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Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF

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Emch+Berger AG<br />

Bern<br />

Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />

<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />

Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />

Zwangsbremsung. Durch Kombination der Informationsübertragung durch einen Permanent-<br />

und einen Elektromagneten, ist das System trotz der Einfachheit fail-safe.<br />

Die Häufung von Signalfällen veranlasste den Infrastrukturbetreiber Railtrack, das System<br />

AWS zu einer echten <strong>Zugbeeinflussung</strong> unter der Bezeichnung TPWS (Train Protection<br />

and Warning System) auszubauen. Für die Überwachung des Signalbegriffs Warnung blieben<br />

die bisherigen AWS-Magnete erhalten. Zusätzlich passiert der Zug bei Annäherung an<br />

ein Halt zeigendes Signal zwei punktförmige Geschwindigkeitsprüfungen, die durch kurze<br />

Messstrecken realisiert werden. Zur Informationsübertragung dienen Rahmenantennen, die<br />

am Anfang und Ende der Messstrecken installiert sind.<br />

Italien<br />

Die Italienische Eisenbahn benutzt auf allen Hauptstrecken ein punktförmiges <strong>Zugbeeinflussung</strong>ssystem<br />

unter der Bezeichnung SCMT. Hochgeschwindigkeitsstrecken mit einer<br />

zulässigen Geschwindigkeit über 200 km/h, die noch nicht mit ETCS Level 2 ausgerüstet<br />

sind, sind mit einem selbsttätigen Blocksystem mit Informationsübertragung durch frequenzcodierte<br />

Gleisstromkreise (BACC) ausgerüstet und verfügen zusätzlich zu SCMT<br />

über eine Führerstandssignalisierung (RSC). Die punktförmige <strong>Zugbeeinflussung</strong> basiert<br />

auf Eurobalisen und ermöglicht eine ausgefeilte, lückenlose Geschwindigkeitsüberwachung<br />

einschliesslich zugspezifischer Bremskurven. Auf Strecken ohne RSC können an kritischen<br />

Stellen kontinuierliche Infillinformationen durch codierte Gleisstromkreise bereitgestellt werden.<br />

Damit wird ein sehr wirkungsvoller Schutz gegen Signalfälle erreicht. Aufgrund der<br />

durchgehenden Geschwindigkeitsüberwachung wird auf eine besondere Überwachung der<br />

Aufnahme des Signalbegriffs „Warnung“ verzichtet. Lediglich auf Strecken mit BACC muss<br />

der Lokführer zur Wachsamkeitskontrolle jeden Codewechsel quittieren.<br />

Auf Nebenstrecken (ca. 30 % des Netzes) ist ein vereinfachtes System unter der Bezeichnung<br />

SSC im Einsatz, das dem Lokführer nur Informationen zu den Signalbegriffen anzeigt.<br />

Im Unterschied zu einer echten Führerstandssignalisierung wird nur der letzte Signalbegriff<br />

auf dem Führerstand wiederholt. Zwangsbremsungen werden nur unmittelbar beim Überfahren<br />

eines Halt zeigenden Signals ausgelöst. Für SSC können die gleichen Bordgeräte<br />

wie für SCMT benutzt werden.<br />

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