Skript (Fassung vom 4.4.2011) - Lehr- und Forschungsgebiet ...
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eine Regel verkleinert. Bei diesen Transformationsregeln ist die Behauptung daher offensichtlich.<br />
In der Transformationsregel “Orientieren” wird R um eine Regel l → r erweitert, für<br />
die nach Konstruktion l ≻ r gilt.<br />
In der Transformationsregel “Reduziere-Rechts” folgt die Behauptung, da t → R v bedeutet,<br />
dass t ≻ v gilt (da in allen Regeln von R die linke Seite ≻-größer als die rechte ist<br />
<strong>und</strong> da ≻ unter Substitutionen <strong>und</strong> Kontext abgeschlossen ist). Somit ergibt sich s ≻ t ≻ v<br />
<strong>und</strong> damit s ≻ v aufgr<strong>und</strong> der Transitivität von ≻.<br />
✷<br />
Das nächste Lemma zeigt, dass die Transformationsregeln “korrekt” sind, d.h., die Menge<br />
der gültigen Gleichungen wird dadurch nicht verändert.<br />
Lemma 6.2.6 (Korrektheit des vervollständigten TES) Aus (E,R) ⊢ C (E ′ ,R ′ ) folgt<br />
↔ ∗ E∪R =↔∗ E ′ ∪R ′.<br />
Beweis. Für die “Generieren”-Transformationsregel gilt die Aussage, da s ↔ ∗ R t für alle<br />
〈s,t〉 ∈ CP(R) gilt. Für die Transformationsregeln “Orientieren” <strong>und</strong> “Löschen” ist die<br />
Aussage trivial.<br />
Für die Transformationsregel “Reduziere-Gleichung” ist zu zeigen, dass ↔ ∗ E∪{s≡t}∪R =<br />
↔ ∗ E∪{u≡t}∪R gilt. Die “⊇”-Richtung gilt, denn wir haben u ← R s → E∪{s≡t} t <strong>und</strong> somit<br />
u ↔ ∗ E∪{s≡t}∪R t (aufgr<strong>und</strong> der Abgeschlossenheit von ↔∗ E∪{s≡t}∪R<br />
unter Substitutionen <strong>und</strong><br />
Kontexten). Für die “⊆”-Richtung zeigt man s → R u → E∪{u≡t} t <strong>und</strong> somit s ↔ ∗ E∪{u≡t}∪R t.<br />
DieKorrektheitderVersionder“Reduziere-Gleichung”-Transformationsregel beiReduktion<br />
auf rechten Seiten von Gleichungen sowie der Transformationsregeln “Reduziere-Rechts”<br />
<strong>und</strong> “Reduziere-Links” zeigt man auf analoge Weise.<br />
✷<br />
Aus den beiden obigen Lemmata erhält man die folgende Korrektheitsaussage: Falls<br />
man aus (E,∅) in endlich vielen Schritten ein Paar (∅,R) erhält, bei dem alle kritischen<br />
Paare von R zusammenführbar sind, dann ist R ein konvergentes <strong>und</strong> zu E äquivalentes<br />
TES. Diese Aussagen lassen sich aber noch verbessern. Zum einen braucht man einmal<br />
untersuchte kritische Paare nicht noch einmal betrachten <strong>und</strong> zum anderen kann man eine<br />
entsprechende Aussage auch für unendliche Transformationsfolgen treffen. Um die Ergebnisse<br />
von endlichen <strong>und</strong> unendlichen Transformationen einheitlich beschreiben zu können,<br />
werden die folgenden Begriffe eingeführt.<br />
Definition 6.2.7 (Persistente Gleichungen <strong>und</strong> Regeln)<br />
• Für eine endliche Folge von Transformationsschritten (E 0 ,R 0 ) ⊢ C (E 1 ,R 1 ) ⊢ C ... ⊢ C<br />
(E n ,R n ) definieren wir die persistenten Gleichungen E ω = E n <strong>und</strong> die persistenten<br />
Regeln R ω = R n .<br />
• Für eine unendliche Folge von Transformationsschritten (E 0 ,R 0 ) ⊢ C (E 1 ,R 1 ) ⊢ C ...<br />
definieren wir die persistenten Gleichungen E ω = ⋃ ⋂<br />
i≥0 j≥i E j <strong>und</strong> die persistenten<br />
Regeln R ω = ⋃ ⋂<br />
i≥0 j≥i R j.<br />
Diepersistenten Gleichungen bzw. Regelnsind also diejenigen Gleichungen bzw. Regeln,<br />
die im Verlauf der Transformation irgendwann eingeführt <strong>und</strong> nie wieder eliminiert werden.