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Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF

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Emch+Berger AG<br />

Bern<br />

Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />

<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />

Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />

ren Parameter ausser Acht lässt. Bei dieser Betrachtung erreicht das System Signum+ZUB<br />

die höchste Bewertung und steht damit auf dem gleichen Level wie die modernsten derzeit<br />

in Europa eingesetzten Systeme. Dabei ist allerdings zu beachten, dass es sich um einen<br />

reinen Vergleich der mit den <strong>Zugbeeinflussung</strong>ssystemen realisierbaren Schutzfunktionen<br />

handelt, unabhängig davon, ob an einem konkreten Einbauort diese Funktionen tatsächlich<br />

alle realisiert sind. Das betrifft vor allem die Abfahrverhinderung, die durch Anordnung zusätzlicher<br />

Beeinflussungspunkte besonders projektiert werden muss. Zudem ist auch hier<br />

anzumerken, dass die hohe Bewertung nur durch die Kombination von Signum und ZUB<br />

zustande kommt, und sich das Bild bei alleiniger Betrachtung von Signum umkehrt.<br />

3.9<br />

Internationaler Vergleich von Signalfällen und Zusammenstössen<br />

Aus dem Vergleich der Signalfälle der SBB mit denjenigen anderer Bahnen wird beurteilt,<br />

wie die SBB im internationalen Umfeld bzgl. der Häufung Kollisionen mit Berücksichtigung<br />

deren Ausmasse und Ursache steht. Allfällige Rückschlüsse auf die Strategie werden aufgezeigt.<br />

Die International Union of Railways (UIC) führt eine Datenbank (Safety Database), worin<br />

die jährlichen sicherheitsrelevanten Ereignisse 9 von 21 Europäischen Bahnunternehmen<br />

erfasst werden.<br />

In zwei Studien 10 wurde versucht, basierend auf dieser Datenbank die Sicherheit der einzelnen<br />

Bahnunternehmen miteinander zu vergleichen. Dazu werden die Werte auf „Ereignis<br />

pro Zugsstrecke“ 10 normiert. Aufgrund dieser beiden Studien eine belastbare Aussage<br />

über die Sicherheit der einzelnen Bahnunternehmen zu machen, ist generell schwierig. Zu<br />

viele Aspekte und Abhängigkeiten werden dabei nicht berücksichtigt. So ist beispielsweise<br />

bereits die Normierung auf Ereignis pro Zugsstrecke ungeeignet, wenn man die Signalfälle<br />

untersuchen will. Einfache Netz-Topologien mit wenigen Gefahrpunkten pro Kilometer werden<br />

dabei „bevorzugt“ im Vergleich zu komplexeren Netzen mit höheren Gefahrpunktdichten.<br />

Viel aussagekräftiger wäre hier z.B. eine Normierung auf Ereignis pro Zugsdurchfahrt<br />

und Gefahrenpunkt. Bei einer Analyse der Signalfälle kommt erschwerend hinzu, dass<br />

nicht alle Bahnunternehmen diese gleich erfassen, so dass ein Vergleich dieser Werte an<br />

sich schon wenig aussagekräftig ist. Idealerweise müsste die Vergleichbarkeit mittels Normierung<br />

der Randbedingungen (wie Zugsicherungstechnik, Betriebsprozesse, Netztopologie,<br />

Verkehrsdichte) erfolgen.<br />

Trotz den genannten Vorbehalten kann ein Vergleich der sicherheitsrelevanten Ereignisse<br />

Hinweise darauf geben, in welchem Bereich eine Bahnunternehmung die Sicherheitsvorkehrungen<br />

detaillierter analysieren sollte. Wenn man z.B. die Resultate des Full Activity<br />

Reports 2012 zusammenfasst, liegt die SBB bezüglich Sicherheit auf Rang 7 von 21 (vgl.<br />

Tabelle 3-4). Auf dem SBB-Netz gibt es vergleichsweise wenig Bahnübergangsunfälle und<br />

Todesopfer (Rang 2-3), aber verhältnismässig viele Signalfälle und Zusammenstösse<br />

(Rang 14).<br />

9 Dazu gehören unter anderem Unfälle, Zusammenstösse, Entgleisungen, BUe-Unfälle, Todesopfer,<br />

Verletzte und Signalfälle.<br />

10 Im Full Activity Report 2012 wird auf Ereignis pro Mia. Zugskilometer normiert und in der IRSN-<br />

Studie auf Ereignis pro Mio. Zugskilometer.<br />

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