreich (64,4)<br />

Italien (60,0)<br />

Schweiz (7,7)<br />

Österreich (8,4)<br />

Portugal (10,6)<br />

18<br />

30<br />

37<br />

144<br />

163<br />

161<br />

245<br />

Grosse Mengenunterschiede<br />

in Europa<br />

Die Grafik zeigt die absoluten<br />

Grössenverhältnisse ausgewählter<br />

europäischer Baumärkte. Die<br />

deutsche «HOCHTIEF» setzte<br />

<strong>2010</strong> knapp 20.2 Mrd. Euro,<br />

«Bouygues Construction» über<br />

9.2 Mrd. Euro um. Der grösste<br />

Baukonzern der Schweiz «Implenia»<br />

hatte <strong>2010</strong> Umsätze in der<br />

Höhe von 1.8 Mrd. Euro zu verzeichnen.<br />

Die grossen europäischen<br />

Baukonzerne zeichnen sich<br />

zudem durch einen höheren Internationalisierungsgrad<br />

als die<br />

schweizerischen Grossfirmen aus.<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

90<br />

100<br />

110<br />

120<br />

130<br />

140<br />

150<br />

160<br />

170<br />

180<br />

190<br />

200<br />

210<br />

220<br />

230<br />

240<br />

250<br />

260<br />

Mrd. Euro<br />

Beschäftigte im Baugewerbe in Europa <strong>2010</strong><br />

Beschäftigungsanteil des Baugewerbes<br />

an der Gesamtbeschäftigung<br />

Quelle: FIEC (Daten), SBV (Grafik)<br />

13%<br />

12%<br />

11%<br />

10%<br />

9%<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

Slowenien<br />

Spanien<br />

Portugal<br />

Litauen<br />

Irland<br />

Tschechien<br />

Österreich<br />

Italien<br />

Schweiz<br />

Bulgarien<br />

Finnland<br />

Polen<br />

Frankreich<br />

Ungarn<br />

Holland<br />

EU-Durchschnitt<br />

Rumänien<br />

Schweden<br />

Grossbritannien<br />

Griechenland<br />

Belgien<br />

Deutschland<br />

Dänemark<br />

Knapp 8% der Beschäftigten<br />

in der Schweiz sind im<br />

Baugewerbe tätig<br />

(Ende <strong>2010</strong>: 7,8% oder r<strong>und</strong><br />

317 000 Personen)<br />

Zum Vergleich (Schweiz):<br />

– Maschinenbau: 2,1 %<br />

– Gastgewerbe: 5,7 %<br />

– Detailhandel: 8,2 %<br />

– Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Sozialwesen: 12,4 %<br />

– Kredit- <strong>und</strong> Versicherungsgewerbe:<br />

5,7 %<br />

– Industrie-Sektor: 16,5 %.<br />

Die Grafik zeigt – deutlicher als<br />

die Bauausgaben – das Gewicht<br />

des Baugewerbes in ausgewählten<br />

europäischen Ländern.


<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong> 27<br />

Begriffe der Leistungsmessung in der Bauwirtschaft<br />

1. Umsatzarten<br />

Bautätigkeit SBV (vom SBV erhobene Umsätze im Bauhauptgewerbe)<br />

Die Bautätigkeit im Bauhauptgewerbe umfasst die Umsätze inkl. Mehrwertsteuer der im Bauhauptgewerbe<br />

tätigen Betriebe. Sie umfasst vornehmlich Rohbauten im Hoch- <strong>und</strong> Tiefbau <strong>und</strong> vorbereitende<br />

Baustellenarbeiten. Das Bauhauptgewerbe deckt umsatzmässig r<strong>und</strong> einen Drittel der gesamten<br />

Bauwirtschaft ab.<br />

Bauinvestitionen (vom BfS erhoben)<br />

Die Bauinvestitionen umfassen alle Umsätze, die bei der Realisierung eines baubewilligungspflichtigen<br />

Bauwerks anfallen. Sie enthalten auch die sog. Vorleistungen (z. B. Ausgaben für Zement-, Beton- oder<br />

Kies lieferungen) sowie die Leistungen (<strong>und</strong> entsprechenden Entgelte) des Projektierungssektors.<br />

Bauausgaben (vom BfS erhoben)<br />

Die Bauausgaben beinhalten die Bauinvestitionen sowie die öffentlichen Unterhaltsarbeiten (die der<br />

Rechnungslegung der öffentlichen Hand zu entnehmen sind). Die privaten, nicht bewilligungspflichtigen<br />

Unterhaltsarbeiten sind in den Bauausgaben nicht mit eingerechnet, weil sie statistisch nicht erfassbar<br />

sind bzw. nicht erfasst werden.<br />

2. Wertschöpfung<br />

Wertschöpfung im Baugewerbe<br />

Die Wertschöpfung beschreibt den durch die Erstellung von Bauwerken geschaffenen Mehrwert. In der<br />

volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ergibt sie sich aus dem Produktionswert eines Baus (Umsätze)<br />

abzüglich der dazugehörigen Vorleistungen (z. B. Ausgaben für Zement, Kies, Beton, Fenster, Stahl,<br />

Treibstoffe, Kapitalkosten oder sonstige Leistungen Dritter). Das B<strong>und</strong>esamt für Statistik publiziert nur für<br />

das Baugewerbe insgesamt <strong>und</strong> nicht für die gesamte Bauwirtschaft die Wertschöpfung.<br />

3. Preise <strong>und</strong> Kosten<br />

Baupreisindex BfS (Absatzseite)<br />

Der Baupreisindex gibt die Entwicklung der Verkaufspreise wieder, die ein Bauunternehmen auf dem<br />

Markt effektiv für seine Leistung erzielt. Er widerspiegelt somit die wettbewerbs- <strong>und</strong> kostenbedingten<br />

Bewegungen von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage.<br />

Produktionskostenindex (PKI) des SBV<br />

Im Gegensatz dazu verfolgen Baukosten (z. B. der PKI des SBV) die Entwicklung der bei der Produktion<br />

einer Bauleistung anfallenden Kosten. Sie enthalten keine Gewinne oder Verluste wie Preisindizes (wie<br />

der Baupreisindex BfS). Baukosten widerspiegeln die Bewegungen der Beschaffungs- <strong>und</strong> Erstellungskosten<br />

von Unternehmen.<br />

Der Produktionskostenindex des Schweizerischen <strong>Baumeisterverband</strong>s repräsentiert die effektiv<br />

anfallenden Kosten des Unternehmers (im Bauhauptgewerbe) während der Ausführung von Bauarbeiten<br />

(Kosten für Personal, Material, Inventar <strong>und</strong> Fremdleistungen).


28 <strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong> • <strong>Zahlen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong> <strong>2010</strong><br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

BfS<br />

B<strong>und</strong>esamt für Statistik<br />

BHG<br />

Bauhauptgewerbe<br />

BIP<br />

Bruttoinlandprodukt<br />

BU/BK<br />

Berufsunfälle / Berufskrankheiten<br />

CEVA<br />

Bahnverbindung Cornavin-Eaux-Vives-Annemasse<br />

EBIT<br />

Engl. earnings before interest and taxes<br />

EFZ<br />

Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis<br />

FAR<br />

Flexibler Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe<br />

FIEC<br />

Verband der Europäischen Bauwirtschaft<br />

(Fédération Européenne de l’Industrie de la Construction)<br />

GAV<br />

Gesamtarbeitsvertrag (LMV)<br />

KOF<br />

Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich<br />

LIK<br />

Landesindex der Konsumentenpreise<br />

MFH<br />

Mehrfamilienhaus<br />

LMV<br />

Landesmantelvertrag für das schweizerische Bauhauptgewerbe (GAV)<br />

NOGA<br />

Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige<br />

SBV<br />

<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />

SNB<br />

Schweizerische Nationalbank<br />

seco<br />

Staatsekretariat für Wirtschaft<br />

Suva<br />

Schweizerische Unfallversicherungsanstalt<br />

WEG Wohnbau- <strong>und</strong> Eigentumsförderungsgesetz vom 4. Oktober 1974<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />

Weinbergstrasse 49<br />

CH-8042 Zürich<br />

Telefon 044 258 81 11<br />

Fax 044 258 83 35<br />

verband@baumeister.ch<br />

www.baumeister.ch<br />

Redaktionsschluss: Mitte April 2011<br />

Bearbeitet durch<br />

Departement Politik + Kommunikation des SBV<br />

Alfonso Tedeschi<br />

Auslieferung durch<br />

SBV-Shop<br />

<strong>Schweizerischer</strong> <strong>Baumeisterverband</strong><br />

Weinbergstrasse 49, Postfach<br />

CH-8042 Zürich<br />

Telefon 044 258 82 92<br />

Fax 044 258 82 23<br />

sbvshop@baumeister.ch<br />

www.baumeister.ch<br />

Art.-Nr. 66111 (D), 66112 (F)<br />

Titelbild: Frankfurt am Main, 2002<br />

Fotograf: Helmut Vogler


Art.-Nr. 66111

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