Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...
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Ansonsten gilt f = g = h <strong>und</strong> sowohl für s ≻ lpo t als auch für t ≻ lpo r wurde die<br />
dritte Bedingung verwendet (aufgr<strong>und</strong> der F<strong>und</strong>iertheit von ≻). Es gibt somit ein i<br />
mit s 1 = t 1 ,...,s i−1 = t i−1 <strong>und</strong> s i ≻ lpo t i <strong>und</strong> ein j mit t 1 = r 1 ,...,t j−1 = r j−1 <strong>und</strong><br />
t j ≻ lpo r j . Sei d = min(i,j). Dann gilt s 1 = t 1 = r 1 ,...,s d−1 = t d−1 = r d−1 . Falls<br />
d = i < j ist, so gilt s d ≻ lpo t d = r d <strong>und</strong> wenn d = j < i ist, so gilt s d = t d ≻ lpo r d .<br />
Falls schließlich d = i = j ist, so ergibt sich s d ≻ lpo t d ≻ lpo r d <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der<br />
Induktionshypothese s d ≻ lpo r d . Außerdem gilt s ≻ lpo t ≻ lpo r k <strong>und</strong> damit aufgr<strong>und</strong><br />
der Induktionshypothese s ≻ lpo r k für alle k ∈ {1,...,l}. Daher gilt aufgr<strong>und</strong> der<br />
dritten Bedingung auch s ≻ lpo r.<br />
Irreflexivität<br />
Wir zeigen, dass für alle Terme s jeweils s ⊁ lpo s gilt. Hierzu verwenden wir strukturelle<br />
Induktion über den Term s. Wir betrachten die einzelnen Fälle von Def. 4.4.6.<br />
Wir nehmen zuerst an, dass s = f(s 1 ,...,s n ) <strong>und</strong> s i ≽ lpo s gilt. Aufgr<strong>und</strong> der Teiltermeigenschaft<br />
<strong>und</strong> der Stabilität gilt aber auch s ≻ lpo s i , wodurch sich aufgr<strong>und</strong> der<br />
Transitivität s i ≻ lpo s i im Widerspruch zur Induktionshypothese ergibt.<br />
Der zweite Fall der Definition 4.4.6 kann nicht verwendet werden, um s ≻ lpo s zu<br />
erhalten, da ansonsten für das oberste Funktionssymbol f von s die Beziehung f ❂ f<br />
gelten würde, was der F<strong>und</strong>iertheit von ❂ widerspricht.<br />
Würde s ≻ lpo s mit dem dritten Fall der Definition gelten, so müsste es einen Teilterm<br />
s i von s geben mit s i ≻ lpo s i . Dies widerspricht aber der Induktionshypothese. ✷<br />
Es ist entscheidbar, ob (bei festgelegter Präzedenz ❂) s ≻ lpo t für zwei Terme s <strong>und</strong> t<br />
gilt. Hierzu kann man (wie bei der Einbettungsordnung) ein rekursives Programm angeben,<br />
das einfach die Bedingungen von Def. 4.4.6 abarbeitet.<br />
FüreinTESRistesauchentscheidbar, obeseinePräzedenz❂aufdenFunktionssymbolen<br />
gibt, so dass für die dazugehörige lexikographische Pfadordnung l ≻ lpo r für alle Regeln<br />
l → r ∈ R gilt. (Allerdings ist dies ein NP-vollständiges Problem [KN85].) Der Gr<strong>und</strong> ist,<br />
dass wir nur endliche Signaturen Σ betrachten, so dass alle Möglichkeiten für die Definition<br />
der Präzedenz probiert werden können. In der Praxis verwendet man natürlich effizientere<br />
Algorithmen, die mit einer völlig unbestimmten Präzedenz ❂ beginnen <strong>und</strong> sukzessive die<br />
Regeln untersuchen. Nur wenn es eine Regel l → r gibt, bei der l ≻ lpo r nur dann gilt, wenn<br />
ein bestimmtes Funktionssymbol f größer als ein anderes Symbol g ist, erweitert man die<br />
bislang festgelegte Präzedenz so, dass f ❂ g gilt. Die benötigte Präzedenz wird sozusagen<br />
“on demand” ergänzt. Selbstverständlich muss man hierbei darauf achten, dass sich keine<br />
Zyklen bei der Präzedenz ergeben, d.h., dass die Präzedenz f<strong>und</strong>iert bleibt. Dies lässt sich<br />
aber leicht automatisch überprüfen, da es ja nur endlich viele Funktionssymbole gibt. Wie<br />
die benötigte Präzedenz sukzessive bei der Bearbeitung der verschiedenen Ungleichungen<br />
festgelegt wird, wurde bereits in Bsp. 4.4.7 deutlich. Entsprechende Algorithmen finden sich<br />
beispielsweise in [DF85, CLM08].<br />
Damit ergibt sich ein verbessertes Verfahren für automatische Terminierungsbeweise:<br />
Für ein TES R sucht man nach einer Präzedenz ❂ auf der dazugehörigen Signatur, so<br />
dass bei der zugehörigen lexikographischen Pfadordnung die linken Seiten der definierenden<br />
Gleichungen jeweils größer als die entsprechenden rechten Seiten sind. Gelingt dies, so