Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...
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Falls wir eine Gleichung der Form c(s 1 ,...,s n ) ≡ c(t 1 ,...,t n ) erhalten, so verwenden<br />
wir die Injektivität der Konstruktoren <strong>und</strong> ersetzen die ursprüngliche Gleichung durch<br />
die Gleichungen s 1 ≡ t 1 ,...,s n ≡ t n . Man kann zeigen, dass ↔ ∗ E∪{c(s 1 ,...,s n)≡c(t 1 ,...,t n)} <strong>und</strong><br />
↔ ∗ E∪{s 1 ≡t 1 ,...,s n≡t n} auf Gr<strong>und</strong>termen gleich sind, sofern E ∪ {c(s 1,...,s n ) ≡ c(t 1 ,...,t n )}<br />
nicht inkonsistent ist.<br />
Definition 6.3.9 (Induktionsbeweisverfahren [HH82]) Sei E ein Gleichungssystem<br />
<strong>und</strong> R ein TES über Σ <strong>und</strong> V, sei Σ c ⊆ Σ, <strong>und</strong> sei ≻ eine Reduktionsordnung. Dann definieren<br />
wir den Induktionsbeweiskalkül als die sechs Regeln des Vervollständigungsverfahrens<br />
von Def. 6.2.2, wobei die Regel “Orientieren” wie folgt geändert wird <strong>und</strong> die weiteren<br />
Regeln “Inkonsistenz” <strong>und</strong> “Injektivität” ergänzt werden:<br />
Orientieren<br />
Inkonsistenz<br />
E ∪{s ≡ t},R<br />
E,R∪{s → t}<br />
E ∪{s ≡ t},R<br />
E,R∪{t → s}<br />
E ∪{s ≡ t},R<br />
“False”<br />
falls s ≻ t <strong>und</strong> s = f(...) mit f /∈ Σ c<br />
falls t ≻ s <strong>und</strong> t = f(...) mit f /∈ Σ c<br />
falls s = c 1 (...), t = c 2 (...) für c 1 ,c 2 ∈ Σ c mit c 1 ≠ c 2<br />
oder s = c(...) <strong>und</strong> t ∈ V für c ∈ Σ c<br />
oder t = c(...) <strong>und</strong> s ∈ V für c ∈ Σ c<br />
Injektivität<br />
E ∪{c(s 1 ,...,s n ) ≡ c(t 1 ,...,t n )},R<br />
E ∪{s 1 ≡ t 1 ,...,s n ≡ t n },R<br />
falls c ∈ Σ c<br />
Wir schreiben (E,R) ⊢ I (E ′ ,R ′ ), falls (E,R) mit Hilfe einer dieser Transformationsregeln<br />
in (E ′ ,R ′ ) überführt werden kann.<br />
Wir illustrieren die Anwendung der Transformationsregeln des Induktionsbeweisverfahrens<br />
nun an unserem Beispiel.<br />
Beispiel 6.3.10 In der folgenden Tabelle geben wir jeweils den Namen der angewendeten<br />
Transformationsregel sowie die jeweilige Menge von Gleichungen <strong>und</strong> Regeln an. Hierbei<br />
haben wir die beiden ursprünglichen plus-Regeln aus R nicht mehr mit aufgeführt, um<br />
die Tabelle klein zu halten. Wir verwenden zur Orientierung eine LPO oder RPO mit der<br />
Präzedenz plus ❂ succ. Die beiden “Generieren”-Schritte bilden kritische Paare zwischen<br />
der neuen Regel plus(x,succ(y)) → succ(plus(x,y)) <strong>und</strong> der ersten Regel plus(O,y) → y<br />
bzw. der zweiten Regel plus(succ(x),y) → succ(plus(x,y)) von R.