Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF
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Emch+Berger AG<br />
Bern<br />
Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />
<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />
Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />
Heute sind also knapp 30% der Hauptsignale mit ZUB ausgestattet. Ausgehend von ca.<br />
11‘000 Hauptsignalen bedeutet dies aber auch, dass bei mehr als 7‘000 Hauptsignalen eine<br />
Ausrüstung mit ZUB fehlt.<br />
Das 1700 Punkte Programm ergibt sich aus einer konsequenten Anwendung der Weisung<br />
R I-20027 [38] während dem Rollout von ETCS Netz. Bei der ursprünglichen Rolloutplanung<br />
von ETCS Netz war lediglich ein 1:1 Ersatz von SIGNUM durch EuroSIGNUM und<br />
ZUB durch EuroZUB vorgesehen, ohne dabei eine Sicherheitssteigerung zu erzielen.<br />
Durch den Beschluss, die Weisung R I-20027 bereits während dem ETCS Netz Rollout anzuwenden,<br />
werden nun schätzungsweise 1’700 Signale zusätzlich mit einer Geschwindigkeitsüberwachung<br />
ausgerüstet. Rund 500 dieser Signale erhalten dabei eine Abfahrverhinderung.<br />
Nach dem Unfall in Neuhausen wollten die SBB ferner untersuchen, wie viele weitere Gleise<br />
es auf dem SBB Netz gibt, auf denen eine „ähnliche Situationen wie in Neuhausen“<br />
herrscht. Die Definition „ähnliche Situation wie in Neuhausen“ war aber zu ungenau, um eine<br />
klare Abgrenzung zu machen. Deshalb wurden in einer weiteren Studie gleich alle Signale<br />
untersucht, welche nach R I-20027 bis 2018 umgerüstet werden sollten. Für all diese<br />
Signale wurde das monetarisierte kollektive Risiko (MKR) nach teilweise angepasstem, detaillierten<br />
Risikomodell erneut berechnet. Auf dieser Basis sollen innerhalb der geplanten<br />
Lose die Signale - wenn möglich - risikobasiert abgearbeitet werden.<br />
In der Praxis erweist sich diese Reorganisation von bereits geplanten Projekten aber als<br />
sehr schwierig. Oftmals kann die risikobasierte Priorisierung innerhalb der Lose daher nur<br />
punktuell berücksichtigt werden. Durch die Verzögerung bei der Bewilligung und Budgetierung<br />
des 1700-Punkte-Programms (50 Mio.) konnten bei den ersten beiden Losen des<br />
ETCS Netz Rollouts die Ausrüstung der zusätzlichen sicherheitssteigernden Punkte nicht<br />
vorgenommen werden. Diese wird voraussichtlich am Schluss des ETCS L1-Rollouts<br />
(2017/2018) noch nachgeholt.<br />
In der nachfolgenden Abbildung 3-2 ist die Reduktion des kumulierten monetarisierten<br />
Restrisikos ausgehend von den getroffenen Massnahmen dargestellt (Berechnungsmethode<br />
siehe Anhang A). Als Vergleich dazu zeigt die grüne Linie die Zunahme des Risikos<br />
aufgrund des Mehrverkehrs, der dichteren Fahrpläne, der schnelleren Züge und der Zunahme<br />
der Signale, falls keine Massnahmen umgesetzt würden. Dabei ist ersichtlich, dass<br />
sich das Restrisiko in den nächsten 5 Jahren bei Umsetzung der geplanten Massnahmen<br />
signifikant reduziert.<br />
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