Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF
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Emch+Berger AG<br />
Bern<br />
Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />
<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />
Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />
3.6<br />
Migrationsstrategie ETCS<br />
Die <strong>Zugbeeinflussung</strong>stechnologie bei den SBB steht im direkten Zusammenhang mit der<br />
übergeordneten Strategie der Sicherungsanlagen und damit mit dem europäischen Zugssteuerungs-<br />
und Zugsicherungssystem ETCS.<br />
Hier wird nicht auf die technischen Eigenheiten der ETCS-Technologie eingegangen –<br />
vielmehr werden die Auswirkungen der ETCS-Migrationsstrategie auf die eingebaute Zugbeinflussungstechnologie<br />
der SBB aufgeführt.<br />
Da ETCS der zukünftige Standard einer Europäischen Zugsteuerungs- und –<br />
sicherungstechnik werden soll, werden Entscheide für den Einbau insbesondere auf Verkehrskorridoren<br />
durch die Schweiz mit internationaler Bedeutung sowie Systementscheide<br />
übergeordnet durch das BAV vorgegeben. Die Umsetzung dieser Stossrichtungsvorgaben<br />
obliegt den SBB, die hierfür eine geeignete Strategie ausarbeiten und umsetzen.<br />
Folgende Entscheide seitens BAV und SBB wurden seit dem Jahr 2000 gefällt (detailliertere<br />
Angaben dazu im Anhang C):<br />
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Januar 2000, BAV, „Migration der Zugsicherung von SIGNUM, ZUB zu ETCS“<br />
Mai 2002: GL der SBB, Strategie Infrastruktur; neue Technologien<br />
November 2005; GL der SBB, Projekt Weiterentwicklung Zugsicherung unter dem<br />
Aspekt der Sicherheit<br />
März 2006: Gl der SBB, Konzept zur weiteren Umsetzung des European Train Control<br />
Systems ETCS auf dem Normalspurnetz der Schweiz<br />
April 2008, GL der SBB „Konzept zur weiteren Umsetzung des European Train<br />
Control Systems Anpassung der Umsetzungsschritte<br />
Juni 2009, Informationsvorlage an den CEO der SBB, Migration zum European<br />
Train Control System (ETCS) – Stand der Umsetzung des Programms ETCS Netz<br />
Mai 2012, BAV, Richtlinie: <strong>Zugbeeinflussung</strong> im schweizerischen Normalspur-<br />
Eisenbahnnetz Migration von SIGNUM / ZUB zu ETCS L1 LS<br />
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass von Anfang an die wichtigsten Treiber<br />
für die ETCS-Strategie wie folgt festgelegt wurden:<br />
- Der Substanzerhalt: ZUB und SIGNUM stehen am Ende ihrer Lebensdauer, weisen<br />
immer schlechtere Verfügbarkeit auf und wurden teilweise vom Systemlieferanten abgekündigt.<br />
- vereinfachter Netzzugang (insb. auch für inländische Bahnen)<br />
- Interoperabilität mit Fokus auf dem grenzüberschreitenden Verkehr<br />
Höhere Kapazität spielt als Treiber erst ab 2025 eine Rolle. Der Zuwachs an Sicherheit<br />
wird dagegen im Rahmen des sog. 500A-Programms und des neuen Sicherheitssteigerungsprogramms<br />
1‘700 Punkte als Argument herangeführt. Bei der Gesamtstrategie und<br />
den – wenigen - Kursanpassungen ist hervorzuheben, dass der Aspekt der Fahrzeugausrüstung<br />
mit einem einheitlichen Zugsicherungssystem als ein entscheidender Erfolgsfaktor<br />
für die <strong>Zugbeeinflussung</strong>sstrategie immer und gesamthaft mitberücksichtigt worden ist.<br />
Es ist - im Zusammenhang mit der ETCS-Strategie im generellen sowie mit der Zugsbeeinflussung<br />
- auf einige Begleitentwicklungen und –aspekte sowie angestossene Aktivitäten<br />
hinzuweisen, die das ETCS-Umfeld bei den SBB massgeblich mitgeprägt haben:<br />
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