Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF
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Emch+Berger AG<br />
Bern<br />
Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />
<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />
Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />
fahrverhinderung, wo der Durchrutsch-Weg nicht ausreichend ist, eingeführt. Die Ausgangslage<br />
ist allerdings bei der BLS unterschiedlich wegen des hohen Anteils elektronischer<br />
Stellwerke und der dichteren Stromversorgung (die Geschwindigkeitsüberwachung<br />
benötigt eine Stromversorgung). Ausserdem agiert die BLS aus der "komfortablen" Position<br />
eines flächenmässig viel kleineren Bahnbetreibers.<br />
Zu den im Vergleich zu den SBB günstigeren Rahmenbedingungen ist allerdings insbesondere<br />
auch auf die Finanzierung der Massnahmen zur Reduktion des Restrisiken hinzuweisen<br />
– seitens BAV werden für die beiden Bahnen BLS und SOB Finanzmittel zur Eliminierung<br />
der Unfallrisiken an Ausfahr- und Gruppensignalen durch Einbau von Geschwindigkeitsüberwachung<br />
und Abfahrverhinderung zur Verfügung gestellt. Insgesamt wäre in<br />
diesem Zusammenhang ein risikobasierter Einsatz der vorhandenen Finanzmittel über alle<br />
Bahnen zu prüfen.<br />
Das Risiko bei den Gruppenausfahrtsignalen ist bei der BLS durch die Abfahrverhinderung<br />
weitestgehend eliminiert.<br />
4.6.2 Vergleich mit SOB<br />
Auch die SOB verzeichnet einen viel höheren Prozentsatz mit Geschwindigkeitsüberwachung<br />
und Abfahrtsverhinderung ausgerüsteter Signale. Aktuell sind 78% aller ca. 315<br />
Signale mit euroZUB ausgerüstet, bis Ende Jahr werden es 89% sein. Grundsätzlich wird<br />
kein risikobasierter Ansatz wie bei den SBB verfolgt. In der Regel wird auch Signum zu EuroZUB<br />
umgebaut, nur bei Barriere-Deckungssignalen wird ein Signum zu EuroSignum<br />
umgebaut. Abfahrverhinderungen werden entweder mit Infill-Balise oder mit Loop installiert.<br />
Seit 2011 wird die Abfahrtsituation netzweit überprüft. Kriterien für den Einbau einer Abfahrverhinderung<br />
sind vor allem die Aufstartposition des Zuges, die Beschleunigung bis<br />
zum Signal und der Gefahrenpunkt, die sehr pragmatisch angewandt werden: überall dort,<br />
wo der Durchrutschweg kürzer als der Bremsweg ist, wird eine Infill-Balise oder ein Loop<br />
installiert.<br />
Aktuell sind 10 Gruppenausfahrsignale auf 5 Bahnhöfen installiert. Allerdings sind bei allen<br />
Ausfahrsignalen die Magnete vor dem Signal installiert. Generell werden keine neuen<br />
Gruppenausfahrsignale eingebaut (einzige Ausnahme aus Platzgründen) mit Ausnahme<br />
von nicht von fahrplanmässigen Zügen befahrenen Gleisen (Nebengleisen).<br />
4.7<br />
Internationaler Vergleich<br />
Der Sinn dieses Kapitels besteht in der Gegenüberstellung von statistischen Auswertungen<br />
bezüglich Ausrüstungsstand pro angefragte Bahn. Diese Bahnen sind per Ende Juni seitens<br />
SBB angefragt worden, relevante Statistik auf Basis eines strukturierten Fragebogens<br />
an die SBB zurückzusenden, um den internationalen Vergleich abzustützen.<br />
Per Ende September haben allerdings nur fünf ausländische Bahnverwaltungen auf diese<br />
Umfrage reagiert. Auch ist festzuhalten, dass aus deren Antworten nicht immer abgeleitet<br />
werden kann, wie viel Abfahrverhinderungen bei den einzelnen Signalen jeweils implementiert<br />
sind.<br />
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