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Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...

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gilt s ≻ t. Der Baum hat außerdem endlichen Verzweigungsgrad <strong>und</strong> somit folgt aus dem<br />

Lemma von König (Satz 4.1.3), dass er einen unendlichen Pfad besitzt. Dieser unendliche<br />

Pfad ergibt dann aber eine unendliche absteigende ≻-Folge, was der F<strong>und</strong>iertheit von ≻<br />

widerspricht.<br />

Wir müssen nun angeben, wie wir den unendlichen Baum erzeugen. Hierzu ist es hilfreich,<br />

bei den Markierungen der Knoten noch ein weiteres Objekt ⊥ mit ⊥ ∉ T zuzulassen.<br />

Wir definieren also T ⊥ = T∪{⊥} <strong>und</strong> markieren die Knoten des zu konstruierenden Baums<br />

mit Werten aus T ⊥ . Auch die Relation ≻ wird auf T ⊥ erweitert, indem wir t ≻ ⊥ für alle<br />

t ∈ T definieren. Damit bleibt die F<strong>und</strong>iertheit von ≻ offensichtlich erhalten.<br />

Nun geben wir an, wie man sukzessive den unendlichen Baum konstruiert. Im i-ten<br />

Schritt der Konstruktion sind die nicht mit ⊥ markierten Blätter des Baums gerade mit den<br />

Elementen von M i markiert. Der initiale Baum (im 0-ten Schritt) hat eine nicht markierte<br />

Wurzel <strong>und</strong> darunter einen Nachfolger für jedes Element aus M 0 . Wenn also M 0 = {3,6,8}<br />

ist, dann sieht der Baum wie folgt aus:<br />

❃ ❃❃❃❃❃❃❃<br />

<br />

3 6 8<br />

Da M 0 endlich ist, ist der Verzweigungsgrad des initialen Baums ebenfalls endlich.<br />

Da M 0 ≻ mul M 1 gilt, gibt es endliche Multimengen X <strong>und</strong> Y wie in Def. 4.4.13. Für<br />

jedes y ∈ Y fügen wir einen neuen Knoten mit der Markierung y hinzu <strong>und</strong> machen daraus<br />

ein Kind eines bisherigen Blatts x ∈ X mit x ≻ y. Nach Voraussetzung muss es ein solches<br />

x ∈ X geben <strong>und</strong> nach der Konstruktion war der entsprechende Knoten bisher ein Blatt.<br />

Außerdem erhält jeder Knoten x ∈ X ein weiteres Kind mit der Markierung ⊥. Wenn<br />

M 1 = {4,5,6,6,7,7} ist, dann ergibt sich X = {3,8} <strong>und</strong> Y = {4,5,6,7,7}. Der Baum<br />

wird also wie folgt ergänzt:<br />

❃ ❃❃❃❃❃❃❃<br />

8 8888888<br />

3 6 8<br />

❂ ❂❂❂❂❂❂❂<br />

❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲❲<br />

❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳❳<br />

❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚❚<br />

◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆◆<br />

⊥ 4 5 6 7 7 ⊥<br />

Dieser Prozess wird dann für M 2 ,M 3 ,... unendlich oft wiederholt. Der Verzweigungsgradbleibt<br />

dabei endlich, daalleM i endlich sind. DieAnzahl der KnotendesBaums wächst<br />

aberinjedemSchritt (damindestens ein⊥-Knotenangefügtwird,selbst dann,wennY = ∅<br />

ist). Aufgr<strong>und</strong> des Lemmas von König gibt es also einen unendlichen Pfad in dem entstehenden<br />

Baum. Außerdem werden die Knoten auf jedem Pfad immer bezüglich ≻ kleiner<br />

(sofern man den Wurzelknoten ignoriert). Die Folge der Knotenmarkierungen auf dem unendlichen<br />

Pfad liefert daher eine unendlich absteigende ≻-Folge, was der F<strong>und</strong>iertheit von

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