Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...
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Regel E i R i \R<br />
plus(x,succ(y)) ≡ succ(plus(x,y))<br />
Orientieren<br />
plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))<br />
Generieren succ(y) ≡ succ(plus(O,y)) plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))<br />
Reduz.-Gleichung succ(y) ≡ succ(y) plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))<br />
Löschen<br />
plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))<br />
Generieren succ(plus(x,succ(y))) ≡ succ(plus(succ(x),y)) plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))<br />
Reduz.-Gleichung succ(succ(plus(x,y))) ≡ succ(plus(succ(x),y)) plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))<br />
Reduz.-Gleichung succ(succ(plus(x,y))) ≡ succ(succ(plus(x,y))) plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))<br />
Löschen<br />
plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))<br />
Die Ableitung terminiert also mit (∅,R ∪ {plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y))}), denn<br />
es sind alle kritischen Paare betrachtet worden. Dies beweist E |= I plus(x,succ(y)) ≡<br />
succ(plus(x,y)).<br />
Auf analoge Weise lässt sich nun z.B. auch zeigen, dass plus eine assoziative Funktion<br />
berechnet, vgl. die Aussage (1.4) aus der Einleitung. Dies ist ebenfalls eine Aussage, die<br />
nicht aus den beiden Gleichungen (6.1) <strong>und</strong> (6.2) über plus folgt, die aber induktiv gültig<br />
ist. Das nächste Beispiel illustriert das Verhalten des Induktionsbeweisverfahrens bei einer<br />
Gleichung, die nicht induktiv gültig ist.<br />
Beispiel 6.3.11 Wir betrachten dieselbe Gleichungsmenge E <strong>und</strong> dasselbe TES R, das<br />
die beiden Regeln für plus enthält. Nun wollen wir untersuchen, ob E |= I plus(succ(x),y) ≡<br />
succ(O) gilt. Es ergibt sich die folgende Ableitung bei einer LPO oder RPO wie oben, bei<br />
der außerdem noch plus größer als O in der Präzedenz ist. Die beiden “Generieren”-Schritte<br />
bilden kritische Paare zwischen der neuen Regel plus(succ(x),y) → succ(O) <strong>und</strong> der zweiten<br />
Regel plus(succ(x),y) → succ(plus(x,y)) bzw. der ersten Regel plus(O,y) → y von R.<br />
Regel E i R i \R<br />
plus(succ(x),y) ≡ succ(O)<br />
Orientieren<br />
plus(succ(x),y) → succ(O)<br />
Generieren succ(plus(x,y)) ≡ succ(O) plus(succ(x),y) → succ(O)<br />
Injektivität plus(x,y) ≡ O plus(succ(x),y) → succ(O)<br />
Orientieren<br />
plus(succ(x),y) → succ(O), plus(x,y) → O<br />
Generieren y ≡ O plus(succ(x),y) → succ(O), plus(x,y) → O<br />
Inkonsistenz<br />
“False”<br />
Im letzten Schritt hätte man stattdessen auch das kritische Paar bilden können, das sich<br />
bei der Überlappung der zweiten Regel plus(succ(x),y) → succ(plus(x,y)) von R mit der<br />
neuen Regel plus(x,y) → O ergibt. Dies hätte zu der neuen Gleichung succ(plus(x,y)) ≡ O<br />
geführt, wodurch die Inkonsistenz-Regel ebenfalls anwendbar gewesen wäre.<br />
Das folgende Lemma zeigt, dass die Transformationsregeln des Induktionsbeweiskalküls<br />
die Menge der gültigen Gr<strong>und</strong>gleichungen nicht verändern, sofern die Ursprungsmenge konsistent<br />
war <strong>und</strong> das Definitionsprinzip erfüllte. Außerdem bleibt auch das Definitionsprinzip<br />
erhalten: Die Modifikation der “Orientieren”-Regel stellt sicher, dass Bedingung (a) des Definitionsprinzips<br />
stetserfüllt bleibt. Bedingung (b) bleibt insofernerfüllt,dass fürjedesPaar