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Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...

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für Gleichungen. Um s ≡ E t zu untersuchen, benötigt man ein konvergentes TES R, das<br />

äquivalent zu E ist. Dann kann man das Wortproblem durch folgenden Algorithmus lösen.<br />

(Wie immer gehen wir hierbei wieder von endlichen Gleichungssystemen E <strong>und</strong> TESen R<br />

aus.)<br />

Algorithmus WORTPROBLEM(R,s,t)<br />

Eingabe: Ein konvergentes TES R über Σ <strong>und</strong> V (äquivalent zu E) <strong>und</strong> s,t ∈ T (Σ,V).<br />

Ausgabe: “True”, falls s ≡ E t, <strong>und</strong> sonst “False”.<br />

1. Reduziere s <strong>und</strong> t auf beliebige Weise mit → R solange wie möglich.<br />

Auf diese Weise entstehen die Normalformen s↓ R <strong>und</strong> t↓ R .<br />

2. Falls s↓ R = t↓ R , dann gib “True” aus.<br />

Sonst gib “False” aus.<br />

Satz 3.3.22 (Überprüfung des Wortproblems mit TESen)<br />

(a) Der Algorithmus WORTPROBLEM terminiert.<br />

(b) Falls R äquivalent zum Gleichungssystem E ist, so ist der Algorithmus WORTPRO-<br />

BLEM korrekt.<br />

(c) Existiert zu einem Gleichungssystem ein äquivalentes konvergentes TES, so ist das<br />

Wortproblem über diesem Gleichungssystem entscheidbar.<br />

Beweis.<br />

(a) Die Terminierung folgt sofort aus der Terminierung von R, da jede Reduktionsfolge<br />

von s <strong>und</strong> t endlich ist.<br />

(b) Die Korrektheit des Algorithmus folgt aus Satz 3.3.19, da aus der F<strong>und</strong>iertheit von<br />

→ R die Normalisierung von → R folgt (Lemma 3.3.11) <strong>und</strong> demnach s↓ R = t↓ R<br />

genau dann gilt, wenn s ↔ ∗ R t gilt. Dies genügt für die Korrektheit, denn R ist nach<br />

Voraussetzung äquivalent zu E (d.h., s ↔ ∗ R t gdw. s ↔∗ E t gdw. s ≡ E t nach dem Satz<br />

von Birkhoff, Satz 3.1.14).<br />

(c) Die Entscheidbarkeit folgt sofort aus (b), da wir hierzu den Algorithmus WORTPRO-<br />

BLEM als Entscheidungsverfahren verwenden können. Hierzu muss man sich davon<br />

überzeugen, dass “Termersetzung”, d.h., das Reduzieren mit Regeln, effektiv (automatisch)<br />

durchführbar ist. Der Gr<strong>und</strong> ist, dass man effektiv feststellen kann, ob ein<br />

Term t reduzierbar ist. Hierzu muss man die (endlich vielen) Teilterme von t <strong>und</strong> die<br />

endlich vielen linken Seiten von Regeln aus R untersuchen <strong>und</strong> jeweils überprüfen, ob<br />

der Term aus der Regel den Teilterm von t matcht. Einen Algorithmus, um Matching<br />

automatisch durchzuführen <strong>und</strong> entsprechende Matcher zu berechnen, werden wir in<br />

Kapitel 5 kennen lernen. Anschließend muss manden Teilterm durch dieentsprechend<br />

(durch den Matcher) instantiierte rechte Seite ersetzen.<br />

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