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Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF

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Emch+Berger AG<br />

Bern<br />

Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />

<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />

Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />

eine moderne, zukunftssichere Lösung ersetzt, durch die der Übergang auf das ETCS-<br />

Level 1 erleichtert wird.<br />

Dabei ist jedoch zu beachten, dass die im System Signum+ZUB mögliche Funktion der Abfahrverhinderung<br />

nur dort zur Verfügung steht, wo sie mit den dafür erforderlichen zusätzlichen<br />

Beeinflussungspunkten örtlich projektiert worden ist.<br />

Strecken, die nur mit dem System Signum ausgerüstet sind, erfüllen nur noch die Grundanforderungen<br />

an ein <strong>Zugbeeinflussung</strong>ssystem. Hier bewegen sich die Schutzfunktionen im<br />

europäischen Vergleich eher im hinteren Drittel der Skala.<br />

Fazit:<br />

Die Kombination:<br />

- Signum+ZUB+Abfahrverhinderung entspricht dem State of the Art. Bei den so ausgerüsteten<br />

Signalpunkten zählen die SBB zur Spitze in Europa zusammen mit den Bahnen<br />

in Luxemburg (ETCS L1 LS), Dänemark (ZUB123), Italien (SCMT), Frankreich<br />

(KVB) und Holland (ATB-NG).<br />

- Signum+ZUB ohne Abfahrverhinderung liegt im europäischen Vergleich eher im Mittelfeld.<br />

- Alleinige Ausrüstung nur mit Signum dort, wo der Durchrutschweg kürzer als der<br />

Bremsweg ist, entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen.<br />

Für die Standortbestimmung spielen nicht nur vorhandene Funktionalitäten eine Rolle. Es<br />

ist auch der Anteil der damit ausgerüsteten Signale auf dem Netz zu berücksichtigen.<br />

Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass diese Klassifikation nicht automatisch zum Schluss<br />

führen darf, dass Standorte, die nicht nach dem State of the Art ausgerüstet sind, per Definition<br />

ein nennenswertes Restrisikopotenzial ausweisen. Es gibt schlicht Standorte, an<br />

welchen kein State of the Art nötig ist, da die Grundfunktionen Warnung/Halt ausreichend<br />

sind, um Kollisionen zu vermeiden. Beispielhaft sind sehr selten befahrene Abschnitte zu<br />

benennen, die noch ein akzeptables Risikopotenzial haben, obwohl sie nicht nach dem<br />

State of the Art ausgerüstet sind. Die richtige Anwendung der R I-20027 wird dazu führen,<br />

dass nicht State of the Art-Abschnitte nur noch an Standorten verbleiben dürfen, die vom<br />

Risiko her „akzeptabel“ sind. Auch bei kleinem Risiko ist allerdings jeweils auch noch der<br />

Imageschaden von Unfällen bei Signalen, die nicht nach dem State of the Art ausgerüstet<br />

sind, zu beachten.<br />

4.3<br />

Beurteilung der Strategie ETCS Migration<br />

Die Beurteilung wird vorgenommen im Kontext<br />

der Beschlüsse des Verwaltungsrates SBB 2002, 2006, 2008 (=aktuell geltende<br />

Strategie, nach welcher bis Ende 2017 ETCS L1 LS flächendeckend einzuführen<br />

ist)<br />

der Entscheide BAV und BAV-Richtlinie <strong>Zugbeeinflussung</strong> im schweizerischen<br />

Normalspur-Eisenbahnnetz vom 01.05.2012<br />

der aktuell umgesetzten Strategie<br />

des internationalen Umfeldes<br />

Kernstück der aktuellen ETCS-Strategie ist der Einsatz von ETCS-Komponenten ab 2003<br />

(SIGNUM-P44 und EuroZUB-P44 zur Übertragung der schweizspezifischen SIGNUM- und<br />

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