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Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF

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Emch+Berger AG<br />

Bern<br />

Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />

<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />

Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />

ZUB-Informationen mit Hilfe des ETCS-Telegrammpakets 44). Dadurch wurden bzw. werden<br />

vorteilhafte Voraussetzungen für das bevorstehende Umstellen auf ETCS L1 LS geschafft.<br />

Auch wird der weitere Betrieb/Verbreitung von nicht ETCS-kompatiblen Komponenten<br />

weitestgehend gestoppt.<br />

Diese Migration erfolgt dabei so, dass die nur mit SIGNUM und ZUB ausgerüsteten Fahrzeuge<br />

weiterhin verkehren können - Fahrzeuge ohne ETCS-Ausrüstung können mittels<br />

ETM ZUB&Signum Informationen aus den Eurobalisen/Loop lesen. Fahrzeuge mit ETM<br />

bzw. ZUB262ct-Ausrüstung können auf dem Normalspurnetz der SBB verkehren. Nach<br />

Abschluss der Migration im 2017 wird es möglich sein, dass neue Fahrzeuge nur noch mit<br />

einem ETCS Fahrzeuggerät ausgerüstet werden müssen.<br />

Bei der Konzernstrategie aus dem Jahre 2002 (s. Anhang C) namens „Neue Technologien<br />

- neue Stellwerks-/Fernsteuerungstechnik, ETCS und GSM-R“ wurde für den ETCS-L2-<br />

Einsatz ein sehr hoher Finanzierungsbedarf kalkuliert, welcher vor allem durch den für<br />

ETCS L2 erforderlichen Einsatz von elektronischen Stellwerken (anstelle Relaisstellwerke)<br />

entstehen würde. Die SBB haben einen FPGA-Ansatz in Erwägung gezogen, um diesem<br />

erhöhten Finanzierungsbedarf entgegenzuwirken. FPGA steht für «Field Programmable<br />

Gate Array» und ist ein Pilotprojekt für einen elektronischen Schaltkreis, auf dem eine logische<br />

Schaltung programmiert werden kann. Mit der Technologie werden die unzähligen<br />

analogen Schaltungen der Relaisstellwerke – die beispielsweise für jede Weichenstellung<br />

und jede Signalschaltung erforderlich sind – in digitale Signale umgewandelt und ohne<br />

Verzögerung übermittelt. Damit wird eine günstige Lösung für ein ECTS L2-Overlay geschaffen.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass ein mit FPGA-Modul auszurüstendes Relaisstellwerk<br />

nichts an der Grundfunktionalität des Stellwerkes ändert, auch kann die bestehende Substanz<br />

(Domino 67) voraussichtlich weiter genutzt werden. Die SBB erproben diesen Ansatz<br />

in einem Pilotprojekt zusammen mit den ÖBB und der DB. Die Prüfung einer FPGA-<br />

Aufrüstung ist geboten, da es viele Strecken mit sehr einfachen Betriebsbildern gibt, wo die<br />

Funktionalität eines Relaisstellwerks völlig ausreichend ist.<br />

Durch den frühzeitigen und richtungsweisenden Entscheid, NBS ETCS L2 einzuführen und<br />

Erfahrungen zu sammeln, zählten die SBB zu den ersten Bahnen mit verwertbarer Betriebserfahrung<br />

mit ETCS L2. Diesem Umstand sind viele positive Impulse für Industrie sowie<br />

für andere Bahnen zur Weiterentwicklung von ETCS L2 entsprungen (inkl. Weiterentwicklung<br />

Subsets und Baselines, Einbindung Industrie etc.).<br />

Allerdings haben die SBB nicht vollumfänglich die Chance genutzt, aus der erfolgreichen<br />

Implementierung ETCS L2 (NBS, LBT) weiterreichende Impulse für eine anschliessende<br />

netzweite Einführung L2 abzuleiten und der eigenen SA-Strategie zugrunde zu legen. Folgende<br />

Gründe können hierfür u.a. hervorgehoben werden:<br />

- Die enormen Anstrengungen um die Einführung dieser Technologie haben zu "Verschleisseffekten"<br />

geführt, die von den positiven Dimensionen einer flächendeckenden<br />

Einführung abgelenkt haben. Ausschlaggebend dafür sind Probleme technischer Art<br />

(Anschliessen der Relaisstellwerke) gewesen sowie der relativ lange Zeitraum, bevor<br />

das neue System zu funktionieren angefangen hat (seit Ende der 90er Jahre bis<br />

2005/2006). Daraus resultieren u.a. die Fokussierung zunächst auf ETCS L1 LS sowie<br />

der fehlende Anstoss und Druck, den Lieferantenmarkt im Sinne einer Kosten-<br />

/Effizienzsteigerung langfristig proaktiv zu beeinflussen.<br />

- Der zu dieser Zeit – wie aber auch aktuell - immer noch fehlende Nachweis, dass<br />

ETCS L2 effizient und ohne nennenswerte Komplikationen insbesondere in grossen<br />

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