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Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF

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Emch+Berger AG<br />

Bern<br />

Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />

<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />

Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />

mit den Altbauformen der Indusi vergleichbar ist. Zum System PZB 90 bestehen folgende<br />

Unterschiede:<br />

Zur Geschwindigkeitsüberwachung wird keine kontinuierliche Bremskurve überwacht, sondern<br />

die Geschwindigkeit wird zwischen Vor- Hauptsignal nur an zwei diskreten Punkten<br />

geprüft. Der erste Punkt wird im Bordgerät eine definierte Zeit nach der 1000 Hz-<br />

Beeinflussung erzeugt, der zweite Punkt liegt am 500 Hz-Magnet. Bei Signalen ohne 500<br />

Hz-Magnet gibt es nur einen Prüfpunkt.<br />

Slowenien<br />

Bei den früheren Jugoslawischen Eisenbahnen war auf einigen Hauptstrecken die punktförmige<br />

induktive <strong>Zugbeeinflussung</strong> deutscher Bauart im Einsatz. Die Funktionalität beschränkte<br />

sich auf die Indusi-Überwachung der Altbauform I 60. Einige von der Slowenischen<br />

Eisenbahn neu beschaffte Triebfahrzeuge aus der Eurosprinter-Familie von Siemens<br />

(ES 64 U2 und ES 64 F4) haben bereits Fahrzeuggeräte mit PZB 90-Funktionalität aus aktueller<br />

Siemens-Produktion.<br />

Ungarn<br />

In Ungarn ist auf allen Hauptstrecken unter der Systembezeichnung EVM eine linienförmige<br />

<strong>Zugbeeinflussung</strong> mit Informationsübertragung durch frequenzcodierte Gleisstromkreise<br />

vorhanden. Die Geschwindigkeit wird in fünf Geschwindigkeitsstufen überwacht (15 km/h,<br />

40 km/h, 80 km/h, 120 km/h, vmax). Über die Führerstandssignalisierung wird dem Lokführer<br />

die zulässige Geschwindigkeit im aktuellen Abschnitt angezeigt, sofern ein Abschnitt mit<br />

gleicher oder höherer Geschwindigkeit folgt. Folgt ein Abschnitt mit geringerer Geschwindigkeit,<br />

wird dem Lokführer die Zielgeschwindigkeit angezeigt, auf die er bis zum nächsten<br />

Abschnitt abbremsen muss. Unterhalb von 15 km/h findet keine Überwachung statt. Mit<br />

weniger als 15 km/h können auch Halt zeigende Signale ohne Zwangsbremsung passiert<br />

werden. Die Wachsamkeitstaste ist normalerweise alle 1550 m zu betätigen. Wenn die Geschwindigkeit<br />

herabzusetzen ist, ist die Wachsamkeitstaste alle 200 m zu betätigen, solange<br />

die aktuelle Geschwindigkeit noch die Zielgeschwindigkeit überschreitet.<br />

Tschechien und Slowakei<br />

In beiden Ländern ist auf allen Hauptstrecken (in Tschechien ab 100 km/h, in der Slowakei<br />

ab 120 km/h) unter der Systembezeichnung LS eine linienförmige <strong>Zugbeeinflussung</strong> mit Informationsübertragung<br />

durch frequenzcodierte Gleisstromkreise vorhanden. Es handelt<br />

sich bei dem System LS um eine Weiterentwicklung der von den früheren sowjetischen Eisenbahnen<br />

benutzten linienförmigen <strong>Zugbeeinflussung</strong> ALSN, die in den 1960er Jahren<br />

von der damaligen Tschechoslowakischen Eisenbahn übernommen wurde.<br />

Die Geschwindigkeit wird in vier Geschwindigkeitsstufen überwacht (30 km/h, 40 km/h, 120<br />

km/h, vmax). Über die Führerstandssignalisierung wird dem Lokführer die zulässige Geschwindigkeit<br />

im aktuellen Abschnitt angezeigt, sofern ein Abschnitt mit gleicher oder höherer<br />

Geschwindigkeit folgt. Unterhalb von 30 km/h findet keine Überwachung statt. Beim<br />

Signalbegriff Warnung sowie bei Ankündigung einer Geschwindigkeit von 40 km/h ist innerhalb<br />

von vier Sekunden eine Wachsamkeitstaste zu betätigen.<br />

Polen<br />

Bei der <strong>Zugbeeinflussung</strong> handelt es sich um eine mit der Sicherheitsfahrschaltung kombinierte<br />

Wachsamkeitsprüfung. Bei diesem als SHP bezeichneten, punktförmigen System<br />

gibt es 200 m vor jedem Haupt- und Vorsignal einen ständig wirksamen Gleismagneten oh-<br />

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