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Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF

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Emch+Berger AG<br />

Bern<br />

Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />

<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />

Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />

Gesamtheitliche Bewertung der aktuellen Situation<br />

(für die detaillierte Darstellung vgl. Kap. 4)<br />

Die SBB haben in Sachen risikoorientierte und Kosten-Nutzen-orientierte Ausrüstung mit <strong>Zugbeeinflussung</strong><br />

einen guten Stand erreicht. Die eingeleiteten Programme zeugen davon, dass die<br />

Risikosituation seitens der SBB erkannt, mit methodisch gut entwickelten Tools analysiert und,<br />

wenn auch mit Unterbrüchen, geeignete Massnahmen für eine effiziente Risikoreduktion bis<br />

2018 getroffen werden bzw. wurden. Aus technologischer, betrieblicher, finanzieller Sicht und<br />

aus einer korrekten Risikobetrachtung heraus wurden die richtigen Tools zum richtigen Zeitpunkt<br />

eingesetzt. Zwecks Erreichung einer bestmöglichen Wirtschaftlichkeit folgen diese Programme<br />

dem ETCS-Rollout und sind mit vielen und komplexen Massnahmen wie z.B. Stellwerkserneuerungen<br />

sehr eng verzahnt. In diesem Zusammenhang sind aufwendige Planungsprozesse unter<br />

der Beteiligung interner und externer Entscheidungsträger etabliert. Die erforderlichen Ressourcen<br />

werden an die Bewältigung dieser Prozesse, aber insbesondere an die Umsetzung der<br />

Massnahmen selbst gebunden. Im Rahmen vorgegebener Ressourcen ist die Frage nach der<br />

richtigen Priorisierung entscheidend (siehe Empfehlung A).<br />

Zusammenfassend kann folgende Beurteilung festgehalten werden:<br />

Die SBB betrachten die <strong>Zugbeeinflussung</strong> aus einer ganzheitlichen Systemsicht heraus:<br />

o Die parallele Vorbereitung von Infrastruktur und Fahrzeugen auf den Zustand „ETCS<br />

only“ gilt als besonders wirtschaftlich und wird konsequent verfolgt.<br />

Die SBB kennen die Risikosituation, setzen risikoorientierte Prozesse zur Nach-/Aufrüstung<br />

der <strong>Zugbeeinflussung</strong> ein und unterstützen diese mit stets weiterzuentwickelnden Rechentools:<br />

o Der ursprüngliche, konsequent angewandte risikoorientierte Ansatz auf Basis Kosten-<br />

Nutzen-Wirksamkeit stellt eine möglichst hohe Risikoreduktion pro investierten Franken<br />

sicher.<br />

o Mit der sich in Umsetzung befindenden netzweiten Anwendung von R I-20027 werden<br />

nach Umsetzung des 1700-Punkte-Programms alle als kritisch identifizierten<br />

Durchrutschwege über eine Geschwindigkeitsüberwachung verfügen.<br />

o Die verbleibenden, relativ geringen Restrisiken, die sich aus dem Einsatz der punktförmigen<br />

<strong>Zugbeeinflussung</strong> ergäben, werden mit dem flächendeckenden Einsatz von<br />

ETCS L2 weiter signifikant eliminiert (siehe Empfehlung B).<br />

Der internationale Vergleich der <strong>Zugbeeinflussung</strong>stechnologien ist von der eingebauten<br />

Technik und der jeweils projektierten Funktionalität abhängig. Für vergleichende Aussagen<br />

muss auch das jeweilige Risikopotenzial der Signalpunkte herangezogen werden:<br />

o Die Kombination Signum und ZUB ohne Abfahrverhinderung erreicht einen durchschnittlichen<br />

Platz im Vergleich mit den anderen europäischen Bahnen. Diese Kombination<br />

ist allerdings an Standorten mit ausreichend langem Durchrutschweg durchaus<br />

State of the Art, da eine Abfahrverhinderung keine Zusatzsicherheit bringt und<br />

daher nicht erforderlich ist.<br />

o In der Kombination auch mit Abfahrverhinderung an den erforderlichen kritischen<br />

Stellen gehört die Kombination Signum+ZUB zu den besten Technologien und kann<br />

als „State of the Art“ bezeichnet werden (vgl. Kap. 4.2 und 4.2.2).<br />

o Nur Signum bei der Konstellation, wo der Bremsweg länger als Durchrutschweg ist,<br />

ist jedoch nicht mehr „State of the Art“.<br />

Die aktuelle ETCS-Strategie bedient im Übergang zum langfristig anvisierten flächendeckenden<br />

ETCS L2-Einzug primär Substanzerhalt, Zugang zum Netz und Interoperabilität als<br />

Treiber. Es werden konsequent Elemente aus dem ETCS-Baukastensystem eingebaut, was<br />

einen guten technologischen Übergang sicherstellt. Für die Zeit ab 2018 braucht es aller-<br />

30. Oktober 2013 Seite iii

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