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Gutachten Zugbeeinflussung - VSLF

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Emch+Berger AG<br />

Bern<br />

Schweizerische Bundesbahnen SBB<br />

<strong>Gutachten</strong> zur risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong> und internationaler<br />

Vergleich Kollision infolge Signalfällen<br />

3.2<br />

Bisherige Strategie der risikoorientierten Ausrüstung <strong>Zugbeeinflussung</strong><br />

Seit 1935 setzten die SBB das <strong>Zugbeeinflussung</strong>ssystem SIGNU und seit gut 20 Jahren<br />

abschnittsweise Geschwindigkeitsüberwachung (ZUB) ein. In den 90er Jahren wurde von<br />

Ernst Basler+Partner eine Methodik für die risikoorientierte Ausrüstung erarbeitet [22],[23],<br />

[24], nach welcher die Ausrüstung mit ZUB121 geplant wurde. Die dieser Methodik zugrundeliegende<br />

Risikoanalyse erfolgte stufenweise in vier Schritten, von einer netzweiten Betrachtung<br />

bis zum einzelnen Abschnitt resp. Hauptsignal. Dabei wurde das gewichtete Risiko<br />

pro Abschnitt monetarisiert und sogenannte Risikoeinheiten pro Jahr (RE/J) berechnet,<br />

wobei eine Risikoeinheit auf tausend Franken festgelegt wurde. Die Hauptkriterien der<br />

Risikobeurteilung sind Geschwindigkeit, Durchrutschwege 5 , Anzahl Fahrten, Anlagenkonstellation<br />

und Signalart.<br />

In Abbildung 3-1 sind die Signale auf dem SBB Netz in Abhängigkeit des Gefährdungspotenzials<br />

gemessen in Risikoeinheiten dargestellt. Diese Methodik eignet sich gut zur Identifikation<br />

von Signalen mit hohem Gefährdungspotenzial im Bereich von Risikoeinheiten >20.<br />

Es war daher folgerichtig, diese Methodik auf alle Abschnitte anzuwenden, um die gefährlichsten<br />

Punkte zu erkennen. Diese Risiken aufgrund ungenügend gesicherter Gefahrenpunkte<br />

wurden bis ca. 2005 auch entsprechend effizient abgebaut ([4], [45] oder [46]).<br />

Abbildung 3-1: Signale in Abhängigkeit des Gefährdungspotenzials (ausgedrückt als Risikoeinheit<br />

pro Jahr) mit Darstellung der Anzahl ZUB Systeme nach Umsetzung der geplanten Massnahmen<br />

(vertikale Linien).Quelle: [45]<br />

Im Bereich von Risikoeinheiten < 20 (flacher Teil der Kurve in Abbildung 3-1) genügten die<br />

ursprünglichen Kriterien aufgrund der immer vorhandenen Berechnungsungenauigkeiten<br />

nicht mehr, um eine sinnvolle Auswahl weiterer mit ZUB auszurüstender Punkte zu treffen.<br />

Von 2005 bis 2009 wurde die Methodik daher zwar noch weiter angewandt, jedoch mit<br />

stärkerer Gewichtung von Einspurstrecken und Abfahrverhinderungen.<br />

Danach wurde die Ausrüstungsmethode mehrmals verfeinert, letztmals 2010 mit der Weisung<br />

R I-20027 [38], welche die Funktionalität und Ausrüstung der <strong>Zugbeeinflussung</strong> regelt.<br />

In der Weisung ist das Hauptkriterium der vorhandene Durchrutschweg in Abhängig-<br />

5 Als Durchrutschweg wird die Distanz zwischen dem Zugsignal und dem massgebenden Gefahrenpunkt<br />

definiert.<br />

4

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