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Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...

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Wortproblem für E dadurch lösen, dass man eine Folge von R-Ersetzungsschritten sucht,<br />

so dass sich s <strong>und</strong> t ineinander überführen lassen. Allerdings können bei dieser Folge die<br />

Regeln von R noch in beide Richtungen angewendet werden.<br />

Zunächst wollen wir aber die Frage untersuchen, wie man zu einem Gleichungssystem E<br />

ein äquivalentes TES R findet. Falls sich E durch Ersetzung der Gleichheitszeichen durch<br />

Pfeile direkt in ein TES überführen lässt, so ist dieses TES trivialerweise äquivalent zu E.<br />

Satz3.3.4zeigteinenallgemeinerenZusammenhang zwischen Gleichungssystemen <strong>und</strong>dazu<br />

äquivalenten TESen. Er macht deutlich, dass man nur die Regeln in R <strong>und</strong> die Gleichungen<br />

in E untersuchen muss (<strong>und</strong> nicht alle Paare von Termen, die sich in der transitiv-reflexivsymmetrischen<br />

Hülle der beiden Relationen befinden), um festzustellen, ob das TES R<br />

äquivalent zu E ist.<br />

Satz 3.3.4 (Zusammenhang zwischen Gleichungssystem <strong>und</strong> TES) Sei E ein Gleichungssystem<br />

<strong>und</strong> R ein TES über Σ <strong>und</strong> V. R ist äquivalent zu E gdw.<br />

• l ↔ ∗ E<br />

r für alle Regeln l → r ∈ R (“R ist korrekt für E”) <strong>und</strong><br />

• s ↔ ∗ R t für alle Gleichungen s ≡ t ∈ E (“R ist adäquat für E”).<br />

Beweis. Aus der Äquivalenz von R <strong>und</strong> E folgt die Korrektheit sofort. Da außerdem für<br />

alle Gleichungen s ≡ t ∈ E auch s ↔ ∗ E t gilt, folgt aus der Äquivalenz s ↔∗ R t (d.h., R ist<br />

adäquat für E).<br />

Nun zeigen wir, dass aus der Korrektheit <strong>und</strong> Adäquatheit die Äquivalenz folgt. Wenn<br />

für alle Regeln l → r ∈ R jeweils l ↔ ∗ E r gilt, so folgt auch aus s ↔∗ R t ebenfalls s ↔∗ E t<br />

aufgr<strong>und</strong> der Abgeschlossenheit von ↔ ∗ E unter Substitutionen <strong>und</strong> Kontexten (formal ist<br />

hierbei eine Induktion über die Anzahl der Ersetzungsschritte bei s ↔ ∗ R t nötig). Aus der<br />

Korrektheit folgt somit ↔ ∗ R ⊆ ↔∗ E .<br />

Umgekehrt folgt aus der Adäquatheit, dass s ↔ ∗ E t jeweils auch s ↔∗ R t impliziert, denn<br />

s ↔ ∗ R t ist ebenfalls abgeschlossen unter Substitutionen <strong>und</strong> Kontexten (formal ist hier<br />

eine Induktion über die Anzahl der Ersetzungsschritte bei s ↔ ∗ E t nötig). Somit erhält man<br />

↔ ∗ E ⊆ ↔∗ R .<br />

✷<br />

Beispiel 3.3.5 DasTES{(3.1),(3.2)}isttrivialerweise äquivalent zuder Gleichungsmenge<br />

{plus(O,y) ≡ y,plus(succ(x),y) ≡ succ(plus(x,y))}.<br />

Als weiteres Beispiel betrachten wir das Gleichheitssystem E = {b ≡ c,b ≡ a,f(a) ≡<br />

f(f(a))} <strong>und</strong> R = {c → b,a → b,f(f(b)) → f(b)}. Dann ist R für E korrekt, denn<br />

• c ← E b<br />

• a ← E b<br />

• f(f(b)) → E f(f(a)) ← E f(a) ← E f(b)<br />

R ist auch adäquat für E, denn<br />

• b ← R c,<br />

• b ← R a,

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