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Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF

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Emch+Berger AG<br />

Bern<br />

Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />

<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />

Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />

Abbildung 3-14: Untersuchungsraum der <strong>Zugbeeinflussung</strong>sarten in Europa (grau)<br />

Traditionell war die Funktionalität der <strong>Zugbeeinflussung</strong> auf die Überwachung des Bremsvorganges<br />

gegen ein Halt zeigendes Signal ausgelegt. Eine relativ neue Entwicklung ist die<br />

Erweiterung der Funktionalität um einen Schutz vor dem unzulässigen Anfahren gegen ein<br />

Halt zeigendes Signal. Bei irrtümlicher Anfahrt gegen ein Halt zeigendes Signal besteht, da<br />

die Einfahrstrasse nach dem Halt des Zuges in der Regel bereits aufgelöst ist, kein gesicherter<br />

Durchrutschweg mehr.<br />

Zum Schutz vor dem Anfahren gegen ein Halt zeigendes Signal haben sich zwei Methoden<br />

etabliert, deren Anwendung stark von den technischen Möglichkeiten abhängt, diese in die<br />

bestehenden Systeme zu integrieren:<br />

<br />

<br />

Begrenzung der Anfahrgeschwindigkeit gegen ein Halt zeigendes Signal (Prinzip der<br />

restriktiven Überwachung: hierbei wird die Abfahrt zunächst nicht verhindert, aber auf<br />

eine Geschwindigkeit begrenzt, aus der der Zug bei Zwangsbremsung am Hauptsignal<br />

innerhalb einer sehr kurzen Distanz zum Halten gebracht werden kann. Beispiele sind<br />

die deutsche PZB 90 aber auch das Prinzip der Release Speed im ETCS):<br />

o Negative Auswirkung auf die betriebliche Leistungsfähigkeit: die restriktive<br />

Überwachung wirkt nach einem Halt auch nach Signalaufwertung, d.h., wenn<br />

das Signal auf Fahrt gegangen ist. Das Prinzip der restriktiven Überwachung<br />

wird nur im Fahrzeuggerät realisiert und erfordert keine zusätzlichen Installationen<br />

am Gleis. Es wirkt daher immer an jedem Signal.<br />

Abfahrverhinderung vor einem Halt zeigenden Signal:<br />

o hat den Vorteil, dass der Zug früher, oft noch vor dem Signal, zum Stehen<br />

kommt, und die Überwachung nur wirkt, wenn das Signal auf Halt steht. Diese<br />

sicherheitstechnischen und betrieblichen Vorteile werden jedoch dadurch relativiert,<br />

dass die Abfahrverhinderung zusätzliche Installationen am Fahrweg erfordert<br />

und damit nur dort wirkt, wo sie auch eingebaut worden ist: Der tatsächliche<br />

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