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Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...

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(c) Wir nehmen an, die Relation ≻ sei nicht f<strong>und</strong>iert. Dann existiert eine unendliche<br />

absteigende Folge von Termen<br />

t 0 ≻ t 1 ≻ t 2 ≻ ...<br />

Sei σ eine Substitution, die alle Variablen der t i durch Gr<strong>und</strong>terme ersetzt (wir verlangen<br />

stets Σ 0 ≠ ∅, d.h., dass Gr<strong>und</strong>terme existieren). Wegen der Stabilität von ≻<br />

gilt dann<br />

t 0 σ ≻ t 1 σ ≻ t 2 σ ≻ ...,<br />

wobei alle t i σ Gr<strong>und</strong>terme sind. Aufgr<strong>und</strong> des Satzes von Kruskal (Teil (a)) gibt es<br />

alsoi < j mitt i σ ≼ emb t j σ.Da≼ emb ⊆ ≼ist(Teil(b)),hatmanaucht i σ ≼ t j σ.Damit<br />

folgt aufgr<strong>und</strong> der Transitivität t i σ ≻ t j σ ≽ t i σ, d.h., t i σ ≻ t i σ im Widerspruch zur<br />

Irreflexivität von ≻.<br />

✷<br />

Im Folgenden werden wir Reduktionsordnungen ≻ definieren, die mächtiger als die Einbettungsordnung<br />

sind, <strong>und</strong>bei denen mandennoch weiterhin automatisch überprüfenkann,<br />

ob s ≻ t für zwei Terme gilt. Um zu beweisen, dass es sich bei einer solchen Relation<br />

tatsächlich um eine Reduktionsordnung handelt, genügt es dann jeweils, zu zeigen, dass<br />

≻ stabil, monoton, transitiv <strong>und</strong> irreflexiv ist <strong>und</strong> darüber hinaus die Teiltermeigenschaft<br />

f(x 1 ,...,x n ) ≻ x i erfüllt. Nach dem Satz von Kruskal (bzw. nach Satz 4.4.2 (c)) folgt<br />

daraus dann, dass ≻ eine Simplifikationsordnung <strong>und</strong> somit auch eine Reduktionsordnung<br />

ist.<br />

Zur Definition einer Ordnung, die die Einbettungsordnung erweitert, müssen wir insbesondere<br />

angeben, wie man zwei Terme f(s 1 ,...,s n ) <strong>und</strong> f(t 1 ,...,t n ) mit dem gleichen<br />

Funktionssymbol vergleichen soll. In der Einbettungsordnung wurde hier s i ≻ t i für ein i<br />

<strong>und</strong> s j ≽ t j für alle j ≠ i gefordert. Diese Forderung lässt sich aber abschwächen, indem<br />

man stattdessen die Argumente der beiden f-Terme entweder lexikographisch oder als Multimenge<br />

vergleicht. Die erste Form des Vergleichs führt zur sogenannten lexikographischen<br />

Pfadordnung <strong>und</strong> die zweite Form führt zur rekursiven Pfadordnung.<br />

Hierzu werden wir nun zwei Konstruktionstechniken einführen, mit denen man aus einfachen<br />

Ordnungen komplexere Ordnungen konstruieren kann. Die lexikographische Kombination<br />

dient dazu, zwei Relationen auf den Mengen T 1 <strong>und</strong> T 2 zu einer Relation auf Paaren<br />

aus T 1 ×T 2 zu kombinieren.<br />

Definition 4.4.3 (Lexikographische Kombination von Relationen) Sei ≻ 1 eine<br />

Relation auf der Menge T 1 <strong>und</strong> ≻ 2 eine Relation auf der Menge T 2 (d.h., ≻ i ⊆ T i ×T i ).<br />

Dann wird die lexikographische Kombination ≻ 1×2 auf T 1 ×T 2 wie folgt definiert:<br />

(s 1 ,s 2 ) ≻ 1×2 (t 1 ,t 2 ) gdw. s 1 ≻ 1 t 1 oder<br />

(s 1 = t 1 <strong>und</strong> s 2 ≻ 2 t 2 ).<br />

Analog dazu kann man die lexikographische Kombination von mehreren Relationen ≻ 1 ,<br />

≻ 2 ,...,≻ n als die Kombination von ≻ 1 mit der lexikographischen Kombination von ≻ 2 ,<br />

...,≻ n definieren, d.h.<br />

(s 1 ,...,s n ) ≻ 1×...×n (t 1 ,...,t n ) gdw. es existiert i ∈ {1,...,n} mit s i ≻ i t i<br />

<strong>und</strong> s j = t j für 1 ≤ j < i.

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