Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...
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deshalb je nach Bedarf als t 1 ≡ t 2 oder t 2 ≡ t 1 geschrieben. Wir kürzen dabei succ(succ(x))<br />
durch succ 2 (x) ab, etc.<br />
plus(succ 2 (O),x) plus(succ(x),y) ≡ succ(plus(x,y)) σ = {x/succ(O),y/x}<br />
succ(plus(succ(O),x)) plus(succ(x),y) ≡ succ(plus(x,y)) σ = {x/O,y/x}<br />
succ 2 (plus(O,x)) plus(O,y) ≡ y σ = {y/x}<br />
succ(succ(x)) y ≡ plus(O,y) σ = {y/succ(x)}<br />
succ(plus(O,succ(x))) succ(plus(x,y)) ≡ plus(succ(x),y) σ = {x/O,y/succ(x)}<br />
plus(succ(O),succ(x))<br />
Man erkennt hierbei auch, dass die Namen der Variablen in den Gleichungen E sowohl<br />
für die Relation ≡ E wie für die Beweisrelation ↔ ∗ E unerheblich sind. Der Gr<strong>und</strong> ist, dass<br />
die Variablen implizit als allquantifiziert betrachtet werden. Die Gleichung plus(O,y) ≡ y<br />
könnte also auch durch plus(O,z) ≡ z ersetzt werden.<br />
Die Relation ↔ ∗ E ist auf rein syntaktische Weise definiert <strong>und</strong> somit bedeutet “E ⊢ s ≡<br />
t”, dass die Gleichung s ≡ t mit syntaktischen Mitteln aus E hergeleitet wird. Hingegen<br />
bedeutet “E |= s ≡ t” bzw. “s ≡ E t”, dass die Gleichung s ≡ t in allen Modellen von E gilt.<br />
Dies ist daher eine semantische Aussage, die sich so nicht direkt überprüfen lässt. Unser Ziel<br />
ist daher, das Wortproblem mit Hilfe der Beweisrelation ↔ ∗ E anstelle von ≡ E zu überprüfen.<br />
Hierzu muss man natürlich untersuchen, inwieweit s ↔ ∗ E t <strong>und</strong> s ≡ E t zusammenhängen.<br />
Wir wissen bereits, dass ≡ E eine Kongruenzrelation ist, die sowohl unter Substitutionen<br />
wie auch unter Kontexten abgeschlossen ist. Dies trifft offensichtlich auch auf ↔ ∗ E zu.<br />
Lemma 3.1.13 (↔ ∗ E stabile <strong>und</strong> monotone Kongruenzrelation) Sei E ein Gleichungssystem,<br />
seien s,t,q ∈ T (Σ,V), π ∈ Occ(q) <strong>und</strong> σ eine Substitution. Dann ist ↔ ∗ E<br />
eine Äquivalenz- <strong>und</strong> Kongruenzrelation <strong>und</strong> es gilt:<br />
(a) Falls s → E t, dann auch sσ → E tσ <strong>und</strong> falls s ↔ ∗ E t, dann auch sσ ↔∗ E<br />
Relationen → E <strong>und</strong> ↔ ∗ E sind also abgeschlossen unter Substitutionen.<br />
tσ. Die<br />
(b) Falls s → E t, dann auch q[s] π → E q[t] π <strong>und</strong> falls s ↔ ∗ E t, dann auch q[s] π ↔ ∗ E q[t] π.<br />
Die Relationen → E <strong>und</strong> ↔ ∗ E sind also abgeschlossen unter Kontexten.<br />
Beweis. Die Reflexivität <strong>und</strong> Transitivität folgen sofort aus der Definition, da ↔ ∗ E die<br />
transitiv-reflexive Hülle von ↔ E ist. Die Relation ↔ E ist nach Definition symmetrisch.<br />
Dann ist auch ↔ ∗ E symmetrisch, denn aus s ↔∗ E t folgt, dass es s 0,...,s n (mit n ≥ 0) gibt,<br />
so dass s = s 0 ↔ E s 1 ↔ E ... ↔ E s n = t. Aufgr<strong>und</strong> der Symmetrie von ↔ E folgt dann<br />
t = s n ↔ E ... ↔ E s 1 = s, d.h., t ↔ ∗ E s. (Formal ist hier eine Induktion über die Länge der<br />
Herleitung nötig.) Somit ist ↔ ∗ E eine Äquivalenzrelation.<br />
(a) Wir zeigen zunächst, dass → E unter Substitutionen abgeschlossen ist. Aus s → E t<br />
folgt, dass es ein τ ∈ Occ(s) <strong>und</strong> eine Substitution θ gibt mit s| τ = t 1 θ <strong>und</strong> t =<br />
s[t 2 θ] τ für eine Gleichung t 1 ≡ t 2 aus E. Damit gilt sσ| τ = s| τ σ = t 1 θσ <strong>und</strong> tσ =<br />
s[t 2 θ] τ σ = sσ[t 2 θσ] τ . Wenn σ ′ die Substitution θσ ist (d.h., die Komposition der<br />
beiden Substitutionen, bei der erst θ <strong>und</strong> dann σ angewendet wird), dann folgt also