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Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...

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Beispiel 3.2.13 Anhand des Beweises von f(m) ≡ E g(k) in Bsp. 3.2.6 erkennt man, dass<br />

hier nur Gleichungen über den Termen aus S = {i,j,k,l,m,f(i),f(j),f(m),g(k),g(l)}verwendet<br />

wurden. Es gilt also auch f(m) ≡ g(k) ∈ E S 9 ⊆ CCS (E).<br />

Das Verfahren, das gemäß Satz 3.2.12 in endlich vielen Schritten CC S (E) konstruiert<br />

<strong>und</strong> dann überprüft, ob s ≡ t ∈ CC S (E) ist, ist automatisch (mit polynomiellem Aufwand)<br />

durchführbar, es terminiert immer <strong>und</strong> man kann damit entscheiden, ob s ≡ E t gilt.<br />

Insgesamt ergibt sich also das folgende Korollar.<br />

Korollar 3.2.14 (Entscheidbarkeit des Wortproblems bei Gr<strong>und</strong>identitäten)<br />

Sei E eine endliche Menge von Gr<strong>und</strong>identitäten. Dann ist das Wortproblem (d.h., die<br />

Frage ob s ≡ E t für s,t ∈ T (Σ) gilt) entscheidbar.<br />

Bei der Berechnung des Kongruenzabschlusses genügt es also, nur Teilterme der Gleichungsmenge<br />

<strong>und</strong> der zu untersuchenden Terme zu betrachten. Dies ist nicht der Fall, wenn<br />

man eine Herleitung mittels ↔ E finden will. Wie Bsp. 3.2.2 zeigt, muss man hier in den<br />

Zwischenschritten auch Terme betrachten, die weder in E vorkommen noch in den Termen,<br />

die man auf Gleichheit untersuchen will. (Der Gr<strong>und</strong> ist, dass hier der Kontext der Terme<br />

immer beibehalten wird.) Ansonsten entspricht die Herleitung aus Bsp. 3.2.2 nämlich<br />

gerade dem Beweis mit Hilfe des Kongruenzabschlusses aus Bsp. 3.2.6.<br />

ZurpraktischenBerechnung desKongruenzabschlusses istanstellevonE0,E S 1,...folgende<br />

Iteration geeigneter. Hierbei sei für alle Gleichheitssysteme E die Relation ⇒ E definiert<br />

S<br />

alss ⇒ E tgdw.s ≡ t ∈ E.Wieüblichist⇔ ∗ E danndietransitiv-reflexiv-symmetrische Hülle<br />

von ⇒ E . Sei Aq(E) die Menge aller Gleichungen, die aus E gemäß (wiederholter) Anwendung<br />

von Reflexivität, Transitivität <strong>und</strong> Symmetrie folgen, d.h., Aq(E) = {s ≡ t|s ⇔ ∗ E t}.<br />

Dann sei<br />

• E S′<br />

0 = Aq(E)∩S ×S<br />

• Ei+1 S′ = Aq(ES′ i ∪C(Ei S′ ))∩S ×S<br />

Es ist (bei endlichem S) leicht zu zeigen, dass es für alle i ein j gibt, so dass Ei S′ ⊆ Ej S <strong>und</strong><br />

dass es für alle i ein j gibt, so dass Ei S ⊆ Ej S′ . Somit gilt CCS (E) = ⋃ i∈IN ES′ i .<br />

Man kann also anstelle der Iteration E S 0,E S 1,... auch die Iteration E S′<br />

0 ,E S′<br />

lassen. Da ⇒ E S ′<br />

i<br />

Quotientenmenge S i = S/ ⇒E S ′<br />

i<br />

S i = S i+1 gdw. E S′<br />

i = E S′<br />

i+1<br />

1 ,... berechnen<br />

auch die<br />

| s ∈ S}. Man hat<br />

jeweils eine Äquivalenzrelation ist, kann man anstelle von E S′<br />

i<br />

berechnen, d.h., die Menge {[s] ⇒E S ′<br />

i<br />

. Hierbei ergibt sich dann folgender Algorithmus.<br />

Algorithmus KONGRUENZABSCHLUSS(E,s,t)<br />

Eingabe: Eine endliche Menge von Gr<strong>und</strong>identitäten E <strong>und</strong><br />

zwei Gr<strong>und</strong>terme s,t ∈ T (Σ).<br />

Ausgabe: “True”, falls s ≡ E t <strong>und</strong> sonst “False”.

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