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Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...

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Beispiel 4.4.8 Um die Arbeitsweise des lexikographischen Vergleichs zu verdeutlichen,<br />

betrachten wir als weiteres Beispiel ein TES mit einem modifizierten Additionsalgorithmus.<br />

sum(O,y) → y<br />

sum(succ(x),y) → sum(x,succ(y))<br />

Für seine Terminierung sind die folgenden Ungleichungen nachzuweisen:<br />

sum(O,y) ≻ lpo y<br />

sum(succ(x),y) ≻ lpo sum(x,succ(y))<br />

Man erkennt, dass diese Ungleichungen bei der Präzedenz sum ❂ succ erfüllt sind <strong>und</strong> dass<br />

sum deshalb terminiert. Die erste Ungleichung gilt bereits bei der Einbettungsordnung <strong>und</strong><br />

bei der zweiten Ungleichung wird das erste Argument kleiner (succ(x) ≻ lpo x) <strong>und</strong> das<br />

zweite Argument succ(y) auf der rechten Seite ist zumindest kleiner als die gesamte linke<br />

Seite (d.h., sum(succ(x),y) ≻ lpo succ(y)). Hier müssen die Argumente von sum wirklich<br />

mit einer lexikographischen Ordnung verglichen werden, denn während das erste Argument<br />

kleiner wird (aus succ(x) wird x) wird das zweite Argument größer (aus y wird succ(y)).<br />

Nun zeigen wir den Satz, der sicher stellt, dass man die lexikographische Pfadordnung<br />

tatsächlich für Terminierungsbeweise verwenden kann. Hierbei ist wieder wichtig, dass wir<br />

nur endliche Signaturen betrachten. Zum Beweis verwenden wir den Satz von Kruskal,<br />

d.h., wir zeigen nur, dass ≻ lpo stabil, monoton, transitiv <strong>und</strong> irreflexiv ist <strong>und</strong> außerdem<br />

die Teiltermeigenschaft erfüllt. Aufgr<strong>und</strong> des Satzes von Kruskal (Satz 4.4.2) folgt daraus<br />

auch die F<strong>und</strong>iertheit.<br />

Satz 4.4.9 (Eigenschaften der lexikographischen Pfadordnung) Die lexikographische<br />

Pfadordnung ≻ lpo ist eine Simplifikations- <strong>und</strong> somit eine Reduktionsordnung.<br />

Beweis. Wir zeigen die Teiltermeigenschaft, Monotonie, Stabilität, Transitivität <strong>und</strong> Irreflexivität<br />

von ≻ lpo . Daraus folgt dann gemäß Satz 4.4.2, dass ≻ lpo eine Simplifikations- <strong>und</strong><br />

Reduktionsordnung ist.<br />

Teiltermeigenschaft<br />

Es gilt x i ≽ lpo x i <strong>und</strong> somit f(x 1 ,...,x n ) ≻ lpo x i für alle f ∈ Σ <strong>und</strong> alle i ∈ {1,...,n}<br />

aufgr<strong>und</strong> der ersten Bedingung in Def. 4.4.6.<br />

Monotonie<br />

Wir zeigen folgende Aussage:<br />

Falls s ≻ lpo t, dann q[s] π ≻ lpo q[t] π .<br />

Hierzu verwenden wir strukturelle Induktion über π. Im Fall π = ǫ ist die Aussage trivial.<br />

Im Fall π = iπ ′ gilt q[s] π = f(q 1 ,...,q i [s] π ′,...,q n ) <strong>und</strong> q[t] π = f(q 1 ,...,q i [t] π ′,<br />

...,q n ). Aufgr<strong>und</strong> der Induktionshypothese folgt q i [s] π ′ ≻ lpo q i [t] π ′. Die erste Bedingung<br />

in Def. 4.4.6 impliziert f(q 1 ,...,q i [s] π ′,...,q n ) ≻ lpo q j für alle j ∈ {i+1,...,n}.<br />

AusderdrittenBedingunginDef.4.4.6ergibtsichalsoq[s] π = f(q 1 ,...,q i [s] π ′,...,q n )<br />

≻ lpo f(q 1 ,...,q i [t] π ′,...,q n ) = q[t] π .

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